DFB-Pokal:Heimrecht für die Schwachen?

Borussia Dortmund players celebrate with the trophy after defeating Bayern Munich to win the German DFB Cup final soccer match in Berlin

Generelles Heimrecht für unterklassige Vereine? Der DFB erwägt eine Reform des Pokalwettbewerbs.

(Foto: REUTERS)

Der DFB erwägt, dass unterklassige Vereine im Pokal generell zu Hause spielen dürfen. Der portugiesische Nationalspieler Nuno Gomes beendet seine Karriere. Real Madrid beklagt einen Ausfall vor dem Duell mit dem BVB, auch Chelsea fehlt ein wichtiger Spieler.

DFB-Pokal: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) plant offenbar eine sanfte Reform des DFB-Pokals, aus der vor allem die Zweitligisten gestärkt hervorgehen würden. Wie Sport Bild in einer Vorabmeldung berichtet, beschäftigt sich die für den Spielbetrieb zuständige Abteilung von DFB-Direktor Ulf Schott mit dem Vorschlag, im DFB-Pokal den Zweitligisten wie den Amateurvereinen ein grundsätzliches Heimrecht gegen Erstligisten einzuräumen. Ein derartige Reform wird seit Jahren wiederholt diskutiert.

Zuletzt hatte Stefan Kuntz, Vorstandsvorsitzender des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, für diese Modusänderung plädiert, nachdem der Klub im Halbfinale am 16. April als krasser Außenseiter bei Bayern München antreten muss. Weiterhin erwägt der DFB angeblich, ab dem Viertelfinale die vier stärksten Teams bei der Auslosung zu setzen, um direkte Duelle der Top-Vereine in der Runde der letzten Acht zu verhindern. So solle der DFB-Pokal für Fans, TV-Sender und Sponsoren attraktiver gemacht und ein stark besetztes Endspiel garantiert werden.

Auch die Liga erwartet Änderungen nach Auslauf der TV-Verträge 2016. "Die international tätigen Klubs haben bei uns ihre große Sorge hinterlegt, was das Thema Regenerationszeit für die Spieler gerade nach einer WM oder EM betrifft. Darüber sind wir mit dem DFB im Gespräch", sagte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig: "Diese Sorge wird möglicherweise durch die neu geschaffene Nations League noch verschärft." Vorstellbar sei demnach, den sechs Europacup-Teilnehmern in der ersten Pokalrunde vor dem Bundesliga-Start ein Freilos zu erteilen. Dieser Modus wurde bereits in der Saison 1999/2000 praktiziert, aber aufgrund harscher Kritik der Amateurvereine nach einem Jahr bereits wieder rückgängig gemacht. Auch stellt die Liga die Frage, warum das DFB-Pokalfinale und nicht der 34. Bundesliga-Spieltag den Saisonabschluss bildet.

Tennis, Charleston: Die deutsche Tennisspielerin Andrea Petkovic hat die erste Runde beim WTA-Turnier in Charleston überstanden. Die an Nummer 14 gesetzte Darmstädterin musste am Dienstag beim 6:7 (2:7), 6:4, 6:1 gegen die Ukrainerin Lessia Zurenko aber über drei Sätze gehen. In der zweiten Runde des mit 710 000 Dollar dotierten Sandplatz-Turniers trifft Petkovic auf die Spanierin Lourdes Dominguez Lino.

Golf, Tiger Woods: Tiger Woods ist am Rücken operiert worden und hat deshalb seine Teilnahme am Masters in Augusta abgesagt. Das teilte der Weltranglistenerste auf seiner Internetseite mit. Der Eingriff wegen eines eingeklemmten Nervs sei in Utah erfolgreich verlaufen. Er benötige nun aber eine Pause für einige Wochen. Woods hatte Anfang März beim Turnier in Palm Beach Gardens wegen Rückenproblemen aufgeben müssen. Danach hatte er schon eine Pause eingelegt, um für das Masters wieder fit zu sein. "Leider konnte ich die erforderlichen Fortschritte nicht machen", sagte Woods, dessen Ziele nun die Turniere im Sommer sind. Woods, der seit 1995 immer am Masters teilgenommen hat, gewann das Turnier insgesamt viermal in seiner Karriere.

Champions League, Real Madrid: Real Madrid muss im Viertelfinale der Champions League gegen Borussia Dortmund auf seinen Verteidiger Marcelo verzichten. Wie der spanische Fußball-Rekordmeister mitteilte, erlitt der Brasilianer im Training einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel. Trainer Carlo Ancelotti kündigte an, dass im Hinspiel am Mittwoch der Portugiese Fabio Coentrão für Marcelo in die Startelf rücken werde. Der Club gab nicht bekannt, wie lange der Brasilianer pausieren muss. Man ging jedoch davon aus, dass Marcelo auch das Rückspiel in der kommenden Woche in Dortmund verpassen wird. Wie es hieß, dürfte er frühestens zum spanischen Pokalfinale am 16. April gegen den FC Barcelona wieder fit sein.

Champons League, FC Chelsea: Der FC Chelsea muss im Viertelfinal-Hinspiel der Fußball-Champions-League bei Paris Saint-Germain am Mittwoch (20.45 Uhr) auf Stürmer Samuel Eto'o verzichten. Der 33-Jährige fehlt wegen Oberschenkelproblemen. Dies teilte der englische Premier-League-Klub auf seiner Homepage mit. Zudem fällt bei den Londonern auch Abwehrspieler Ashley Cole mit einer Knieverletzung aus.

Fußball, Nuno Gomes: Der frühere portugiesische Nationalspieler Nuno Gomes hat seine Karriere als Fußball-Profi offiziell für beendet erklärt. Der 37-Jährige wird für den Vorstand seines früheren Vereins Benfica Lissabon als internationaler Berater tätig sein. Dies gab der Club am Dienstag auf seiner Homepage bekannt. Der technisch versierte Angreifer hatte in seiner fast 20-jährigen Karriere zwölf Jahre für Benfica gespielt und mit dem Club zweimal die Meisterschaft sowie einmal den Pokal gewonnen. Mit Boavista Porto und dem AC Florenz errang er zwei weitere Pokalsiege. Zuletzt stand er 2012/2013 in England bei Blackburn Rovers unter Vertrag. Seither war er ohne Verein. Für Portugal bestritt Nuno Gomes 79 Länderspiele und erzielte 29 Treffer. Er nahm mit der Nationalelf an den Europameisterschaften 2000, 2004 und 2008 sowie an den Weltmeisterschaften 2002 und 2006 teil.

Werder Bremen, Geldstrafe: Werder Bremen muss wegen seiner zündelnden Fans 30 000 Euro Strafe bezahlen. Dieses Urteil hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes nach einer DFB-Mitteilung vom Dienstag gefällt. Im Bundesliga-Spiel gegen den Hamburger SV am 1. März war aus dem Bremer Zuschauerblock mehrmals Leuchtspurmunition auf das Spielfeld geschossen worden, außerdem brannte Pyrotechnik unter den Anhängern. Das Match musste daraufhin für drei Minuten unterbrochen werden. Werder kann gegen das Einzelrichter-Urteil binnen 24 Stunden eine mündliche Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht beantragen.

VfL Wolfsburg, Dieter Hecking: Trainer Dieter Hecking vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg hat das Erreichen der Champions League erstmals offen als Saisonziel formuliert. "Wir wollen Vierter werden, wir wollen die Chance nutzen", sagte Hecking laut kicker.de am Montagabend. Der deutsche Meister von 2009 wittert sechs Spieltage vor Saisonende vor allem deswegen seine Chance, weil die Konkurrenz zunehmend schwächelt. Aktuell liegen die Niedersachsen (48) mit nur einem Punkt hinter Bayer Leverkusen (47) auf dem fünften Rang. Noch vor wenigen Wochen wollten Hecking und VfL-Manager Klaus Allofs zumindest öffentlich nichts von der Champions League wissen. Zuletzt hatte Wolfsburg unter dem damaligen Trainer Armin Veh in der Saison 2009/2010 in der Königsklasse gespielt und war nach der Gruppenphase als Dritter hinter Manchester United und ZSKA Moskau ausgeschieden.

Handball, Champions League und EHF Cup: Den drei deutschen Handball-Clubs ist im Viertelfinale der Champions League ein Bundesliga-Duell erspart geblieben. Der deutsche Meister THW Kiel spielt gegen HC Metalurg Skopje und muss zuerst in Mazedoniens Hauptstadt antreten. Das ergab die Auslosung am Dienstag in Wien. Die SG Flensburg-Handewitt bekommt es mit Vardar Skopje zu tun, die im Achtelfinale Titelverteidiger HSV Hamburg ausgeschaltet hatten. Ebenfalls zuerst Heimrecht haben die Rhein-Neckar Löwen, die auf Rekordsieger FC Barcelona treffen. Die Hinspiele finden zwischen dem 16. und 20. April statt, die Rückspiele eine Woche später.

Die Auslosung im EHF-Cup ergab folgende Viertelfinal-Partien: HCM Constanta - Lugi Lund, Sporting Lissabon - Pick Szeged, HBC Nantes - Montpellier AHB. Das Final Four findet am 17./18. Mai in Berlin statt, die Füchse Berlin sind als Ausrichter gesetzt

Curling, WM: Den deutschen Curlern um Skip John Jahr ist bei der Weltmeisterschaft in Peking am Dienstag eine Überraschung geglückt. Das Hamburger Team um den Verleger-Enkel Jahr feierte in seinem siebten Spiel einen 7:6-Erfolg nach Zusatzend gegen den zuvor noch ungeschlagenen Spitzenreiter Norwegen mit dem erfahrenen Thomas Ulsrud. Felix Schulze setzte den letzten Stein in der Verlängerung zum Sieg mitten ins Haus. Zuvor hatte es für die Mannschaft des Deutschen Curling-Verbandes (DCV) am vierten Tag die dritte Niederlage in Folge gegeben. Jahr und Co. mussten sich im Nachbarduell der Schweiz mit 6:7 nach Zusatzend geschlagen geben. Mit 4:3 Siegen hat Deutschland als Fünfter gleichauf mit Titelverteidiger Schweden noch alle Chancen auf das Halbfinale.

Werder Bremen, Vertrag: Nach den feststehenden Abgängen von Aaron Hunt und Aleksandar Ignjovski treibt Werder Bremen seine Zukunftsplanung voran. Abwehrtalent Oliver Hüsing erhält bei dem Fußball-Bundesligisten einen Profivertrag bis zum Sommer 2017. Das gab der Klub am Dienstag bekannt. "Er ist ein talentierter Abwehrspieler, der sich durch sein gutes Zweikampfverhalten auszeichnet", sagte Trainer Robin Dutt, der den 21-Jährigen seit der Rückrunde immer wieder bei den Profis mittrainieren lässt. Innenverteidiger Hüsing spielt seit zehn Jahren für die diversen Nachwuchsmannschaften von Werder. "Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen", sagte er, "das ist jetzt für mich die Chance, den nächsten Schritt zu machen, mich in der Bundesliga-Mannschaft zu etablieren und irgendwann mal meinen Wunsch zu erfüllen und im Weser-Stadion aufzulaufen."

Ringen, EM: Die deutschen Ringer sind stark in die Europameisterschaft im finnischen Vantaa gestartet. Der Mainzer William Harth gewann zum Auftakt am Dienstag im Limit bis 97 Kilogramm mit 2:1 Punkten gegen den georgischen Routinier Dato Keraschwili. Nun wartet der starke Russe Abdusalam Gadisow im Achtelfinale auf den Deutschen. Auch der Köllerbacher Martin Daum gewann in der Kategorie bis 65 Kilogramm seinen Auftaktkampf mit 7:2 gegen den Franzosen Maxime Fiquet. Bei den Frauen siegte Luisa Niemesch aus Weingarten in der Gewichtsklasse bis 58 Kilogramm mit 6:5 gegen die Italienerin Carola Rainero. Im Achtelfinale greift dann auch Jaqueline Schellin aus Mühlacker in die Kämpfe der 48er-Klasse ein.

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