DFB sucht Sammer-Nachfolger:"Man sollte nichts ausschließen"

Lesezeit: 1 min

Nach dem überraschenden Weggang von Matthias Sammer zum FC Bayern benötigt der DFB einen neuen Sportdirektor. Als erste Namen werden Oliver Kahn und Stefan Effenberg gehandelt, beim Verband verspürt man jedoch keine Eile.

Nach der unerwarteten Diskussion um Joachim Löw hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) durch den überraschenden Weggang von Matthias Sammer die nächste Personaldebatte am Hals. Prominente Namen wie Oliver Kahn und Stefan Effenberg sind bereits als Nacholger des abgewanderten Sportdirektors im Gespräch, die DFB-Spitze hat aber offensichtlich noch keinen Favoriten.

SZ-Auswahl der Fußball-EM
:Helden in Fußballhosen

Spanien dominiert. Spanien triumphiert. Spanien feiert. Doch die EM offenbarte noch ganz andere Stars: Zum Beispiel Portugals vermeintliches Rauhbein Pepe, der in Wahrheit kaum foulte. Und Sami Khedira, der sogar musikalisch richtig liegt.

Die SZ-Elf der EM

"Über Namen wurde noch nicht gesprochen. Dafür ist alles noch zu frisch. Man muss ja auch nicht krampfhaft und eilig suchen. Alle U-Mannschaften haben ihre Trainer, da ist alles geregelt", sagte der für den Jugendfußball zuständige DFB-Vizepräsident Hans-Dieter Drewitz, der eng mit dem für den Nachwuchs verantwortlichen Sammer zusammengearbeitet hat: "Man sollte nichts ausschließen. Wir brauchen jemanden, der die Voraussetzungen erfüllt."

Das Profil des Sammer-Nachfolgers steht für Drewitz bereits fest. "Wir hatten in Matthias Sammer einen sehr guten Mann, er hinterlässt große Fußstapfen. Am besten wäre es, die Kopiermaschine anzuwerfen und eine Kopie zu ziehen. Der Neue muss durch seine Person überzeugen. Er braucht Kompetenz nach innen und nach außen. Er muss führen und nicht nur moderieren", erklärte der Funktionär, für den eine interne Verbandslösung nicht zwingend ist: "Danach sollte man nicht schauen. Es geht nur um die Kompetenz."

Als mögliche Nachfolger von Sammer, der zukünftig für Rekordmeister Bayern München arbeitet, wird neben Kahn und Effenberg auch DFB-Trainerausbilder Frank Wormuth gehandelt. "Ich habe den Zeitungen viel gezahlt, dass sie meinen Namen nennen - nein, ernsthaft: Ich kann dazu nichts sagen. Mich hat noch niemand angesprochen. Ich gehe voll in meiner Arbeit auf", sagte Wormuth.

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach will sich bei der Suche nach einem Ersatz für Sammer, der seinen Vertrag beim Verband erst vor rund einem Jahr bis 2016 verlängert hatte, nicht unter Druck setzen lassen. "Wir werden keinen Neuen aus dem Hut zaubern. Es kann schnell gehen, es kann aber auch ein paar Wochen oder ein paar Monate dauern. Da herrscht zeitlich nicht die absolute Not", sagte der Verbandsboss: "Klar ist, dass die Messlatte von Matthias Sammer sehr hochgelegt wurde."

© Süddeutsche.de/sid/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Sprüche bei der Fußball-EM
:"Pirlo ist der Busen, an dem sich ganz Italien nährt"

Spaniens Trainer adelt den Regisseur des Gegners auf ungewöhnliche Weise. Im deutschen Team gibt es hingegen Zunder: Thomas Müller nerven zweite Plätze, Miroslav Klose muss seinen Körper verteidigen - nur Marco Reus lobt die Frisur von Mario Gomez.

15 Bonmots von der EM

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: