Die neue Sonntags-"Sportschau":Das Puzzle der ARD

Die Dritten vor dem Ersten? Ein ARD-Verantwortlicher kündigte an, dass die Ausschnitte der Sonntagsspiele wohl in den "Tagesthemen" kommen - und in den Dritten vielleicht schon früher.

Die ARD will Ausschnitte aus den Sonntagsspielen der Fußball-Bundesliga in der kommenden Saison voraussichtlich in den "Tagesthemen" zeigen. Das kündigte Programmdirektor Volker Herres im Online-Medienmagazin DWDL.de an. Sonntags von 21.45 Uhr an darf die ARD in der Saison 2009/10 in Erstverwertung Ausschnitte aus den beiden Sonntagsspielen der Bundesliga zeigen. Die Talkshow "Anne Will" solle deshalb aber nicht von ihrem Sendeplatz um 21.45 Uhr weichen, betonte Herres erneut.

Die neue Sonntags-"Sportschau": Die ARD überlegt noch, wie sie am besten die Ausschnitte der Sonntagsspiele präsentiert.

Die ARD überlegt noch, wie sie am besten die Ausschnitte der Sonntagsspiele präsentiert.

(Foto: Foto: ddp)

Gleichwohl schloss Herres nicht aus, dass die Dritten Programme der ARD die Erstauswertungsrechte schon vor den "Tagesthemen" im Ersten nutzen könnten. "Der Charme liegt auch darin, dass die Rechte von den Dritten Programmen darüber hinaus in ihren Sendungen genutzt werden können, wenn die einzelnen Redaktionen das für richtig erachten", sagte der Nachfolger von Günter Struve (68) als Leiter der ARD-Programmdirektion mit Sitz in München. Seinen Angaben zufolge könnte das zeitlich sogar vor der Sendung "Tagesthemen" sein.

Dass die Sonntagsspiele auch in den digitalen Spartenkanälen der ARD ausgewertet würden, sei dagegen nicht vorgesehen, da diese nach Programmkonzept keine Sportkanäle seien. "Während der Olympischen Spiele haben wir sie punktuell auch für Sportübertragungen genutzt", sagte Herres. "Aber eine Regel-Sportberichterstattung in den digitalen Kanälen wird es nicht geben."

"Der Ball liegt beim IOC"

Mit Blick auf die Verhandlungen um die Rechte an der Übertragung der Olympischen Spiele 2014 und 2016 sprach Herres von einem "Stillstand". Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte das Angebot der European Broadcasting Union (EBU) abgelehnt, in dessen Rahmen auch die deutschen Sender ihre Gebote gemacht hatten. Man werde sich über das weitere Vorgehen mit dem ZDF abstimmen. "Zunächst werden wir aber abwarten, was passiert", sagte Herres. "Der Ball liegt jetzt beim IOC."

Er appellierte aber auch an die einzelnen Sportverbände, zu überlegen, "was es für einzelne sportliche Disziplinen und die sonstige Berichterstattung bedeuten kann, wenn ARD und ZDF mal nicht mehr bei den Olympischen Spielen dabei wären".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: