Die Sonntagsspiele:Wende durch Lincoln

Die Erfolgsserie von Schalke 04 hält an: Selbst beim wiedererstarkten HSV erkämpft sich die Mannschaft von Ralf Rangnick drei Punkte. Dabei sah Hamburg lange Zeit wie der Sieger aus. Derweil feierte Stuttgart gegen Rostock einen Kantersieg.

Der VfB Stuttgart hat seine Niederlagenserie in der Bundesliga gestoppt und ist mit einem deutlichen 4:0 (2:0) gegen Hansa Rostock wieder auf einen Champions-League-Platz in der Tabelle gestürmt. Nach zuletzt drei Niederlagen reichte den Schwaben am Sonntagabend eine über weite Strecken mittelmäßige Leistung zum siebten Saisonsieg, den Sylvio Meißner (7. Minute), Nationalspieler Kevin Kuranyi (37.), Cacau mit seinem siebten Saisontreffer (56.) und Horst Heldt per Foulelfmeter (80.) perfekt machten.

Kurz vor der Pause hatte der Rostocker René Rydlewicz einen Foulelfmeter verschossen, nachdem Martin Stranzl den Schweden Marcus Allbäck im Strafraum von den Beinen geholt hatte. Die 46 000 Zuschauer im Daimler-Stadion konnten am Ende mit dem Ergebnis zufrieden sein, aber nicht ganz mit der Leistung ihrer Mannschaft.

Auf Konter gelauert

Drei Tage nach dem 3:0 im Uefa-Cup gegen Benfica Lissabon gab es im Spiel der Gastgeber oft Leerlauf und viele Abspielfehler. Die Rostocker waren mit drei Stürmern offensiv aufgestellt und deuteten an, warum sie alle acht Punkte auswärts geholt haben. Hansa setzte auf eine Kontertaktik: Antonio di Salvo (16./31.) und Rade Prica (35.) vergaben beste Chancen zum Ausgleich.

Auch das frühe Führungstor brachte die Mannschaft von Trainer Matthias Sammer nicht in Schwung, Dabei konnte der VfB-Coach bis auf den verletzten Fernando Meira seine Bestbesetzung aufs Feld schicken. Zvonimir Soldo musste jedoch mit einer Wadenverhärtung zur Halbzeit in der Kabine bleiben. Markus Babbel bekam einen Schlag auf den Spann und wurde vor der Pause ausgewechselt.

Der FC Schalke 04 setzte gestern seinen Siegeszug auch im Spiel beim Hamburger SV fort. Mit einem unwiderstehlichen Endspurt sorgten die Gelsenkirchener vor 53 487 Zuschauern in der AOL-Arena nach 0:1-Rückstand durch die Tore des eingewechselten Mike Hanke (79.) und Lincoln (81.) für den 2:1 (0:0)-Erfolg.

Es ist der sechste Sieg hintereinander unter dem neuen Trainer Ralf Rangnick. Für Hamburg, das im vierten Spiel zum ersten Mal unter Trainer Thomas Doll verlor, hatte Stefan Beinlich (47.) die Führung erzielt. Bei Schalke, dessen Mannschaft erst am Freitagmorgen vom Uefa-Pokal-Spiel in Edinburgh heimgekehrt war, machte sich zunächst die mangelnde Frische deutlich bemerkbar.

HSV spielbestimmend

Lediglich der seit Wochen in guter Form auflaufende Brasilianer Lincoln kam richtig in Schwung. Entscheidend war letztlich die Einwechslung von Varela für Altintop sowie von Hanke für den enttäuschenden Ailton. Schalke erhöhte nun den Druck auf den HSV, der lange Zeit die spielbestimmende Mannschaft stellte. Torgefahr strahlten die Platzherren aber erst nach dem Seitenwechsel aus. Der frühere Schalker Emile Mpenza kam mit zunehmender Spieldauer in Fahrt, blieb aber ohne Treffer.

Bei Schalke lauerten zwar die drei Spitzen Ebbe Sand, Gerald Asamoah und Ailton auf ihre Chancen, wurden aber von ihren Mitspielern hängen gelassen. Am zweikampfstarken Hamburger Kapitän Daniel van Buyten gab es zudem bei den wenigen erfolgversprechenden Offensiv-Aktionen kein Vorbeikommen.

Die Hamburger hatten ihre beste Phase nach dem Wechsel. Nach Zuspiel von David Jarolim traf Beinlich aus halblinker Position zur verdienten Führung (47.).

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