Doping im Pferdesport:Dressurreiterin Werth droht nächste Sperre

Dressur-Reiterin Isabell Werth für sechs Monate gesperrt

Dressur-Reiterin Isabell Werth: Pferd erneut positiv auf verbotene Substanz getestet

(Foto: dpa)

Erneut wurde eine verbotene Medikation des Pferdes festgestellt. Jefferson Farfan, Claudio Pizaaro und Carlos Zambrano haben Probleme bei der Rückreise nach Deutschland, eine Versicherungsgesellschaft hat eine Millionen-Klage gegen Lance Armstrong eingereicht, Nürnberg wird Austragungsort eines WTA-Turniers.

Sportnachrichten in Kürze

Pferdesport, Medikation: Der Dressurreiterin Isabell Werth aus Rheinberg droht zum zweiten Mal eine mehrmonatige Sperre. Die fünfmalige Olympiasiegerin muss sich wegen verbotener Medikation ihres Pferdes El Santo vor der Disziplinarkommission der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) verantworten. Das teilte die FN am Freitag mit. Bei ihrem Pferd wurde nach den Rheinischen Meisterschaften in Langenfeld im Juni 2012 die verbotene Substanz Cimetidin nachgewiesen. Damit handelt es sich nicht um Doping wie 2009, als bei ihrem Pferd Whisper Fluphenazin nachgewiesen und sie sechs Monate gesperrt worden war. Neben Doping gibt es im Pferdesport die verbotene Medikation.

"Es gibt keine Erklärung dafür", sagte die Reiterin der Nachrichtenagentur dpa. "Ich war von der Probe genauso überrascht wie jeder andere auch. Ich habe ein reines Gewissen." Gutachter sollen klären, wie die Substanz in den Pferdekörper gekommen sei, erklärte Werth. Cimetidin wird unter anderem bei Magengeschwüren eingesetzt, ist aber nach FN-Angaben in Deutschland nicht zugelassen.

Fußball, Strafe: Der spanische Fußball-Erstligist Atlético Madrid ist wegen Nichteinhaltung eines Medienvertrages zu einer Geldstrafe von 9,88 Millionen Euro verurteilt worden. Ein Gericht in Madrid habe den Verein in erster Instanz für schuldig befunden, ein Anfang 2010 mit dem Medienunternehmen Mediapro unterzeichnetes Abkommen nicht erfüllt zu haben, berichteten Medien am Freitag in Madrid unter Berufung auf Justizkreise. Atlético habe stattdessen seine TV-Rechte im Juni 2012 an die Firma Digital+ verkauft. Der Verein, dessen Team zur Zeit hinter dem FC Barcelona den zweiten Platz in der spanischen Liga belegt, kündigte am Freitag einen Einspruch gegen das Urteil an. Man habe 2012 auf einer Sitzung mit Mediapro-Vertretern und Sport-Staatssekretär Miguel Cardenal vereinbart, dass Mediapro nicht juristisch gegen jene Vereine vorgehen würde, die ihre Rechte nachträglich an Digital+ verkauft haben, sagte ein Club-Sprecher spanischen Medien. Neben Atlético Madrid seien von den Forderungen von Mediapro acht weitere Vereine betroffen, hieß es.

Radsport, Doping: Lance Armstrong muss sich mit der ersten großen Millionenklage auseinandersetzen. Die Versicherungsgesellschaft SCA Promotions hat am Donnerstag erwartungsgemäß beim Amtsgericht in Dallas den Texaner, der jüngst im Fernsehen ein Doping-Geständnis abgelegt hatte, auf Rückzahlung von zwölf Millionen Dollar (knapp neun Millionen Euro) verklagt. Die Summe setzt sich aus gezahlten Prämien für die Tour-Siege des Amerikaners von 2002 bis 2005 sowie anschließende Anwaltskosten zusammen. Armstrong hatte sich 2005 gerichtlich gegen SCA durchgesetzt, nachdem sich das Unternehmen wegen aufkommender Doping-Gerüchte zunächst geweigert hatte, die Prämien auszuzahlen. Bei der Anhörung log der Sportler unter Eid - diese Straftat ist allerdings verjährt.

Fußball, Einreiseprobleme: Die Bundesliga-Profis Claudio Pizarro, Jefferson Farfan und Carlos Zambrano hängen in Venezuela fest und kommen deshalb nur sehr kurzfristig zu den Spielen ihrer Klubs am Samstag. Die peruanischen Nationalspieler durften am Freitag auf dem Heimweg vom Länderspiel in Trinidad und Tobago (2:0) bei einem Zwischenstopp in Caracas nicht weiterfliegen. Das Militär vor Ort hatte Probleme bereitet, da die drei Spieler angeblich zu kurzfristig zum Abflug gekommen waren. Der Münchner Pizarro, Farfan von Schalke 04 und Zambrano (Eintracht Frankfurt) waren jedoch einhalb Stunden vorher am Flughafen, die Fluggesellschaft Lufthansa hätte das Trio auch mitgenommen, die Behörden lehnten dies trotz aller Bemühungen aber ab. Die Vereine beteuerten am Freitag, dass ihre Spieler keine Schuld treffen würde. Nun werden Pizarro und Co. am Samstagmittag in Deutschland zurückerwartet. Bayern Münchens Trainer Jupp Heynckes will vor dem Spiel gegen Schalke um 18.30 Uhr (Sky und Liga total!) kurzfristig entscheiden, ob er seinen Stürmer in den Kader nehmen will. Schalke hat angesichts seiner Personalprobleme schon angekündigt, dass Farfan gegen den Tabellenführer spielen soll. Frankfurt spielt bereits um 15.30 Uhr gegen Mainz 05. Für Zambrano dürfte es deshalb ziemlich eng werden.

Tennis, ATP-Turnier in Zagreb: Philipp Petzschner hat beim ATP-Turnier in Zagreb den Einzug ins Halbfinale verpasst und ist als letzter deutscher Tennisprofi ausgeschieden. Der Bayreuther musste sich am Freitag im Viertelfinale dem Niederländer Robin Haase in drei Sätzen mit 4:6, 6:3, 0:6 geschlagen geben. Vor Petzschner waren bei der mit 467 800 Euro dotierten Hartplatz-Veranstaltung Tobias Kamke, Benjamin Becker und Michael Berrer in der ersten Runde gescheitert.

Tennis, WTA-Turnier: Nürnberg wird noch in diesem Jahr zum zweiten deutschen Standort eines Tennisturniers auf der Damen-Profitour. Die fränkische Metropole erhält eine der begehrten WTA-Lizenzen von der österreichischen Agentur MatchMaker Communication, wie Vermarkterin Sandra Reichel der dpa am Freitag sagte. Die mit 235 000 Dollar dotierte Sandplatzveranstaltung soll vom 8. bis 15. Juni über die Bühne gehen und das Turnier in Barcelona ersetzen. Die Spielerinnenorganisation WTA habe den Wechsel akzeptiert. Offen sei allerdings noch, auf welchem Gelände in Nürnberg gespielt werden soll. Bisher einziger deutscher WTA-Standort war Stuttgart.

Tennis, Fed Cup: Die Chancen des deutschen Fed-Cup-Teams sind bereits vor dem Auftakt gegen Gastgeber Frankreich am Samstag in Limoges gestiegen. Die französische Spitzenspielerin Marion Bartoli sagte ihre Teilnahme wegen eines grippalen Infekts ab. Für sie dürfte Pauline Parmentier (WTA 76) im Einzel zum Einsatz kommen. Das gab der französische Verband wenige Minuten vor Beginn der Auslosung am Freitagmittag bekannt. Nach Bartolis Ausfall ist Alize Cornet (WTA 36) die französische Nummer eins. Für das DTB-Team sollen Julia Görges (WTA 19) und Sabine Lisicki (WTA 40) die Einzel bestreiten. Für das möglicherweise entscheidende Doppel sind Görges und Anna-Lena Grönefeld vorgesehen. Die Weltranglistensechste Angelique Kerber (Rückenprobleme) fehlt ebenso verletzungsbedingt wie Andrea Petkovic (Knie-OP). Die frischgebackene Paris-Siegerin Mona Barthel hatte abgesagt, weil sie sich auf ihre Karriere konzentrieren will und ihr der Termin in Frankreich nicht in den Terminplan passte.

Fußball, FC Bayern München: Fußball-Nationalspieler Holger Badstuber hat sich langfristig an den FC Bayern München gebunden. Der Innenverteidiger hat seinen Vertrag beim Bundesliga-Spitzenreiter wie erwartet vorzeitig um drei weitere Jahre bis Mitte 2017 verlängert, teilten die Münchner am Freitag mit. Der 23-Jährige, der derzeit wegen eines Kreuzbandrisses im rechten Knie pausieren muss, spielt bereits seit 2002 für den FC Bayern. "Es ist immer etwas Besonderes, die Unterschrift setzen zu dürfen - besonders bei so einem Verein. Ich bin sehr froh darüber", sagte Eigengewächs Badstuber, der bereits 101 Bundesliga-Partien für den deutschen Rekordmeister absolviert hat. Unter dem ehemaligen Trainer Louis van Gaal hatte der Defensivmann den Sprung in das Profiteam geschafft, wurde dort Stammkraft und stieg auch zum Nationalspieler auf.

Eishockey, NHL: Die Buffalo Sabres haben in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL einen Schritt aus der Krise gemacht. Das Team um das deutsche Trio Christian Ehrhoff, Alexander Sulzer und Jochen Hecht gewann nach drei Niederlagen in Serie gegen die Montreal Canadiens 5:4 nach Penaltyschießen. Jason Pominville, der während des NHL-Lockouts in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) für die Adler Mannheim gespielt hatte, erzielte den entscheidenden Treffer.

Star-Verteidiger Ehrhoff, der zuletzt wegen einer Muskelverletzung ausgefallen war, stand 27:40 Minuten auf dem Eis, so lange wie kein anderer Spieler. Auch Sulzer (18:01) und Routinier Jochen Hecht (16:23), der eine Vorlage gab, überzeugten. Nach dem vierten Saisonsieg im elften Spiel liegen die Sabres jedoch noch immer auf dem 14. und vorletzten Rang der Eastern Conference. Die Florida Panthers revanchierten sich bei den Philadelphia Flyers für die 1:7-Pleite vor zwei Wochen. Mit Stürmer Marcel Goc (18:01) setzten sich die Panthers 3:2 nach Penaltyschießen durch. Der erst 19 Jahre alte Jonathan Huberdeau traf zum Extrapunkt.

Florida liegt mit vier Siegen nach zehn Spielen auf Platz zwölf im Osten. Spitzenreiter im Osten und Team der Stunde in der NHL bleiben die Pittsburgh Penguins. Mit Superstar Sidney Crosby setzte der dreimalige Stanley-Cup-Sieger seine Siegesserie fort und feierte beim 5:2 gegen die Washington Capitals seinen fünften Erfolg nacheinander. Crosby, kanadischer Olympiaheld der Winterspiele in Vancouver 2010, traf zum 5:1.

Basketball, NBA: Die Los Angeles Lakers haben in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA einen Rückschlag im Kampf um die Play-offs kassiert. Nach drei Siegen in Serie verloren die Lakers bei den Boston Celtics 95:116. LA-Superstar Kobe Bryant war mit 27 Punkten zwar Topscorer der Partie, das Celtics-Kollektiv um Paul Pierce (24), Kevin Garnett (15) und Jeff Green (19) hatte die Begegnung jedoch jederzeit im Griff.

Mit 23 Siegen liegen die Lakers im Westen vier Siege hinter den Houston Rockets, die derzeit den letzten Endrundenplatz innehaben. Boston, das bis zur kommenden Saison auf Allstar Rajon Rondo (Kreuzbandriss) verzichten muss, ist mit 26 Erfolgen Siebter. Das Überraschungsteam der NBA bleiben derweil die Denver Nuggets. Beim 128:96 gegen die Chicago Bulls feierten die Nuggets bereits ihren achten Sieg in Serie. Wilson Chandler kam von der Bank und erzielte 24 Punkte.

Fußball, Neymar: Er verehrt Bastian Schweinsteiger, schätzt die Bundesliga und traut Deutschland den WM-Sieg 2014 zu: Brasiliens erst 21 Jahre alter Super-Star Neymar will in den kommenden zwei Jahren nach Europa wechseln und hat sich bei Bayern München ins Gespräch gebracht. "Das ist ein großer Verein mit Spielern von außergewöhnlicher Qualität. Ich könnte mir Bayern München durchaus vorstellen. Es gibt jetzt nichts, was dagegen spricht", sagte der Youngster im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst.

Dass er in den nächsten zwei Jahren nach Europa kommt, gilt als sicher: "Für mich ist es ein Kindheitstraum, in Europa zu spielen." Bis 2014 läuft sein Vertrag beim brasilianischen Erstligisten FC Santos. Doch es könnte sein, dass der Überflieger schon nach dem Confed-Cup im Sommer 2013 wechselt. Er werde alles mit seiner Familie zum rechten Zeitpunkt besprechen. "Wichtig ist, dass ich mich da wohlfühle und mit dem Rest der Mannschaft gut auskomme."

"Letztlich sind alle Ligen interessant. Auch die Bundesliga. Gerade wenn ich an Bayern München denke. Das ist ein großer Verein mit Spielern von außergewöhnlicher Qualität", meint Südamerikas Spieler des Jahres von 2011 und 2012. Vor allem Schweinsteiger hat es ihm angetan. "Schweinsteiger ist einer der besten Spieler, den ich je gesehen habe. Es sind die Grundlagen, die ihn so stark machen. Sein Positions- und sein Passpiel, seine Präsenz auf dem Platz."

Fußball, Lional Messi: Lionel Messi hat nach seiner Rückkehr vom Länderspiel mit Argentinien in Schweden (3:2) seine Vertragsverlängerung beim FC Barcelona perfekt gemacht. Die Katalanen teilten am Donnerstag mit, dass der 25 Jahre alte Argentinier den schon seit Wochen fixierten, bis 2018 laufenden Vertrag unterzeichnet habe. Messis alter Kontrakt lief bereits bis 2016. Angeblich darf sich Messi, der 2004 im Alter von 13 Jahren nach Barcelona gekommen war, über ein Jahresgehalt von elf Millionen Euro freuen. Die Ablöse ist auf 250 Millionen Euro festgeschrieben. Damit sind die personellen Planungen beim FC Barcelona weiter vorangeschritten, nachdem bereits die beiden Welt- und Europameister Xavi und Carles Puyol ihre Verträge bis jeweils 2016 verlängert hatten. Messi hatte im vergangenen Jahr mit 91 Treffern den Torrekord von Gerd Müller aus dem Jahr 1972 gebrochen. In dieser Saison hat der Ausnahmefußballer bereits 34 Tore in der Primera Division auf seinem Konto.

Basketball, NBA: Der deutsche NBA-Profi Dirk Nowitzki verschwendet noch keine Gedanken an ein Karriereende. "Jetzt hab ich ja noch dieses und nächstes Jahr einen Vertrag. Dann bin ich 36 und muss schauen: Macht's noch Spaß, spielen die Knochen noch mit?", sagte der deutsche Basketball-Star im "Inside Report" des Sport-Nachrichtensenders Sky Sport News HD. Der gebürtige Franke meinte zur aktuellen Situation: "Im Moment bin ich gut über die Knie-Operation hinweggekommen und fühle mich jetzt wieder besser. Und wenn es so weiter geht, spiele ich noch ein paar Jährchen."

Der 34 Jahre alte Würzburger hat eine Play-Off-Teilnahme seiner Dallas Mavericks noch nicht abgeschrieben. "Wir haben das Potenzial für die Play-Offs. Wir haben schon sehr gute Spiele abgeliefert, gute Mannschaften geschlagen und sind dann wieder nicht konstant genug. Wenn wir von den engen Spielen mehr für uns entschieden hätten, wären wir ganz dick im Play-Off-Rennen", sagte Nowitzki, dessen Mavericks in der Western Conference drei Ränge hinter Position acht stehen, die den Einzug in die Play-Offs bedeutet.

Nowitzki fordert Verstärkungen

Nowitzki hofft, dass sich die Mavericks spätestens im Sommer verstärken werden, um wieder um den NBA-Titel zu spielen. "Dwight Howard und Chris Paul sind frei. Im nächsten Sommer sind ein paar Namen auf dem Markt. Da schauen wir, ob wir die zu uns holen können", sagte der 2,13-m-Riese, der 2011 mit den Mavericks den Titel in der NBA gewonnen hatte und als wertvollster Spieler (MVP) der Finalrunde ausgezeichnet worden war.

Fußball, Charles Takyi: Der frühere Bundesliga-Fußballer Charles Takyi hat nach monatelanger Suche einen neuen Verein gefunden. Der Deutsch-Ghanaer unterschrieb bis Saisonende beim dänischen Erstligisten AC Horsens. Der 28-Jährige, der für den Hamburger SV, den FC St. Pauli sowie die SpVgg Greuther Fürth 25 Bundesliga- und 93 Zweitliga-Spiele bestritten hat, war seit Sommer vereinslos. Zuletzt hatte sich im Oktober ein Engagement bei Energie Cottbus zerschlagen.

Handball, Champions League: Der ehemalige deutsche Handball-Meister HSV Hamburg hat im Kampf um den Gruppensieg in der Vorrunde der Champions League einen Rückschlag dank einer Aufholjagd verhindert. Das Team von Trainer Martin Schwalb erreichte beim punktgleichen russischen Tabellenführer Medwedi Moskau ein 29:29 (13:17) und hat damit weiter alle Chancen auf Platz eins und die beste Ausgangsposition für die K.o.-Runde.

Im zweiten Spiel der Gruppe A kann Ligakonkurrent SG Flensburg-Handewitt am Donnerstagabend mit einem Sieg gegen Schlusslicht Partizan Belgrad den Einzug ins Achtelfinale perfekt machen. Die Hamburger hatten schon vor dem Spiel in Russland die Runde der letzten 16 erreicht. Drei Tage nach dem Sieg gegen TSV Hannover-Burgdorf und dem Einzug ins Final-Four-Turnier um den DHB-Pokal fehlten dem HSV zunächst Spritzigkeit und Durchschlagskraft, um die starken Russen gefährden zu können. Am Ende blieben die Gäste aber auch im achten Duell mit den "Bären" in der Königsklasse ungeschlagen, weil ihnen in der zweiten Halbzeit beim Stand von 20:26 gleich acht Tore in Folge gelangen. Bester Werfer der Gäste war Pascal Hens mit sechs Treffern.

Fußball, Premier League: Die Klubs der englischen Fußball-Premier-League führen eine Schuldenbremse und Gehaltsobergrenzen ein, um künftig Auswüchse wie beim FC Chelsea oder Manchester City zu verhindern. Bei einem Treffen in London einigten sich die 20 Klubs am Donnerstag grundsätzlich auf eine flexible Obergrenze der zuletzt ausgeuferten Profi-Einkommen. In den Jahren 2013 bis 2016 darf zudem ein Erstligist nicht mehr als insgesamt 105 Millionen Pfund (123 Millionen Euro) an Verbindlichkeiten vorweisen. Bei Verstößen gegen die Vorgaben drohen Punktabzüge. In den betreffenden drei Jahren nimmt die Premier League, die reichste Fußball-Liga der Welt, allein an TV-Geldern umgerechnet etwa 5,86 Milliarden Euro ein.

Ein Eigentümer könne auch künftig "eine anständige Menge Geld anlegen, um den Verein zu verbessern", sagte Premier-League-Geschäftsführer Richard Scudamore: "Aber sie dürfen nicht mehr hunderte und aberhunderte Millionen in einem sehr kurzen Zeitraum hineinpumpen." Beim Champions-League-Sieger FC Chelsea hatte dies in den vergangenen Jahren der russische Oligarch Roman Abramowitsch getan, bei Manchester City ein Investor aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Entscheidung am Donnerstag fiel nicht einstimmig. Wieviel Gegenstimmen es gab, wurde zunächst nicht bekannt. Für derlei Änderungen müssen 14 von 20 Premier-League-Klubs zustimmen.

Fußball, 1860 München: Fußball-Zweitligist 1860 München hat den auslaufenden Vertrag mit Torwart Gabor Kiraly um ein Jahr bis 2014 verlängert. "Mit dem Angebot hat man mir erneut das Vertrauen ausgesprochen. Das war sehr wichtig für mich, und deshalb habe ich mich sehr schnell entschieden", sagte der 36-Jährige. Der Ungar steht seit 2009 bei den Löwen zwischen den Pfosten.

Ski-WM, Schladming: Ski-Rennläufer Stephan Keppler hat nach dem ersten Trainingslauf für die WM-Abfahrt in Schladming scharfe Kritik an der Rennleitung geübt. "Ein paar Sachen sind echt kritisch", sagte er über die "Planai", und das hätten Athleten und Trainer der Jury um Günter Hujara auch nach der Besichtigung mitgeteilt. "Aber es ist immer das Gleiche: Wir können sagen, was wir wollen - das interessiert die nicht groß. Der Zeitplan ist denen wichtiger", sagte der 30-Jährige. Keppler kam bei der Einfahrt in den Zielhang fast zu Fall und rettete sich mit einer akrobatischen Einlage. Keppler kritisierte konkret, dass bei seiner Fahrt ein Tor nicht eingehängt gewesen sei. Außerdem monierte er "schlechtes Rutschen" an den Richtungstoren sowie, dass im oberen Bereich viele Wellen nicht mit Farbe markiert worden seien. Einige dieser Wellen hätten zudem "abgetragen gehört". Doch dafür habe der Rennjury wegen des für den Nachmittag angesetzten Frauen-Trainings die Zeit gefehlt. Erst, als die Schwierigkeiten nach einigen Fahrern offensichtlich geworden seien, sei gefärbt worden.

Fußball, Italien: Mario Balotelli steckt kurz nach seinem Wechsel zum AC Mailand Medienberichten zufolge schon wieder in Schwierigkeiten. Der für seine Eskapaden bekannte Fußballprofi stritt sich am Mailänder Flughafen Linate mit mehreren Sicherheitskräften. Der 22-Jährige hatte seinen Wagen direkt vor dem Terminal im Haltverbot geparkt und wurde von den Wachleuten ermahnt, wie italienische Medien am Donnerstag berichteten. Die Männer forderten den italienischen Nationalspieler auf, sein Auto umzuparken. Das tat Balotelli jedoch nicht, stattdessen diskutierte er mit den Wachleuten. Zwei Polizisten mischten sich daraufhin ein, schlichteten den Streit und kontrollierten Balotellis Papiere. Weil er keine gültige Versicherung für seinen Wagen vorweisen konnte, muss der Stürmer nun mit einer Geldstrafe rechnen.

Tennis, Nadal: Tennis-Star Rafael Nadal ist von der Unschuld seiner spanischen Sportler-Kollegen überzeugt und fordert im Zuge des Fuentes-Prozesses die Veröffentlichung der Namen aller beteiligter Sportler. "Was da in Spanien passiert verstehe ich nicht", sagte der elfmalige Grand-Slam-Gewinner der französischen Sporttageszeitung L'Equipe, "ich verstehe nicht, warum Doktor Fuentes keine Namen nennt. Und ich verstehe nicht, warum die Richter ihn nicht auffordern, dies zu tun." Dies "verletzt mich als Sportler", so Nadal weiter, wegen Leuten wie Lance Armstrong hätten alle Sportler ein "zweifelhaftes Image". Der Fuentes-Prozess hatte jüngst auch den spanischen Fußball erreicht. Die staatliche spanische Anti-Doping-Agentur AEA sammelt derzeit Informationen über den verdächtigen Erstligisten Real Sociedad San Sebastian. Die AEA reagierte damit auf die Aussage von San Sebastian früheren Vereinspräsidenten Iñaki Badiola. Dieser hatte erklärt, vor seiner Amtszeit im Jahr 2008 habe der Klub bei Fuentes für 327.000 Euro Dopingmittel gekauft und aus der Schwarzgeldkasse bezahlt.

Olympische Winterspiele, Sotschi: Russlands Präsident Wladimir Putin hat auf den Tag genau ein Jahr vor der Eröffnung der Winterspiele 2014 in Sotschi den Vizepräsidenten des Nationalen Olympischen Komitees entlassen. Grund für die Absetzung von Achmed Bilalow sind Verzögerungen in der Fertigstellung der Skisprunganlagen. Bilalow wurde zudem seines Amtes als Entwicklungschef für die touristischen Anlagen im nördlichen Kaukasus enthoben. ""ie kann es sein, dass der Vizepräsident des Nationalen Olympischen Komitees die Entwicklungen behindert?", hatte Putin nach einem Besuch am Mittwoch in RusSki Gorki erbost gesagt. Ungeachtet der Personalentscheidung startete Russland am Donnerstag mit Feiern im ganzen Land den Ein-Jahres-Countdown für die am 7. Februar 2014 beginnenden Winterspiele. Als Höhepunkt war am Abend eine Eisshow an den Ufern des Schwarzen Meers im Beisein von Putin und IOC-Präsdent Jacques Rogge geplant. Zuletzt hatte die Organisation Human Rights Watch die Arbeitsbedingungen auf den Olympiabaustellen angeprangert. "Die Welt sollte nicht jubeln über Winterspiele in Russland, die auf einem Fundament von Ausbeutung und Missbrauch gebaut werden", heißt es in einem Bericht

Fifa, Wettskandale: Nach Ansicht von Korruptions-Bekämpferin Sylvia Schenk ist der Weltverband Fifa bei der Bekämpfung von Manipulationen im Fußball wegen seiner eigenen Bestechungsprobleme nur eingeschränkt handlungsfähig. "Die Fifa hat keine Glaubwürdigkeit im Kampf gegen Spiel-Manipulationen, weil sie im eigenen Laden nicht aufräumt", sagte das Vorstandsmitglied von Transparency International Deutschland in der ARD-Sendung Anne Will. Laut Schenk muss der von Europol aufgedeckte Manipulationsskandal vor allem ein "Weckruf für die Politik sein, ausreichende Ressourcen für solche Ermittlungen zur Verfügung zu stellen". Wie Europol-Direktor Rob Wainright geht auch Schenk davon aus, dass die am Montag veröffentlichten Ermittlungs-Ergebnisse nur die Spitze eines Eisbergs sind. "Bei Korruptionsverfahren sehen wir fast immer, dass noch sehr viel mehr dahinter steckt. Davon kann man auch in diesem Fall ausgehen", sagte Schenk, die für den deutschen Profifußball keine generelle Entwarnung geben will: "Die relativ hohen Gehälter in der Bundesliga sorgen zwar für ein geringeres Risiko, es wird aber auch mit Erpressung gearbeitet."

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