DFB-Pokal-Spiele am Sonntag:Gladbach und Bremen sind schon ausgeschieden

Darmstadt 98 v Borussia Moenchengladbach - DFB Cup

Darmstadt 98 bezwingt Marc-Andre ter Stegen und Borussia Mönchengladbach.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Bereits drei Bundesligisten sind im DFB-Pokal gestürzt: Gladbach verliert im Elfmeterschießen gegen Darmstadt, Saarbrücken schlägt Werder Bremen in der Verlängerung und Eintracht Braunschweig scheitert an Arminia Bielefeld. Hertha verhindert die Blamage und gewinnt erst in der Nachspielzeit der Verlängerung. Hannover, Hamburg, Stuttgart sind weiter.

Die Pokalspiele im Überblick.

Der ersten Bundesligisten sind im DFB-Pokal ausgeschieden: Eintracht Braunschweig verlor gegen Zweitligaaufsteiger Arminia Bielefeld, anschließend warf Drittligist 1. FC Saarbrücken Werder Bremen mit 3:1 (1:1, 1:0) nach Verlängerung aus dem Wettbewerb. Und auch für Borussia Mönchengladbach gab es eine Pokal-Blamage.

Fünf Tage vor dem Bundesliga-Auftakt beim FC Bayern München hat das Team von Trainer Lucien Favre die Generalprobe verpatzt und ist bereits in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Die erschreckend schwachen Gladbacher mussten sich beim Drittligisten SV Darmstadt 98 im Elfmeterschießen mit 4:5 geschlagen geben. Nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden.

Der fünfmalige deutsche Meister verpasste damit erstmals seit 2004 (6:7 n.E. bei Bayern München Amateure) die zweite Runde des Pokals. Vor 16.500 Zuschauern im ausverkauften Stadion am Böllenfalltor scheiterte Luuk de Jong im Elfmeterschießen an Torhüter Jan Zimmermann. Branimir Hrgota setzte zudem den letzten Elfmeter an die Unterkante der Latte. Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen hatte nur gegen Dominik Stroh-Engel pariert.

Nur mit Glück waren die Gladbacher mit einem torlose Unentschieden in die Halbzeit gegangen. Keeper ter Stegen hatte nach einer knappen halben Stunde in höchster Not einen von Darmstadts Kapitän Aytac Sulu abgefälschten Ball an die Latte gelenkt (28.). In das erste Duell der beiden Klubs seit 31 Jahren waren die Gastgeber mutig gegangen. Doch nach einigen Anlaufschwierigkeiten kamen dann die Gladbacher besser ins Spiel. Nicht zuletzt, weil Neuzugang Max Kruse über links immer wieder für Gefahr sorgte. Der für 2,5 Millionen Euro vom SC Freiburg zur Borussia gekommene Kruse stand wie die anderen beiden Neuzugänge Raffael und Christoph Kramer in der Startformation der Gäste. Das Trio gehörte auch zu den Aktivposten in einer enttäuschenden Fohlen-Mannschaft, in der Juan Arango (Oberschenkelzerrung) und Amin Younes (Innenbanddehnung im Knie) fehlten.

Der Neu-Gladbacher Raffael war es auch, der die erste Chance vergab (10.), als er einen Schuss um einige Meter verzog. Nur drei Minuten später verpasste Lukas Rupp eine Hereingabe von Kruse knapp. Danach entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe - mit leichten Vorteilen für den keineswegs überzeugenden Bundesligisten, der noch viel Luft nach oben hat. Vor allen Dingen im Mittelfeld leistete sich die Favre-Elf viele Fehlpässe.

Nach dem Wechsel fand der Bundesligist zunächst erneut kein Mittel gegen die vielbeinige Abwehr der Hessen, die 1987 schon einmal im Pokal-Viertelfinale gestanden hatten. Gladbach agierte umständlich und hatte nur wenige kreative Momente. Bezeichnend, dass Kruse ebenso fahrlässig wie freistehend an Lilien-Keeper Zimmermann (57.) scheiterte.

Auch in der Verlängerung fanden die Gladbach kein Mittel. Darmstadt verteidigte weiter geschickt und stand in der Defensive sicher. So musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Bei Darmstadt verdienten sich Zimmermann und Sulu gute Noten. Bei der schwachen Borussia überzeugten mit Abstrichen Raffael sowie ter Stegen.

Werder Bremen scheitert in der Verlängerung

Werder Bremen scheiterte nach einer ganz schwachen Leistung wie in den vergangenen beiden Jahren gleich in der ersten Runde des DFB-Pokals an einem Drittligisten. Gleichzeitig missglückte damit auch die Pflichtspiel-Premiere des neuen Bremer Trainers Robin Dutt, den nach einer durchwachsenen Vorbereitung an der Weser nun noch lautere Kritik erwarten dürfte.

1. FC Saarbruecken v Werder Bremen - DFB Cup

Jubel in Saarbrücken: Der Favorit aus Bremen ist gestürzt.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Nils Fischer (45.) erzielte die Führung für den aufopferungsvoll kämpfenden Außenseiter. Sebastian Prödl (59.) rettete die Bremer zwar in die Verlängerung, doch da sorgten Tim Stegerer (105.+1) und Marcel Ziemer (111.) mit ihren Treffern für die Überraschung und verwandelten den Ludwigspark damit endgültig in ein Tollhaus.

Bremen muss sich nun bis zum Bundesliga-Auftakt am kommenden Samstag beim Aufsteiger Eintracht Braunschweig erheblich steigern, um den nächsten Rückschlag zu vermeiden. Denn das Scheitern in Saarbrücken bedeutet neben dem sportlichen auch ein finanzielles Fiasko, die Champions-League-Jahre sind an der Weser nur noch eine schöne Erinnerung und das frühe Pokal-Aus das nächste traurige Kapitel der jüngeren Vergangenheit.

Vor 15.424 Zuschauern schenkte Dutt den Neuzugängen Luca Caldirola und Cedrick Makiadi von Beginn an sein Vertrauen. In der Offensive setzte der ehemalige DFB-Sportdirektor auf die in der vergangenen Saison erfolgreichsten Bremer Torschützen Nils Petersen und Aaron Hunt. Der österreichische Nationalstürmer Marko Arnautovic musste zunächst überraschend auf der Bank Platz nehmen und wurde erst zur zweiten Halbzeit eingewechselt.

Bei perfekten äußeren Bedingungen entwickelte von Beginn an eine typische Pokalpartie. Der Gastgeber versuchte das Kombinationsspiel des Favoriten mit zuweilen überhartem Körpereinsatz zu unterbinden. Und die Bremer, durch mehr Ballbesitz zunächst optisch überlegen, schienen durchaus beeindruckt. Vor allem bei den Angriffsbemühungen fehlte die nötige Präzision. Aber auch in der Defensive wirkten die Gäste unkonzentriert. Nach einem Missverständnis zwischen Schlussmann Sebastian Mielitz, Mehmet Ekici und Sebastian Prödl verpasste Ziemer (17.) ebenso wie wenig später Raffael Korte (24.) die Führung für aufopferungsvoll kämpfende Saarbrücker, die in der 45. Minute für ihren Aufwand belohnt wurden. Nach dem Wechsel steigerten sich die Gäste zunächst etwas. Prödl gelang im Nachschuss nach einer Ecke der Ausgleich. Werder drängte in der Folge auf den zweiten Treffer, lief dabei aber in einen Saarbrücker Konter. Korte scheiterte dabei aber an Mielitz (71.). In der Nachspielzeit rettete Mielitz gegen Serkan Göcer (90.+1).

In der Verlängerung hatten die Gäste nichts zuzusetzen. Beim Führungstreffer fälschte Clemens Fritz den Schuss von Stegerer unhaltbar ab. Ziemer schloss einen Konter zur Entscheidung ab. Bei Saarbrücken verdienten sich Korte und Fischer die besten Noten, bei Bremen überzeugten Arnautovic und Clemens Fritz.

Bielefeld wirft Braunschweig raus

Sechs Tage vor dem Bundesliga-Comeback nach 28 Jahren scheitert Eintracht Braunschweig bereits in der ersten Runde des DFB-Pokals. Die Eintracht verlor bei Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld - und damit am Ort des letzten Erstliga-Abstiegs - hochverdient mit 1:2 (0:1).

Ein Pokal-Team ist die Eintracht ohnehin nicht: Seit 2006 überstand sie nur einmal die erste Runde. Zu allem Überfluss sah Deniz Dogan in der Nachspielzeit (90+4) noch nach einer Tätlichkeit die Rote Karte. Die Ostwestfalen, die im selben Zeitraum nur einmal in der Auftaktrunde gescheitert waren, feierten dagegen erneut auch dank "Aufstiegs-Held" Sebastian Hille. Das 2011 zurückgekehrte Eigengewächs, das gegen den VfL Osnabrück bereits das entscheidende Tor zur Rückkehr in die 2. Bundesliga erzielt hatte, köpfte in der 36. Minute das Führungstor. Nach dem Ausgleich des aus Duisburg gekommenen Timo Perthel (66.) sicherte Tim Jerat der Arminia per Handelfmeter den Sieg (71.).

Schon mit dem Los hatte sich für Braunschweig ein Kreis geschlossen: Durch die 2:3-Niederlage im bis dato letzten Spiel in Bielefeld am 18. Mai 1985 war der Bundesliga-Abstieg der Niedersachsen besiegelt worden - erst jetzt kehren sie zurück. Arminia-Trainer Stefan Krämer bot wie in den beiden Ligaspielen zuvor keinen einzigen Neuzugang in der Startelf auf, auch der Ex-Braunschweiger Oliver Petersch musste sich somit gedulden.

Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht begann derweil mit vier Neuen: Perthel, Marco Caliguiri, Jan Hochscheidt und Torsten Oehrl. Im Tor entschied er sich derweil zunächst gegen den letzjährigen Stammkeeper Daniel Davari und für Marjan Petkovic. Und der 24-Jährige konnte sich bereits nach zehn Sekunden mit einer starken Fußabwehr gegen Arminia-Torjäger Fabian Klos auszeichnen.

Es war der Startschuss zu einem packenden Pokalfight vor 19.091 Zuschauern, in dem der Zweitligist von der ersten Sekunde an die Offensive suchte. Doch Klos per Kopf (15.), Marcel Appiah mit seinem 14-m-Schuss (16.) oder Manuel Hornig mit einer Direktabnahme (21.) scheiterten knapp. Neun Minuten vor der Pause verwertete Hille einen Freistoß von Marc Lorenz zum 1:0.

Braunschweig hatte im ersten Durchgang nur eine echte Chance, einen Freistoß von Deniz Dogan parierte Arminia-Keeper Stefan Ortega Moreno glänzend (40.). Nach der Pause wurde das Spiel der Eintracht zunächst nicht besser. In der 55. Minute brachte Lieberknecht im Kanadier Simeon Jackson einen Sturmpartner für Oehrl. Sein Team verstand das Signal und ging nun zumindest endlich mehr Risiko.

Zum Ausgleich brauchten sie jedoch eine Standard-Situation: Perthel zirkelte einen Freistoß aus 25 Metern um die Mauer, Ortega Moreno sah ihn zu spät. Nur fünf Minuten später spielte der am Boden liegende Abwehrchef Ermin Bicakcic den Ball im Strafraum mit der Hand, FIFA-Schiedsrichter Felix Brych entschied zurecht auf Elfmeter, Jerat verwandelte sicher.

Hannover 96 müht sich, HSV und Stuttgart siegen

Hannover 96 mit Mühe gegen SC Victoria Hamburg

Hannover 96 verhinderte währenddessen nur mit Mühe und Not eine Pokal-Blamage. Beim Nord-Regionalligisten SC Victoria Hamburg setzte sich der klar favorisierte Bundesligist am Sonntag trotz einer schwachen Vorstellung knapp mit 2:0 (0:0) durch und zog doch in die zweite 2. DFB-Pokalrunde ein.

Vor 4784 Fans im seit Wochen ausverkauften Hoheluft-Stadion wurde der kurz zuvor eingewechselte Edeljoker Artur Sobiech (69. Minute) zum Matchwinner. Szabolcs Huszti (90.+2) machte in der Nachspielzeit alles klar. Die kampfstarke Hamburger Mannschaft von Trainer Lutz Göttling, der die Chance auf das Weiterkommen vor der Partie auf "maximal vier Prozent" taxiert hatte, verkaufte ihre Haut teuer. Sie darf sich mit einer Einnahme von immerhin rund 100 000 Euro trösten.

Bei sommerlichen Temperaturen machten die zu Pokal-Stammgästen gewordenen Hanseaten bei ihrer fünften Erstrunden-Teilnahme seit 2007 den Gästen das Leben ähnlich schwer wie im Vorjahr beim 1:2 dem SC Freiburg. Bei einem Schuss von Benny Hoose hatten die "Vicky"-Fans den Torschrei schon auf den Lippen, doch das Leder strich knapp am Tor vorbei (20.). Die besseren Gelegenheiten hatten die 96er, doch Mame Diouf (6./27.) scheiterte aber am guten Keeper Tobias Grubba.

Auch in der Folge war in dieser Partie, die Schiedsrichter Marcel Unger (Halle) auch mal kurz für eine Trinkpause unterbrach, kein Klassenunterschied zwischen 1. und 4. Liga zu erkennen. Die Gäste wirkten unkonzentriert und fahrig. Kein Wunder, dass so für sie vor der Pause nicht mehr als eine weitere gute Möglichkeit heraussprang: Karem Hagguis (37.) Kopfball senkte sich aber nur auf das Tornetz. So jubelte nur der Victoria-Anhang beim Halbzeitpfiff.

Nach dem Wechsel nahm der Druck der Gäste zwar zu, überzeugen konnten sie angesichts einer hohen Fehlpass-Quote gegen clever verteidigende Hausherren aber weiterhin nicht. Und meist nur nach Einzelaktionen war "96" gefährlich. Lars Stindl scheiterte mit einem strammen Schuss an Torhüter Grubba (54.), der den Außenseiter auch in der Folge mit starken Paraden vor dem Rückstand bewahrte. So dauerte es lange 69 Minuten, bis Einwechsler Sobiech endlich traf. Doch auch nach diesem erlösenden Treffer war das Match noch nicht gelaufen. "Vicky" hielt weiter kräftig dagegen. Zum Ausgleichstor, das aufgrund der Kampfstärke nicht unverdient gewesen wäre, fehlte aber die Durchschlagskraft. Dafür saß dann der Konter zum 0:2.

Stuttgart siegt dank zweier Tore von Ibisevic

Der VfB Stuttgart hat nur mit viel Glück und dank der Treffsicherheit von Torjäger Vedad Ibisevic die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Der enttäuschende Fußball-Bundesligist setzte sich am Sonntag beim vier Klassen tiefer spielenden BFC Dynamo in Berlin mit einem schmeichelhaften 2:0 (1:0) durch. Drei Tage nach dem ebenfalls ernüchternden Auftritt in der Europa Liga beim 1:1 in Plowdiw traf Ibisevic vor 9.227 Zuschauern im Jahn-Sportpark per Kopfball (40.) und Foulelfmeter (75.). Dynamos Philipp Haastrup hatte den eingewechselten Martin Harnik von den Beinen geholt. Die befürchteten Ausschreitungen blieben dieses Mal aus. Rund 500 Polizei-Beamte und ein großes Aufgebot von Ordnern sorgten für eine friedlichen Verlauf des "erhöhten Risiko"-Spiels.

Beim Pokal-Auftritt des BFC vor zwei Jahren gegen Kaiserslautern hatten Hooligans noch für Gewalt-Exzesse auf den Rängen gesorgt. Der Pokalfinalist der vergangenen Saison hatte gegen den beherzt auftretenden Fünftligisten, der den Aufstieg in die Regionalliga fest eingeplant hat, große Schwierigkeiten, sein Offensivspiel anzukurbeln. Zu umständlich und ungenau gerieten die Abspiele. Der BFC hielt vor allem in der ersten Hälfte gut mit und hätte sogar in Führung gehen können. Zwischendurch riefen die enttäuschten VfB-Fans sogar "Aufwachen". Lediglich Torschütze Ibisevic und der spielfreudige Ibrahima Traoré zeigten beim VfB Bundesliga-Niveau. Der BFC, der zum vierten Mal im DFB-Pokal antrat, wollte möglichst lange das 0:0 halten. Diesen Plan hätte der Pokalsieger von 1997 beinahe früh durchkreuzt. Nach einem Freistoß von Alexandru Maxim klatschte der Kopfball von Christian Gentner an die Latte (3.). Ein Signalzeichen für weitere gefährliche Offensivaktionen des Favoriten war dies indes nicht. Dynamo verengte mit viel Aufwand die Räume und startete den einen oder anderen Konter, wobei die VfB-Abwehr oft recht unsortiert wirkte. Großes Glück hatte der dreifache Pokalsieger als Berlins Christof Köhne aus acht Metern nach einem langen Einwurf von Kapitän Björn Brunnemann nur den Pfosten traf (31.). Doch dann trat Ibisevic zweimal entscheidend in Erscheinung und den wackeren Berliner schwanden zunehmend die Kräfte.

Hamburg tut sich lange schwer

Dank Joker Artjoms Rudnevs ist Fußball-Bundesligist Hamburger SV einer Blamage entgangen und in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Der lettische Stürmer brach gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Fünftligisten SV Schott Jena nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung den Torbann und führte den spielerisch enttäuschenden Favoriten am Sonntag mit dem 4:0 (0:0) zum zumindest ergebnistechnisch sicheren Erfolg. Vor 11.800 Zuschauern im ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld sorgten neben Rudnevs (72./77.) noch Kapitän Rafael van der Vaart (79.) und Jacques Zoua (82.) für das Weiterkommen des HSV, der in der Vorsaison noch zum Pokal-Auftakt gescheitert war. Eine Woche vor dem Bundesliga-Start offenbarte das Team von Trainer Thorsten Fink aber gravierende Schwächen. Hamburg startete mit den Neuzugängen Lasse Sobiech und Jacques Zoua gleich druckvoll, kam aber zu wenig zwingenden Gelegenheiten. Dazu hatte Jenas Torwart Brian Gheorghiu einen glänzenden Tag erwischt: Er hielt den Oberliga-Aufsteiger bei seiner DFB-Pokalpremiere lange mit seinen Paraden im Spiel. Als er einmal geschlagen war, rettete Abwehrchef Paul Schletzke für ihn auf der Linie (30.). Bei seiner einzigen Chance verpasste Schott sogar die Sensationsführung: Benjamin Bahner zielte kurz vor dem Pausenpfiff bedrängt über das Gebälk (44.).

Auch in Hälfte zwei hatte der Favorit mehr vom Spiel, agierte aber in der Vorwärtsbewegung einfallslos. Schott wehrte sich tapfer, arbeitete diszipliniert in der Defensive und zeigte sich im Zweikampfverhalten ohne Respekt vor dem vier Klassen höher angesiedelten Gegner. Bei allem Einsatz mangelte es den "Glaswerkern" aber auch an eigenen Gelegenheiten. Mitte der zweiten Hälfte mussten sie zudem dem hohen Tempo Tribut zollen: Immer wieder wurde das Spiel unterbrochen, weil ein Jenaer mit Krämpfen am Boden lag. Hamburg brachte das Ergebnis schließlich gegen völlig entkräftete Jenaer doch problemlos über die Zeit und zog glanzlos in die zweite Pokalrunde ein. Am kommenden Sonntag beginnt für die Hansestädter mit einem Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 die neue Bundesliga-Saison, wo dann auch der noch geschonte Stammkeeper Rene Adler wieder ins Geschehen eingreifen will.

Hertha BSC zittert sich in die nächste Runde

Hertha BSC hat sich im DFB-Pokal in die zweite Runde gezittert und damit ein peinliches Auftakt-Aus wie im Vorjahr vermieden. Der Berliner Fußball-Bundesligist gewann beim Regionalligisten VfR Neumünster schmeichelhaft mit 3:2 (2:2, 2:1) nach Verlängerung. In der Nachspielzeit der Extrazeit erzielte Sami Allagui per Foulelfmeter den entscheidenden Treffer. Den Rückstand durch Michél Harrer (5. Minute) hatte Änis Ben-Hatira (16./30.) mit einem Doppelschlag gedreht. Christopher Kramer (59.) erzielte den Ausgleich für Neumünster, bevor er die Gelb-Rote Karte (89.) sah. Vergangene Saison war Hertha bei Wormatia Worms gescheitert.

Düsseldorf scheitert an Fünftligist, Fürth locker weiter

Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat sich im DFB-Pokal bis auf die Knochen blamiert. Der Bundesliga-Absteiger unterlag beim Regionalligisten SC Wiedenbrück am Ende unglücklich mit 0:1 (0:0) und kassierte somit in seinem dritten Pflichtspiel der neuen Spielzeit die erste Niederlage. Den entscheidenden Treffer für den Außenseiter erzielte Marwin Studtrucker in der ersten Minute der Nachspielzeit per Foulelfmeter. Zuvor hatte Tobias Levels für seine Attacke im Strafraum gegen Studtrucker die Rote Karte gesehen. Vor 4500 Zuschauern in Gütersloh dominierten die Gäste von Beginn an das Geschehen, vergaben aber wie schon in den beiden Ligaspielen gegen Cottbus (1:0) und in Köln (1:1) reihenweise gute Chancen. Axel Bellinghausen, Charli Benschop und Stefan Reisinger ließen vor der Pause hervorragende Möglichkeiten aus. Nach Wiederanfpfiff erhöhten die Gäste den Druck, aber Benschop und Bellinghausen ließen weitere gute Gelegenheiten ungenutzt. In der 63. Minute hätte allerdings Studtrucker nach einer Unachtsamkeit in der Fortuna-Abwehr die emsigen Gastgeber in Führung bringen können, ehe er dann kurz vor Schluss den Traum des Viertligisten wahr machte.

Fürth überlegen gegen TSG Pfeddersheim

Fußball-Zweitligist SpVgg Greuther Fürth hat die Auftakthürde im DFB-Pokal problemlos gemeistert. Der Bundesligaabsteiger setzte sich beim Oberligisten TSG Pfeddersheim trotz drückender Überlegenheit aber nur mit 2:0 (1:0) durch. Zsolt Korcsmár (32.) und Nikola Djurdjic (84.) erzielten die Treffer der in allen Belangen überlegenen Gäste. Der Favorit übernahm von Beginn an das Kommando und schnürte den Fünftligisten in der eigenen Hälfte ein. Das Führungstor ließ dennoch auf sich warten, da TSG-Schlussmann Thorsten Müller gegen Zoltan Stieber (8.), Dominick Drexler (11.) und Djurdjic (16.) glänzend reagierte. Beim Gegentreffer von Korcsmár aus kurzer Distanz war Müller ebenso machtlos wie auch beim zweiten Gegentreffer.

Auch nach dem Wechsel war Fürth die deutlich bessere Mannschaft. Die Gäste verpassten es bei einigen guten Gelegenheiten allerdings, frühzeitig für die Entscheidung zu sorgen. So schoss Djurdjic einen Foulelfmeter über das Tor (65.).

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