DFB-Pokalfinale:Rummenigge verteidigt Hummels-Deal - und duzt Watzke

DFB Cup Final 2016 - Gala Evening

Karl-Heinz Rummenigge und Hans Joachim Watzke sind jetzt beim "Du".

(Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge findet in Sachen Hummels-Transfer: "Der Markt macht den Markt".
  • Der Münchner vertieft das positive Verhältnis mit dem BVB und bieten Borussia-Chef Watzke das "Du" an.
  • Uli Hoeneß spricht den Dortmundern eine Empfehlung aus.

Karl-Heinz Rummenigge hat die kolportierten 38 Millionen Euro Ablöse für Mats Hummels verteidigt. "Zum Preis kann ich sagen: Der Markt macht den Markt", sagte Bayern Münchens Vorstandschef der Bild-Zeitung: "Die Preisgestaltung hat ohnehin bald kein Bundesligist mehr im Griff. Das Transfergeschäft ist ein globaler Markt." Der 27 Jahre alte Hummels ist der bislang teuerste interne Transfer in der Bundesliga.

Hummels wechselt zur kommenden Saison von Dortmund nach München, wo er 2007 sein Bundesliga-Debüt gegeben hatte. "Wenn ein Spieler Deutscher ist, Weltklasse-Format besitzt, obendrein bei unserem Partner Adidas unter Vertrag ist und bei uns ausgebildet wurde - da kommen dann halt sehr viele Faktoren zusammen, die Mats Hummels für uns sehr interessant gemacht haben", sagte Rummenigge in einem Doppel-Interview mit BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Watzke hatte nach eigenen Angaben das Bayern-Interesse an Hummels schon geahnt. "Wir hatten schon damit gerechnet, dass da ein Angriff kommt. In der Innenverteidigung fehlte den Bayern noch ein Weltklasse-Mann wie Mats. Dazu kam der große Aspekt der Heimatverbundenheit. Er hat ja oft sogar auf Urlaub verzichtet, um nach München zu fliegen", sagte Watzke. In dem Gespräch geht es überaus freundschaftlich zu zwischen den beiden Top-Funktionären - selbst das "Du" ist jetzt zwischen beiden etabliert ("Ich bin Kalle" - "Aki, freut mich.").

Uli Hoeneß hat unterdessen dem BVB empfohlen, Hummels im letzten Spiel der Saison gegen dessen künftigen Klub im Falle eines Elfmeterschießens außen vor zu lassen. "Egal, was er macht, es kann ihm negativ ausgelegt werden. Ich würde Hummels nicht Elfer schießen lassen", sagte der frühere Bayern-Präsident.

"Trifft er und der BVB gewinnt, sind die Bayern-Fans sauer. Scheitert er, heißt es, er hatte seinen Kopf nicht mehr beim BVB", so Hoeneß weiter. Der einstige Macher der Bayern erinnert sich natürlich an das Pokalfinale 1984, als Rekordnationalspieler Lothar Matthäus vor seinem Wechsel nach München im Trikot von Borussia Mönchengladbach vom Punkt gescheitert war. Dass Hummels wegen der schwierigen Situation gehemmt sein könnte, glaubt Hoeneß (64) nicht: "Im Spiel, und da bin ich mir sicher, wird er alles für seinen Arbeitgeber geben. So wie ich Hummels kenne, wird er sich zerreißen."

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