Die Sonntagsspiele:Madlung rettet Hertha

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Turbulent ging es in den beiden Sonntagspartien zu: Während es in Nürnberg drei Elfmeter und einen Platzverweis gab, wurden Hertha BSC Berlin zwei reguläre Tore aberkannt. Immerhin retteten sich die Hauptstädter noch zu einem Unentschieden.

Hertha BSC hat auf dem Weg zurück in das internationale Fußball-Geschäft zwei wichtige Punkte liegen gelassen. Joker Alexander Madlung rettete den Berlinern aber mit einem "Last-Minute-Tor" (85.) zum 1:1 (0:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern wenigstens einen Zähler. Der Franzose Lucien Mettomo hatte die Lauterer vor 35 814 Zuschauern in der 50. Minute mit seinem ersten Saisontor in Führung geschossen.

Die Berliner haderten vor allem mit Schiedsrichter Peter Gagelmann aus Bremen, der zwei regulären Treffern von Giuseppe Reina (54.) und Nando Rafael (77.) wegen angeblicher Abseitsstellung die Anerkennung verweigerte. Am Ende blieben die Herthaner aber auch im siebten Heimspiel in Folge ungeschlagen.

Bei kalten Temperaturen und leichtem Schneefall erspielten sich die Gastgeber zwar in der ersten Halbzeit die besseren Möglichkeiten. Aber es fehlten Tempo und Ideen, um sich entscheidend durchzusetzen. Der Gast aus Kaiserslautern wirkte in dieser Phase eher harmlos und überließ Hertha das Mittelfeld lange fast kampflos.

Mettomo bringt Gäste in Führung

Kaiserslautern ließ lange den Druck auf das gegnerische Tor vermissen. Die Elf von Trainer Kurt Jara war allerdings auch stark ersatzgeschwächt. Jung-Nationalspieler Marco Engelhardt und Ingo Hertzsch waren Gelb-gesperrt, Ex-Nationalstürmer Carsten Jancker fehlte wegen eines Muskelfaserrisses. Die Angriffe blieben meist im Ansatz stecken. In der 22. Minute versuchte sich Halil Altintop, in der 26. scheiterte Timo Wenzel.

Die Hertha-Spieler waren in Gedanken offensichtlich noch in der Kabine, als Altintop in der 49. Minute mit dem ersten echten Warnschuss Hertha-Schlussmann Christian Fiedler testete. Den folgenden Eckball nutzte Mettomo zum Lauterer Führungstreffer. Herve Lembi verlängerte per Hacke, Berlins Niko Kovac bekam den Ball nicht weg - und der Franzose Mettomo vollendete zu seinem ersten Saisontor.

Ernst verhinderte in der 60. Minute gegen Wichniarek einmal mehr den möglichen Berliner Ausgleich. Sechs Minuten später rettete Torschütze Mettomo gegen Nando Rafael auf der Linie. Der eingewechselte Madlung traf nach einem Freistoß von Sejad Salihovic per Kopf schließlich doch noch zum 1:1.

In einem beispiellosen Elfmeter-Krimi hat der 1. FC Nürnberg seine Talfahrt in der Fußball-Bundesliga vorerst stoppen können. Durch einen von Robert Vittek verwandelten Strafstoß (89.) erkämpfte sich der zuletzt vier Mal in Folge besiegte Aufsteigerbeim 2:2 (0:0) gegen Borussia Dortmund zumindest einen Zähler, fiel aber in der Tabelle dennoch auf Rang 15 zurück.

In einer turbulenten Schlussphase, in der Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) zeitweise den Überblick verlor, hatte Tomas Rosicky (85.) den BVB mit einem ebenfalls zweifelhaften Elfmeter in Führung gebracht.

Vor 24 000 Zuschauern im Frankenstadion war Marek Mintal (76.) mit seinem 19. Saisontreffer der Ausgleich gelungen, nachdem Christian Wörns (62.) die Dortmunder in Führung gebracht hatte. Den Sieg für die Nürnberger, bei denen Mario Cantaluppi in der Schlusphase die Gelb-Rote Karte sah, hatte Mintal vergeben, der in der 66. Minute mit einem umstrittenen Foulelfmeter an BVB-Keeper Roman Weidenfeller scheiterte.

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