Im Juli 2013 musste Tito Vilanova seine Arbeit für den FC Barcelona beenden. Nicht wegen Erfolglosigkeit, denn er hatte den Verein erst wenige Wochen zuvor zur Meisterschaft geführt, sondern weil er seine Kraft für etwas anderes brauchte. Für den Kampf gegen den Krebs. In einem offenen Brief schrieb der Trainer damals: "Danke Barça, danke für alles. Nun muss ich meine Kraft und Energie der Krankheit widmen." Der Krebs war jedoch ein Gegner, den der Trainer nicht bezwingen konnte. Am Freitag um 18 Uhr ist Tito Vilanova im Alter von nur 45 Jahren gestorben.
Der FC Barcelona und die ganze Fußballwelt trauern um den ehemaligen Trainer. In wenigen Stunden soll im Stadion Camp Nou ein Platz eingerichtet werden, an dem Anhänger Beileidsbekundungen niederlegen und sich von Vilanova verabschieden können.
Das Krebsleiden an der Ohrspeicheldrüse war bei dem damaligen Barça-Assistenztrainer Vilanova im November 2011 entdeckt worden. Inmitten einer harten Behandlung und mehrerer Operationen übernahm er im Sommer 2012 vom derzeitigen Bayern-Trainer Pep Guardiola den Posten des Cheftrainers. Im Dezember 2012 musste er sich erneut eine Auszeit nehmen, um sich in New York behandeln zu lassen. Vilanova kehrte zurück und gewann mit dem Team die Meisterschaft. Doch nach nur einer Saison als Cheftrainer fällte er die Entscheidung, den Klub zu verlassen. Barcelona verpflichtete den Argentinier Gerardo Martino.
Zuvor war Vilanova als Assistent von Guardiola in Barcelona tätig gewesen. Schon in der Jugend hatten Vilanova und Guardiola gemeinsam für den FC Barcelona gespielt. Während Guardiola es in die erste Mannschaft schaffte, blieb Vilanova im B-Team, wechselte später den Verein und war als Mittelfeldspieler für verschiedene spanische Erstligisten aktiv.
An der Seite von Guardiola gewann Vilanova 14 Titel, darunter zweimal in der Champions League und dreimal in der Primera División. Es war die erfolgreichste Zeit des Vereins. Auch ohne Guardiola bestätigte Vilanova sein Können. Der Trainer war auch als Mensch hochgeschätzt. Wegen seines tadellosen Verhaltens wurde er "Marqués" (Markgraf) gerufen.
"Der Klub möchte aus tiefstem Herzen sein Beileid der Familie ausdrücken", schrieb der FC Barcelona am Freitag auf seiner Internetseite. "Tito in alle Ewigkeit"