DFB-Pokal, Halbfinale:Duisburg fährt nach Berlin

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Der MSV steht im Finale des DFB-Pokals: Mit einem 2:1 über lange Zeit zu passive Cottbuser sichert sich der Zweitligist seine vierte Endspiel-Teilnahme - Energie ärgert sich über einige vergebene Riesenchancen kurz vor Schluss.

U. Hartmann, Duisburg

Um 22.25 Uhr machten die Fußballer vom MSV ihrem Kosenamen alle Ehre. Wie blau-weiß gestreifte Zebras galoppierten sie fröhlich über den Rasen ihres Stadions, während ihre Fans mit einschlägigem Liedgut eine bevorstehende Fahrt nach Berlin ankündigten. Der MSV hat das Zweitliga-Derby im Halbfinale des DFB-Pokals am Dienstagabend gegen Energie Cottbus 2:1 (1:0) gewonnen und kann die zehn letzten Spieltage im Aufstiegskampf mit der Vorfreude auf das Endspiel am 21. Mai in Berlin garnieren.

Gegen Ende der zweiten Halbzeit kamen die lange Zeit defensiven Cottbusser noch einmal zurück ins Spiel und hätten fast noch den Ausgleich erzielt - doch der MSV blieb standhaft. (Foto: dapd)

Duisburg steht zum vierten Mal nach 1966, 1975 und 1998 im Pokalfinale; die bisherigen Endspiele hat der MSV gegen Bayern München (2:4), Eintracht Frankfurt (0:1) und noch mal München (1:2) jedoch alle verloren. Ob der Gegner am 21. Mai zum dritten Mal Bayern München heißt oder vielleicht doch Schalke 04, erfahren die Spieler an diesem Mittwochabend vor dem Fernseher. Sollten sich die Bayern durchsetzen und am Saisonende zudem für die Champions League qualifizieren, dürfte Duisburg selbst im Falle einer Finalniederlage zum zweiten Mal in der Klubgeschichte international spielen. Vor 13 Jahren waren sie in der ersten Runde am belgischen Klub RC Genk gescheitert.

"Der innere Wille ist entscheidend", hatte Duisburgs Ivica Banovic seinen Mannschaftskollegen vor dem Spiel eingebläut und ihnen begeistert vom Pokalfinale vor vier Jahren erzählt, das er mit dem 1.FC Nürnberg gewonnen hatte.

Die Gastgeber erzeugten in ihrem erstmals seit drei Jahren ausverkauften Stadion gleich eine Menge Druck. Chancen gab es zunächst indes nicht, bis eine zur Harmlosigkeit tendierende Flanke des Flügelstürmers Olcay Sahan in der 24. Minute in den Cottbuser Strafraum flog: Abwehrspieler Uwe Hünemeier wollte den Ball von dannen köpfeln, traf dabei aber das Haupt des heraneilenden Duisburgers Stürmers Stefan Maierhofer, von dort trudelte er am verdutzten Energie-Torsteher Thorsten Kirschbaum vorbei ins Netz.

Die Cottbuser, die in der ersten Hälfte seltsam passiv waren, wollten den Duisburgern das Feld in der zweiten Halbzeit nicht mehr komplett überlassen. Sie brachten den Ball nun ein paar Mal in den MSV-Strafraum, fingen sich nach neun Minuten aber prompt einen Konter, den Duisburgs Stürmer Srdjan Baljak zum 2:0 vollendete (54.).

Damit schien die Partie entschieden zu sein, doch die Cottbuser kamen zwölf Minuten vor Schluss noch einmal zurück ins Spiel, als Nils Petersen einen Elfmeter verwandelte, den Duisburgs Bruno Soares durch ein ungestümes Foul an Jules Reimerink verschuldet hatte. Soares sah dafür auch noch die rote Karte. Mit einem Mann mehr drängte Cottbus auf den Ausgleich, der ihnen allerdings versagt blieb: In der Schlussphase scheiterte Shao gleich zweimal in aussichtsreicher Position.

Duisburg: Yelldell - Kern, Soares, Bajic, Veigneau - Sukalo, Banovic - Sahan, Trojan (79. Reiche), Baljak (90.+1 Yilmaz) - Maierhofer (89. Schäffler). - Trainer: Sasic.

Cottbus: Kirschbaum - Bittroff (73. Roger), Hünemeier, Brzenska, Ziebig - Kruska, Kurth (46. Reimerink) - Shao, Adlung (66. Kronaveter) - Petersen, Jula. - Trainer: Wollitz.

Tore: 1:0 Maierhofer (24.), 2:0 Baljak (54.), 2:1 Petersen (78., Foulelfmeter). - Schiedsrichter: Weiner (Giesen). - Zuschauer: 31500 (ausverkauft). - Rote Karte: Soares (77., Notbremse). - Gelbe Karte: Sukalo, Trojan - Kruska, Kronaveter, Shao.

© SZ vom 02.03.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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