DFB-Pokal:Hamburg spendiert Gladbach das Halbfinale

Hamburger SV v Borussia Moenchengladbach - DFB Cup Quarter Final

Wieder traf Lars Stindl (re.) für die Borussia - wie auch Kollege Raffael.

(Foto: Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images)
  • Der Hamburger SV verliert erneut - diesmal passieren beim 1:2 im Pokal gegen Gladbach Missgeschicke bei zwei Elfmetern.
  • Das Publikum ist trotzdem gut gelaunt. Bei den Gladbachern träumt man vom Pokalfinale in Berlin.
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Von Peter Burghardt, Hamburg

Nun ist die schöne Reise für den Hamburger SV im DFB-Pokal also zwei Runden vor Schluss vorbei, jetzt geht es nur noch gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga. 1:2 verloren die internationalen Hanseaten das Viertelfinale am Mittwochabend im vollen Volksparkstadion gegen Borussia Mönchengladbach, das es erstmals seit fünf Jahren wieder ins Halbfinale geschafft hat. Zwei Strafstöße entschieden die Partie, den ersten besorgte Lars Stindl und den zweiten Raffael. Bobby Wood gelang in letzter Sekunde nur noch der Anschlusstreffer. "Ein bisschen unglücklich", fand Trainer Markus Gisdol.

Die geplante Revanche des HSV für die 0:8-Blamage vom vergangenen Samstag gelang zwar, was den Einsatz betraf. Man habe "das Bayern-Spiel einfach weg gedrückt", lobte Gisdol. Nach ein paar hoffnungsvollen Wochen hat sich sein Ensemble binnen vier Tagen trotzdem 1:10 Tore eingehandelt, während es beim Kollegen Dieter Hecking weiter aufwärts geht, und das in drei Wettbewerben gleichzeitig.

Erobert haben beide Klubs diese Trophäe in ihrer glorreichen Vergangenheit jeweils dreimal, allerdings ist das schon länger her. Dem HSV gelang es zuletzt 1987, Gladbach 1995. Beim Versuch, die Stimmung wieder aufzuhellen hatte Gisdol nach dem Münchner Desaster gleich fünf Mann ausgetauscht. Statt Johan Djourou, Douglas Santos, Walace Souza Silva, Michael Gregoritsch und Filip Kostic durften zunächst Kyriakos Papadopoulos, Matthias Ostrzolek, Albin Ekdal, Aaron Hunt und Bobby Wood mitmachen - vor allem der griechische Verteidiger Papadopolous und der US-Stürmer Wood wurden wie Heilsbringer erwartet.

Das Publikum war trotz der jüngsten Peinlichkeit in der Bundesliga auch wieder bestens gelaunt und erschien so zahlreich, dass sogar mit Verspätung angepfiffen wurde. "Ihr als Team sollt wissen, dass uns das alles egal ist, solange wir Euch kämpfen sehen", hatten die beachtlich treuen HSV-Anhänger in einem offenen Brief verkündet. Gisdol berichtete, dass das Schreiben den Spielern vergelesen worden sei. Es begann auch recht fidel. Wood zog nach 18 Minuten ab, Yann Sommer musste sich strecken. Sommer und sein Gegenüber René Adler leuchteten auf dem Rasen wie Textmarker, orange und Gelb. Nicolai Müller ließ nach Woods Flanke die nächste Gelegenheit aus. "Klar besser" sei der HSV am Anfang gewesen, erkannte Hecking.

Auf der anderen Seite hatte der überragende Lars Stindl nach Christoph Kramers Solo in Teil eins die beste Chance der Gäste, kurz nach Wiederanpfiff durfte er sich dann den Ball ungehindert zurecht legen. Mergim Mavraj holte Patrick Herrmann im Hamburger Strafraum von den Beinen, den sehr berechtigten Strafstoß verwandelte der Kapitän Stindl lässig, 0:1 nach 53 Minuten.

Und weil das so gut geklappt hatte, wiederholte Mönchengladbach die Nummer acht Minuten später: Stindls Schuss konnte Adler noch abwehren, doch nachdem Ostrzolek anschließend Jonas Hofmann irgendwie touchiert hatte, nutzte Raffael den nächsten und nicht ganz so eindeutigen Foulelfmeter. 0:2 nach 61 Minuten. Damit war das Duell gelaufen, obwohl Mavraj per Kopf und Hunt mit dem Fuß nur knapp das Ziel verfehlten und Wood noch traf. Die Borussia war cooler. In Kürze sehen sich beide Vereine in der Bundesliga wieder. Gisdol ahnt: "Es werden drei ganz, ganz harte Monate."

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