Doping bei Olympia:IOC untersucht Proben von Athen 2004

Die Sportinstitution schaut sich mögliche positive Proben von den Olympischen Spielen in Athen erneut an. Vor dem Ruhetag jubeln die Franzosen über einen Heimsieg bei der Tour de France, Fabio Capello wird neuer Nationalcoach in Russland, der Unfall der Formel-1-Testfahrerin de Villota hatte keine technische Ursache.

in Kürze

Fuenf verdaechtige Dopingproben von Olympia 2004

Hinweisschild zum Doping-Center in Athen 2004: Fünf verdächtige Proben

(Foto: dapd)

Olympia, Doping: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) untersucht bislang unentdeckt gebliebene mögliche positive Dopingproben von den Olympischen Spiel 2004 in Athen. Wie der Vorsitzende der medizinischen Kommission des IOC, Arne Ljungqvist, der Nachrichtenagentur AP am Montag sagte, gibt es bis zu fünf verdächtige Proben. Das habe das mit den Untersuchungen beauftragte Dopinglabor im schweizerischen Lausanne dem IOC übermittelt. Ljungqvist zufolge muss das IOC noch entscheiden, ob es weitere Tests von B-Proben gibt. Bisher gebe es nur Verdachtsfälle und noch keine positiven Dopingproben. Details zu den betroffenen Sportarten und Athleten nannte der Schwede nicht. Das IOC hatte im Mai entschieden, die Proben von 2004 noch einmal zu untersuchen, um weitere Dopingfälle auszuschließen. Anschließend sollen die Proben endgültig vernichtet werden.

Radsport, Tour de France: Andre Greipel ist das passende Geschenk zum 30. Geburtstag verwehrt geblieben, stattdessen hat Pierrick Fedrigo den Franzosen den nächsten Feiertag beschert. Der 33-Jährige sorgte auf der 15. Etappe der 99. Tour de France über 158,5 Kilometer von Samatan nach Pau für den vierten französischen Tagessieg. Fedrigo setzte sich im Sprint vor Mitausreißer Christian Vande Velde (USA) durch und machte damit die Hoffnungen des dreimaligen deutschen Etappengewinners auf eine weitere Massenankunft zunichte. Dritter wurde Fedrigos Landsmann Thomas Voeckler. "Bei der Tour muss man manchmal ein Bündnis mit dem Radsport-Gott eingehen. Heute hat es funktioniert. Es waren keine einfachen Gegner, aber ich bin zur richtigen Zeit angetreten", sagte Fedrigo. Für den Fahrer vom Team FDJ war es bereits der vierte Tour-Etappensieg seiner Karriere. Am Dienstag darf der Tour-Tross am zweiten Ruhetag wieder neue Kräfte sammeln, ehe es am Mittwoch auf der zweiten Pyrenäen-Etappe wieder ernst wird. Auf dem 197 Kilometer langen Teilstück von Pau nach Bagneres-de-Luchon warten jeweils zwei Bergwertungen der ersten und höchsten Kategorie auf die Fahrer. Dabei geht es unter anderem über den Col d'Aubisque und den berüchtigten Col du Tourmalet.

Fußball, Fabio Capello: Der frühere Teammanager der englischem Fußball-Nationalmannschaft, Fabio Capello, ist neuer russischer Nationaltrainer. Dies bestätigte der Vize-Präsident des russischen Verbandes RFU, Nikita Simonjan, am Montag. "Wir haben heute entschieden, dass Capello unser neuer Nationaltrainer wird. Wir erwarten ihn in naher Zukunft in Moskau, um die letzten Details zu klären und den Vertrag zu unterschreiben", sagte Simonjan. Angeblich soll der erfahrene italienische Fußballlehrer Capello sechs Millionen Euro per annum kassieren. Bereits am Sonntag hatte die Gazzetta dello Sport berichtet, dass sich der 66-Jährige mit der RFU auf einen Zweijahresvertrag verständigt habe. Capello tritt die Nachfolge des Niederländers Dick Advocaat, Ex-Coach von Borussia Mönchengladbach, an. Dieser wechselt zur PSV Eindhoven. Bei der EURO 2012 in Polen und der Ukraine waren die Russen unter Advocaat in der Vorrunde überraschend gescheitert.

Basketball, Steffen Hamann: Deutschlands Aufbauspieler Nummer eins fehlt der Nationalmannschaft in der gesamten Qualifikation für die EM 2013. Der Bayern-Kapitän wird nach einer Knie-Operation nicht rechtzeitig fit, will aber schon bald in die Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison einsteigen. "Nach aktuellem Stand werde ich Anfang August mit dem Individual- und Wurftraining beginnen. Beim ersten Mannschaftstraining Mitte August bin ich dann hoffentlich wieder dabei", sagte der 31-Jährige. Hamann will seine Karriere in der Auswahl des DBB fortsetzen. "Das Thema Nationalmannschaft habe ich noch nicht abgehakt. Diesen Sommer hat es nicht sein sollen, und man muss schauen, was die Zukunft mit sich bringt", sagte er. Der Routinier ist fest davon überzeugt, dass das deutsche Team unter Bundestrainer Svetislav Pesic das Ticket für die Endrunde in Slowenien (4. bis 22. September 2013) löst. "Ich bin mir sicher, dass wir die Qualifikation schaffen", sagte Hamann. Im vergangenen Monat hatte sich der 113-malige Nationalspieler wegen anhaltender Beschwerden einer Arthroskopie unterzogen.

Motorsport, Formel 1: Ein technischer Defekt scheidet als Ursache für den schweren Unfall der Formel-1-Testpilotin Maria de Villota aus. Zu diesem Ergebnis ist das Marussia-Team nach einer internen Untersuchung gekommen. Die Spanierin war vor zwei Wochen bei ihrer ersten Testfahrt für den britischen Rennstall auf dem Gelände des "Imperial War Museum" in Duxford gegen einen Team-LKW geprallt und hatte schwere Verletzungen erlitten. Die 32-Jährige liegt weiter im Krankenhaus. "Wir sind sehr froh, dass durch unsere interne Untersuchung das Auto als Unfallursache ausgeschlossen werden konnte", wird Marussia-Teamchef John Booth auf der Homepage des Teams von Stammpilot Timo Glock (Wersau) zitiert. "Wir können uns jetzt wieder auf das Wichtigste konzentrieren, Marias Wohlergehen. Wir unterstützen Maria und ihre Famile, wo es nur geht." Die Tochter des früheren Formel-1-Piloten Emilio de Villota hatte bei dem Unfall schwere Kopf- sowie Gesichtsverletzungen erlitten und ihr rechtes Auge verloren.

Olympia, Tennis: Tommy Haas kann seine ausgebliebene Nominierung für die Olympischen Spiele noch immer nicht fassen und hat seine Kritik am Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) bekräftigt. "Das ist eine Schande, aber ich muss damit leben", sagte Haas der Zeitung Die Welt. Der 34 Jahre alte gebürtige Hamburger sagte, er sei kurz davor gewesen, gegen den DOSB zu klagen: "Wenn ich noch nie bei Olympia gewesen wäre, hätte ich einen Anwalt eingeschaltet." DOSB-Präsident Thomas Bach hatte am Wochenende in Interviews gesagt, bei der Entscheidung, Haas nicht mit nach London zu nehmen, sei es lediglich um eine Frist gegangen. Er hatte am Stichtag für die Nominierung, dem 11. Juni, weder die internationalen noch die nationalen Kriterien erfüllt. Haas kündigte an, während Olympia Turniere in den USA spielen zu wollen, wo er auch privat wohnt. Die Olympischen Sommerspiele werden am 27. Juli eröffnet.

Fußball, 1860 München: Fußball-Zweitligist 1860 München hat den international erfahrenen Stürmer Ismael Blanco verpflichtet. Der 29-jährige Argentinier unterschrieb einen Zweijahresvertrag, wie der Verein am Montag mitteilte. Zuletzt spielte Blanco nur kurz bei Legia Warschau und in Mexiko bei Club San Luis. Zuvor hatte er zwischen 2007 und 2011 in 96 Erstligapartien für AEK Athen 50 Treffer erzielt und gewann zweimal den Titel des Torschützenkönigs der griechischen Liga. "Ich freue mich auf die Herausforderung bei den Löwen", sagte der Angreifer nach der Vertragsunterschrift am Montag und ergänzte: "Ich möchte der Mannschaft mit möglichst vielen Toren weiterhelfen."

Fußball, VfL Wolfsburg: Der Wechsel von Mittelfeldspieler Diego vom VfL Wolfsburg zum brasilianischen Klub Flamengo Rio de Janeiro ist nach übereinstimmenden Medienberichten geplatzt. Demnach soll Wolfsburg die Flamengo-Anfrage per Fax abgelehnt haben. VfL-Sprecher Ronny Gersch, Assistent von Sport-Geschäftsführer Felix Magath, wollte den Stand oder einen möglichen Abbruch der Verhandlungen auf Anfrage der dapd Nachrichtenagentur nicht kommentieren. Spielmacher Diego soll laut Gersch am Dienstag zum ersten Training nach einem dreitätigen Kurzurlaub der Mannschaft anreisen. Der zuletzt an Atletico Madrid ausgeliehene Brasilianer weilte zuletzt wegen seiner Knie-Probleme in der Heimat. Der Wechsel nach Brasilien hat sich angeblich zerschlagen, weil Flamengo den 27-Jährigen nur ausleihen wollte. Das Gehalt sollte zumindest teilweise der Autokonzern VW übernehmen. Geld für einen Kauf war nicht vorhanden.

Olympia, Doping: Der litauische Gewichtheber Aurimas Didzbalis darf wegen Dopings nicht an den Olympischen Spielen in London (27. Juli bis 12. August) teilnehmen. Wie der Litauische Gewichtheberverband am Montag mitteilte, wurde Didzbalis wegen eines positiven Dopingtests suspendiert. Die Probe war bei dem 21-Jährigen, der in der Gewichtsklasse bis 94 Kilogramm antritt, bereits bei den Europameisterschaften im April genommen worden. Bei dem Wettkampf im türkischen Antalya hatte der Litauer die Silbermedaille gewonnen, musste diese aber inzwischen zurückgeben. Didzbalis war Litauens größte Medaillenhoffnung für die Spiele in London.

Handball, THW Kiel: Der ehemalige Welthandballer Filip Jicha hat seinen Vertrag beim deutschen Rekordmeister THW Kiel vorzeitig bis 2016 verlängert. "Meine Familie und ich fühlen uns einfach wohl in Kiel", sagte Jicha, "der THW hat eine tolle Mannschaft, und ich freue mich, weiterhin das schwarz-weiße Trikot tragen zu dürfen." Der tschechische Nationalspieler war 2007 vom TBV Lemgo an die Förde gewechselt und hatte mit insgesamt 340 Toren in der vergangenen Spielzeit einen großen Anteil an der Rekord-Saison des THW. Die Kieler sicherten sich das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League.

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