DFB-Pokal:Dortmund beendet Augsburgs Höhenflug

Lesezeit: 3 min

Dortmund Pierre-Emerick Aubameyang feiert seinen Treffer gegen den FC Augsburg. (Foto: AP)
  • Der BVB besiegt den FC Augsburg im DFB-Pokal mit 2:0.
  • Dortmund hat allerdings zwischenzeitlich so große Probleme, dass Trainer Thomas Tuchel unruhig wird.
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Von Kathrin Steinbichler, Augsburg

Manchmal können sie es in Augsburg gar nicht glauben, was ihnen der Advent da alles beschert hat. Eine beeindruckende Aufholjagd in der Bundesliga, eine wundersame Europapokal-Nacht in Belgrad, und nun noch dieses DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Borussia Dortmund.

"Ich würde sagen: Wir sind wieder da, aber noch nicht am Ziel", sagte FCA-Kapitän Paul Verhaegh vor der Partie. Die Zielführung der Augsburger im DFB-Pokal hat jedoch ein Ende gefunden. Durch Tore von Pierre-Emerick Aubameyang und Henryk Mkhitaryan zum 2:0 (0:0) beendete Dortmund den jüngsten Höhenflug des FCA. Dessen Trainer Markus Weinzierl hatte angekündigt, nach den jüngsten aufreibenden Erfolgen in Belgrad (3:1) und gegen Schalke (2:1) mit "einer frischen Aufstellung" antreten zu wollen.

Neben Konstantinos Stafylidis, der für Außenverteidiger Philipp Max spielte, überraschte er vor allem mit einem Namen: Jan Moravek kehrte in die Startelf zurück. Der offensive Mittelfeldspieler, der die gesamte Vorsaison wegen einer Knieverletzung verpasst hatte, war auch in dieser Saison bislang ausgefallen; in den vergangenen Wochen hatte Weinzierl ihn behutsam aufgebaut. Gegen den BVB gab er nun eine Art hängende Spitze. Auf der ungewohnten Position war der Tscheche wohl auch überrascht, als ihm schon früh der Ball nach einer vom BVB schlecht abgewehrten Flanke im Strafraum vor die Füße fiel - sein Schuss wurde geblockt (8.

). Augsburg spielte also, doch die Musik an diesem Abend machte Dortmund. Die Borussia lief den FCA erstaunlich früh an, die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel wollte die Schwaben nach ihrem jüngsten Erfolgslauf offenbar gar nicht erst ins Spielen kommen lassen. Vier Pflichtspiele nacheinander war der FC Augsburg bis zu diesem Abend unbesiegt geblieben (drei Siege, ein Unentschieden), die verbesserte Defensive ließ dabei nur zwei Gegentore zu. Entsprechend selbstbewusst gingen die Augsburger in die Partie gegen den Tabellenzweiten der Bundesliga.

In der 11. Minute versuchte Augsburgs Ja-Cheol Koo den ersten Torschuss, doch der Winkel war zu spitz, sein Schuss zu ungenau. In der 22. Minute hatte der FCA dann Glück, dass Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang einen feinen langen Pass von Mats Hummels nur um Zentimeter nicht erlaufen konnte: Der mit bislang 18 Toren Führende der Bundesliga-Torschützenliste wäre ganz allein vor FCA-Torhüter Marwin Hitz gewesen.

Im Gegenzug spitzelte Hummels dem Augsburger Stürmer Raul Bobadilla im letzten Moment den Ball vom Fuß, bevor der abziehen konnte (25.). Dortmunds Coach Tuchel stand jetzt an der Seitenlinie, rufend und gestikulierend, um seine Mannschaft noch einmal frisch zu instruieren. Er wirkte nicht zufrieden.

Der Trainer der Borussia hatte mit einem aggressiven, lauffreudigen Spiel gerechnet. Dass die elf Tabellenplätze schlechter gestellten Augsburger so munter mitspielen würden, passte ihm sichtlich nicht. Dass dann noch Mkhitaryan bei seinem Torschuss aus kürzester Distanz erst im Abseits stand und auch noch von Hitz abgefangen wurde, trug nicht zu Tuchels Stimmungsaufhellung bei (27.).

Der enge Kampf, den Weinzierl angekündigt hatte, war nun tatsächlich im Gange. In der 40. Minute hatte Aubameyang die Dortmunder Führung nach einem Zuspiel von Mkhitaryan auf dem Fuß, doch Hitz tauchte reaktionsschnell ab; der Nachschussversuch wurde nach einem Foul am herbeigeeilten Ragnar Klavan abgepfiffen.

Nach der Pause erhöhte Dortmund merklich die Schlagzahl. Bei Gonzalo Castros Schuss war Hitz erneut zur Stelle (47.), kurz darauf grätschte Stafylidis dem einschussbereiten Aubameyang den Ball weg (54.). Augsburg war zunehmend eingeschnürt vom Offensivwirbel des BVB und suchte sein Glück beim Kontern.

Doch nachdem Dong-Won Ji Bobadilla frei gespielt hatte, verhinderte BVB-Torhüter Roman Bürki das erste Tor. Das blieb dann doch dem BVB vorbehalten: Aubameyang, dem schon beim 5:1 im Ligavergleich drei Treffer geglückt waren, beendete aus 18 Metern nach einem Abpraller das Zittern beim BVB (61.). Mkhitaryan sorgte mit dem 2:0 nach einem Zuspiel von Kagawa für klare Verhältnisse (66.).

"Nach dem Doppelschlag war es schwer für uns zurückzukommen. Wären wir in Führung gegangen, wäre es sicher spannend geworden", resümierte FCA-Coach Weinzierl. Am nächsten Samstag bestreitet sein Team beim Hamburger SV sein letztes Pflichtspiel in diesem Jahr. Neue Ziele gibt es dann nach der Winterpause.

© SZ vom 17.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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