Ehemaliger Formel-1-Weltmeister:Schumacher soll schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten haben

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Michael Schumacher: Kopfverletzung nach Skiunfall (Foto: dpa)

Michael Schumacher ist im Ski-Urlaub gestürzt und musste per Helikopter ins Krankenhaus geflogen werden. Wie schwer seine Verletzungen sind, ist unklar. Noch am Abend wollen sein Management und die behandelnde Klinik eine Erklärung abgeben.

Große Sorge um Michael Schumacher: Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister ist fünf Tage vor seinem 45. Geburtstag am 3. Januar im französischen Méribel beim Skilaufen schwer gestürzt und hat offenbar ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Er schwebe einer Mitteilung zufolge jedoch nicht in Lebensgefahr. Im offiziellen Bericht der zuständigen Polizeibehörde ist von einem "technischen Fehler" als Unfallursache die Rede.

"Michael ist bei einem privaten Skitrip in den französischen Alpen auf den Kopf gestürzt. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und wird medizinisch professionell versorgt", heißt es in der Stellungnahme von Schumachers Managerin Sabine Kehm wörtlich. "Wir bitten um Verständnis, dass wir über seinen Gesundheitszustand keine fortlaufenden Informationen abgeben können. Er trug einen Helm und war nicht allein."

Im Laufe des Abends verdichteten sich die Hinweise, dass Schumacher möglicherweise in Lebensgefahr schwebt: Am Sonntag meldete der französische TV-Sender BFMTV einen "ernsten Zustand" des 44-Jährigen. Schumacher schwebe in Lebensgefahr, berichtete eine Korrespondentin von der Klinik aus Grenoble. Zuvor hatte die französische Regionalzeitung Le Dauphiné Libéré aus Grenoble berichtet, der Gesundheitszustand Schumachers habe sich verschlechtert. Für den weiteren Verlauf des Sonntagabends kündigte die Klinik eine Pressekonferenz an.

Die Polizei und die Bergwacht hatten am Sonntagnachmittag mitgeteilt, der Unfall habe sich zwischen 11 und 11.15 Uhr am 2783 m hohen Saulire an einer Kreuzung der beiden Pisten Chamois (rot) und Biche (blau) ereignet. Um 11.53 Uhr sei Schumacher ins Krankenhaus nach Albertville-Moutiers geflogen und von dort um 12.45 Uhr in die Klinik nach Grenoble verlegt worden, da seine Verletzungen gravierender als zunächst angenommen seien.

In der Uniklinik in Grenoble, von der Polizei umgehend abgeriegelt, wurde eine MRT-Aufnahme von Schumachers Gehirn erstellt. Zudem soll nach Informationen von Le Dauphiné ein Gehirnchirurg aus Paris eingefahren worden sein. Dabei handele es sich um Professor Gérard Saillant. Der Gründer und Präsident eines Gehirn-Instituts hatte Schumacher nach dessen Unfall in der Formel 1 1999 in Silverstone operiert. Der Deutsche hatte sich damals Schien- und Wadenbein gebrochen.

"Schumacher ist um 11.07 Uhr gestürzt und dabei gegen einen Felsen geprallt", berichtete Christophe Gernignon-Lecomte, Direktor der Skistation Méribel. Zwei Bergretter seien "zwei oder drei Minuten später" vor Ort gewesen und hätten umgehend den Rettungshubschrauber angefordert. Das Ganze habe weniger als 15 Minuten gedauert. Während Schumacher noch im Krankenhaus von Albertville-Moutiers untersucht wurde, nahmen Polizei und Bergwacht vor Ort ihre Ermittlungen auf. Nach ersten Erkenntnissen gab es keinen Zusammenstoß mit einem anderen Skifahrer.

Es ist nicht das erste Mal, dass Schumacher abseits der Formel-1-Rennstrecken nach einem schweren Unfall im Krankenhaus landet. Trauriger Höhepunkt war ein Crash mit dem Motorrad im Februar 2009, als sich Schumacher in Spanien Brüche im Nackenbereich zuzog. Die Verletzungen verhinderten letztlich eine schon damals geplante Rückkehr in die Formel 1 als Ersatz für den verunglückten Ferrari-Fahrer Felipe Massa.

Schumacher kehrte 2010 dann doch in die Formel 1 zurück, fuhr aber im Mercedes seinen Erfolgen aus früheren Tagen hinterher. Seit Ende 2012 befindet sich der Kerpener wieder im rennfahrerischen Unruhezustand.

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