DFB-Pokal:Schürrle erfreut den BVB, ein Barça-Bubi den HSV

  • Im DFB-Pokal schafft es der BVB in die 2. Runde, weil in Trier Schürrle und Kagawa treffen.
  • Auch der HSV ist weiter - dank eines Traumtores von Halilovic.
  • Sandhausen ringt Paderborn 2:1 nieder, Hannover siegt bei Kickers Offenbach.
  • Hier die aktuellen Ergebnisse.

Borussia Dortmund hat rechtzeitig vor dem Bundesligastart seine Klasse unter Beweis gestellt und mit 45 Minuten Powerfußball ein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Auch ohne seine verletzten Stars Mario Götze und Marco Reus gewann der runderneuerte Vizemeister in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals mühelos mit 3:0 (3:0) beim einstigen "Pokalschreck" Eintracht Trier.Der Japaner Shinji Kagawa (8./33.) und Weltmeister André Schürrle (45.) erzielten beim Regionalligisten die Tore für den BVB, der im ersten Punktspiel am Samstag auf den FSV Mainz 05 trifft. 408.000 Euro Prämie kassierten die Dortmunder, die rund 110 Millionen Euro in neue Profis investiert haben, vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) für den Einzug in die 2. Runde.

Vor den 10.805 Zuschauern im ausverkauften Moselstadion, darunter DFB-Präsident Reinhard Grindel, entwickelte sich ab der ersten Minute das erwartete Spiel auf ein Tor. Der frühe Treffer von Kagawa ließ die Hoffnungen des Regionalligisten auf eine Sensation wie vor 19 Jahren rasch schwinden. Damals war der BVB als amtierender Champions-League-Sieger sensationell im Achtelfinale in Trier ausgeschieden (1:2).

Die Dortmunder, bei denen die Neuzugänge Schürrle, Marc Bartra, Ousmane Dembelé und Sebastian Rode in der Startelf standen, machten auch nach der Führung weiter Druck. Dass Trainer Thomas Tuchel auf seine verletzten Stars Götze und Reus, Weltmeister Erik Durm sowie die Olympia-Teilnehmer Sven Bender und Matthias Ginter verzichten musste, fiel nicht weiter ins Gewicht.Ersatztorwart Roman Weidenfeller, der in dieser Saison nur im Pokal gesetzt ist, hatte fast nichts zu tun.

Pierre-Emerick Aubameyang vergab in der 20. Minute die große Chance auf das 2:0. Die Eintracht kam so gut wie nie aus der eigenen Hälfte heraus und verteidigte zumeist mit einer Sechserkette. Den zweiten Treffer Kagawas konnten die Gastgeber ebenso wenig verhindern wie das dritte Tor durch Schürrle.Kurz nach dem Seitenwechsel war es wieder Kagawa, der diesmal die große Möglichkeit zu seinem dritten Treffer nicht nutzen konnte (50.). Drei Minuten später landete ein Aubameyang-Kopfball an der Latte. Kurz darauf durfte Schürrle Feierabend machen (55.). Für ihn kam Adrian Ramos.Nach einer Stunde schalteten die Gäste einen Gang zurück und ließen Trier auch ein wenig mitspielen.

20 Minuten vor dem Ende brachte Tuchel auch das türkische Toptalent Emre Mor. Zu diesem Zeitpunkt verwaltete seine Mannschaft aber bereits das Ergebnis. In der 73. Minute deutete Mor seine Klasse mit einem starken Distanzschuss an. Drei Minuten später hätte Ramos eigentlich treffen müssen, auch Aubameyang vergab in der 87. Minute eine weitere Großchance.Beste Spieler aufseiten der Dortmunder waren Kagawa und Aubameyang. Bei Trier konnte Außenverteidiger Kevin Heinz überzeugen.

Hamburg reicht ein Treffer Hannover braucht drei

Der Hamburger SV hat seine Auftakthürde im DFB-Pokal dank eines Geistesblitzes von Supertalent Alen Halilovic genommen, ist aber mit mehr Mühe als gedacht in die zweite Runde eingezogen. Die offensiv lange zu zaghafte Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia setzte sich beim bissigen Drittliga-Aufsteiger FSV Zwickau mit 1:0 (0:0) durch.Der im Sommer für fünf Millionen Euro vom FC Barcelona verpflichtete Halilovic sorgte acht Minuten nach seiner Einwechslung mit einer sehenswerten Einzelaktion für die Entscheidung.

In seinem ersten Pflichtspiel traf der 20-Jährige von der Strafraumgrenze (70.). Bis zum Bundesligastart am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den FC Ingolstadt wartet trotzdem noch viel Arbeit auf den HSV.Doch immerhin: Nach dem blamablen Erstrundenaus im Vorjahr beim Viertligisten Carl Zeiss Jena (2:3 n.V.) schaffte es der dreimalige Pokalsieger wieder in die nächste Runde. Die Zwickauer von Trainer Torsten Ziegner verpassten hingegen eine ähnliche Sensation wie zuletzt vor 20 Jahren. 1996 hatten die Westsachsen Bundesligist 1. FC Köln ausgeschaltet (3:1) und stießen bis ins Achtelfinale vor. Vor 10.134 Zuschauern bei der Eröffnung des neuen Zwickauer Stadions spielte der DDR-Meister von 1950 von Anfang an gut mit, tat sich aber zunächst schwer, gegen die ballsicheren Hamburger echte Tormöglichkeiten zu erarbeiten.

Der HSV hatte die Kontrolle über das Spiel und agierte druckvoll, kam durch den ehemaligen Berliner Bobby Wood (13.) in der Anfangsphase der recht langweiligen ersten Halbzeit jedoch selbst auch nur zu einer echten Chance.Die Hamburger hatten sich in den vergangenen Wochen mit Spielern für rund 25 Millionen Euro vor allem in der Offensive verstärkt. Das klare Ziel: Nach Platz zehn in der abgelaufenen Saison soll es in der neuen Spielzeit weiter nach vorne gehen. Im ersten Pflichtspiel stand 14-Millionen-Mann Filip Kostic auf der linken Seite bereits in der Startelf, auch Michael Gregoritsch im Zentrum und Wood im Sturm durften von Anfang an ran. Dafür musste Angreifer Pierre-Michel Lasogga auf der Bank Platz nehmen.

Dass der HSV fast in Führung gegangen wäre, lag zunächst aber nicht an der eigenen Offensive. Zwickaus Patrick Göbel wollte eine harmlose Flanke von Nicolai Müller im eigenen Strafraum klären, köpfte den Ball aber unglücklich an den eigenen Pfosten (36.). Aaron Hunt (44.) ließ kurz vor der Pause die beste Chance der Gäste ungenutzt.Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber den Druck und zwangen den haushohen Favoriten kurzzeitig mehr in die eigene Hälfte, ehe Hamburg das Spiel wieder an sich riss. Allerdings erneut, ohne durch Torgefahr zu überzeugen. Vielleicht auch deswegen brachte Labbadia in der 62. Minute Halilovic. Der Kroate fügte sich schnell ins Spiel ein und konnte im Mittelfeld überzeugen. Wood (75.) traf außerdem noch den Pfosten.

So kam Hannover weiter

Hannover 96 hat in einem turbulenten Spiel mit viel Mühe eine Blamage abgewendet. Der Bundesliga-Absteiger gewann nach 2:0-Führung beim Regionalligisten Kickers Offenbach mit 3:2 (2:2, 2:1) nach Verlängerung. Mit seinem verwandelten Foulelfmeter in der letzten Minute der Verlängerung avancierte der eingwechselte Salif Sané, der womöglich vor seinem Abschied in Hannover steht, zum Matchwinner. Vor 10.573 Zuschauern erwischten die Gäste aus Niedersachsen zunächst einen sehr guten Start. Der von Mitabsteiger VfB Stuttgart nach Hannover gewechselte Martin Harnik (3.) traf früh zur Führung, Felix Klaus (22.) erhöhte auf 2:0. Der Offenbacher Serkan Firat (29., 49.) brachte das Team des ehemaligen Bundesliga-Profis Oliver Reck mit zwei direkten verwandelten Freistößen aber wieder zurück.

Das passierte kurz vor Ende in Paderborn

Zweitligist SV Sandhausen hat mit einem Kraftakt das vierte Erstrunden-Aus im Pokal seit 2010 vermieden. Bei Zweitliga-Absteiger SC Paderborn setzte sich das Team von Trainer Kenan Kocak durch ein Last-Minute-Tor von Tim Kister (90.+1) mit 2:1 (1:0) durch. Paderborns Neuzugang Sven Michel (50.) hatte zwischenzeitlich die Sandhäuser Führung durch Richard Sukuta-Pasu (18., Foulelfmeter) ausgeglichen.

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