Tirade von Belgien-Coach Marc Wilmots:"Ihr lauft rum wie Idioten"

Belgium's national head coach Marc Wilmots attends his squad's training session in Mogi das Cruzes

Marc Wilmots ist unzufrieden mit den Aufwärmübungen seiner Spieler.

(Foto: REUTERS)

Belgiens Trainer Marc Wilmots beschimpft die eigenen Spieler im Training. Die USA fürchten eine Rache des angeschlagenen Cristiano Ronaldo. Der Einsatz von Mats Hummels gegen Ghana wird immer unwahrscheinlicher.

Belgien, Marc Wilmots: Beim mühsamen Auftakt verhinderte seine Brandrede eine Blamage, und auch vor dem zweiten Auftritt Belgiens bei der Fußball-WM heizte Marc Wilmots seinen Spielern mächtig ein: "Ihr rennt hier herum und schießt wie Idioten!", herrschte der Trainer der Belgier in der Vorbereitung auf das Duell mit Russland seine Spieler beim Training an. Wilmots störte, dass sich sein Team vor ihren Schussübungen nicht richtig aufgewärmt hatte- für den Disziplinfanatiker Wilmots ein Unding. "Was soll das? Ist das etwa richtig? Nachher heult ihr, dass ihr verletzt seid. Aber dann ist es zu spät", schimpfte Wilmots. Bereits beim 2:1 gegen Algerien hatte der Trainer - mit Hilfe von Abwehrchef Daniel van Buyten - die Mannschaft nach schwachen Beginn wachgerüttelt. Vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Russland droht Belgien der Ausfall von Kapitän Vincent Kompany. "Wir warten auf Nachrichten über seinen Zustand", sagte Wilmots. Kompany laboriert an Leistenproblemen.

USA, Jürgen Klinsmann: Angst hat Jürgen Klinsmann nicht vor Cristiano Ronaldo. Aber ein wenig fürchtet der Deutsche die Rache des Weltfußballers aus Portugal: "Sie werden voller Zorn nach Manaus kommen. Und ich weiß nicht, wie Ronaldo spielt, wenn er sauer ist", sagte Teamchef Klinsmann vor dem zweiten Gruppenspiel seines US-Teams am Sonntag gegen die Portugiesen. Neben dem schwachen Auftakt gesellt sich bei Portugal aber weiterhin die Sorge um Ronaldo. Hinter der wahren Leistungsfähigkeit des Profis von Real Madrid steht ein Fragezeichen. "Cristiano ist hundert-prozentig fit", beteuerte Torhüter Beto. Nur mit einem Sieg würde der WM-Vierte von 2006 die Chancen auf das Achtelfinale wahren.

Chile, Charles Aránguiz: Der chilenische Stürmer Charles Aránguiz wird wegen einer Verletzung im dritten Gruppenspiel der Südamerikaner am kommenden Montag gegen die Niederlande fehlen. Dies bestätigten die Chilenen am Donnerstagabend . Aránguiz hatte beim 2:0-Sieg über Spanien bei einem Zusammenstoß mit Koke eine leichte Verstauchung im rechten Knie erlitten. Eine Kernspintomographie habe bestätigt, dass es sich um eine leichte Verletzung handle, aber der Stürmer werde beim Spiel in São Paulo sicherheitshalber trotzdem aussetzen, hieß es. Die Chilenen sind bereits fürs Achtelfinale qualifiziert.

DFB-Elf, Verletzung: Bundestrainer Joachim Löw bangt vor dem zweiten WM-Gruppenspiel am Samstag (21.00 Uhr/SZ-Liveticker) in Fortaleza gegen Ghana weiter um den Einsatz von Abwehrspieler Mats Hummels. Der 25 Jahre alte Dortmunder konnte auch am Donnerstag wegen seiner Verletzung am rechten Oberschenkel nicht am Training der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Santo André teilnehmen. Hummels absolvierte stattdessen eine individuelle Einheit auf dem Fahrrad und wurde intensiv behandelt. Man könne derzeit noch keine Prognose für das Ghana-Spiel stellen, sagte Pressechef Jens Grittner am Donnerstag. Per Mertesacker geht jedoch davon aus, "dass Mats am Samstag spielen kann". Neben Hummels ist auch noch Jerome Boateng angeschlagen. Der Münchner trainierte aber trotz seiner Daumenverletzung. Er wird am Samstag mit einer Schiene am Daumen auflaufen können.

Belgien, Vincent Kompany: Belgien droht vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Russland der Ausfall von Kapitän Vincent Kompany. "Wir warten auf Nachrichten über seinen Zustand", sagte Wilmots. Kompany laboriert an Leistenproblemen.

Spanien, Vicente del Bosque: Der spanische Fußball-Verband RFEF hat seinen Wunsch bekräftigt, den bis 2016 laufenden Vertrag mit Trainer Vicente del Bosque trotz des vorzeitigen Ausscheidens bei der WM in Brasilien zu erfüllen. "Ich möchte, dass er weitermacht. Er hat seinen Rücktritt noch nicht eingereicht. Und falls er es tut, werden wir ihn bitten, zu bleiben. Es gibt keinen Besseren", sagte Generalsekretär Jorge Pérez dem spanischen Radiosender Cope. Er habe allerdings nach dem 0:2 gegen Chile am Mittwoch, das das Aus für den Titelverteidiger bedeutete, noch nicht mit del Bosque über dessen Zukunft gesprochen, fügte Pérez an. Das wolle er erst nach der Rückkehr der spanischen Delegation nach dem dritten Gruppenspiel gegen Australien tun. Del Bosque betreut die spanische Auswahl seit 2008. Nach dem Spiel gegen Chile hatte er betont, es werde alles auf den Prüfstand kommen - auch seine Position.

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