Diamond League in Paris:Vetter übertrifft Röhler

Rückschläge in Paris: Rio-Sieger Röhler wird mit dem Speer Dritter, Hürdenläuferin Roleder muss die Saison beenden. Dafür gewinnt der junge Speerwerfer Vetter.

Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler (Jena) hat drei Tage nach einem weiteren Neunzig-Meter-Wurf eine unerwartete Niederlage kassiert. Der 25-Jährige musste sich beim Diamond-League-Meeting im Pariser Stade Charléty mit 87,23 Meter und Platz drei begnügen. Besser als der Goldfavorit für die Weltmeisterschaften in London (4. bis 13. August) waren sein Teamkollege Johannes Vetter (Offenburg) mit 88,74 und der Tscheche Jakub Vadlejch (88,02). Röhler hatte am vorigen Mittwoch in Ostrau (Tschechien) mit 91,53 Meter geglänzt, nachdem er am 5. Mai in Doha mit 93,90 einen deutschen Rekord aufgestellt gestellt hatte. "Es ist schön, nach einer harten Woche zweimal über 87 Meter zu werfen", teilte Röhler mit und ergänzte mit Blick auf Vetter: "Herzlichen Glückwunsch zum ersten Diamond-League-Sieg."

Licht und Schatten gab es bei den beiden weiteren deutschen Startern in der französischen Hauptstadt. Während Dreisprung-Europameister Max Heß (Chemnitz) mit der persönlichen Jahres-Bestleistung von 17,07 Meter als Dritter hinter dem zweimaligen Olympiasieger und Weltmeister Christian Taylor (17,29) sowie dessen US-Landsmann Will Claye (17,18) überzeugte, erlitt der frühere Weltmeister Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) im Stabhochsprung einen Rückschlag. Sechs Tage nach seiner in Hof mit 5,80 Meter geknackten WM-Norm meisterte der 27-Jährige seine Anfangshöhe von 5,52 erst im dritten Versuch; die anschließenden 5,62 erwiesen sich dann als zu hoch. Damit wurde Holzdeppe Siebter beim Sieg des Olympiadritten Sam Kendricks (USA/5,82) vor Renaud Lavillenie (Frankreich/5,62).

Paris war die siebte von zwölf Stationen der Diamond League, die mit den beiden Final-Meetings am 24. August in Zürich und am 1. September in Brüssel endet. Nicht mehr teilnehmen wird in dieser Saison Hürdensprinterin Cindy Roleder. Die WM-Zweite laboriert an einer starken Entzündung des Ischiasnervs, die nicht behandelt werden kann. Sie muss daher ihre Saison beenden und auf die deutschen Meisterschaften am 8./9. Juli in Erfurt sowie die WM in London verzichten. "Ich wäre gern gestartet, aber ich muss auf meinen Körper hören", sagte die 27-Jährige.

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