DFB-Pokal der Frauen:FC Bayern gewinnt zum ersten Mal den Cup

Überraschung im DFB-Pokal-Finale der Frauen: Mit 2:0 stürzt der FC Bayern den Titelverteidiger 1. FFC Frankfurt. Es ist der größte Erfolg der Münchner Frauen seit 36 Jahren. Die Frankfurterinnen bangen vor dem Champions-League-Finale um Fatmire Bajramaj.

Die Fußballerinnen von Bayern München haben überraschend den Titelverteidiger 1. FFC Frankfurt gestürzt und den ersten DFB-Pokal-Triumph ihrer Vereinsgeschichte gefeiert. Der Außenseiter bezwang den Rekordchampion im 32. DFB-Pokalfinale dank der Treffer von Sarah Hagen (63.) und Ivana Rudelic in der Nachspielzeit (90.+1) nach einer couragierten Leistung verdient mit 2:0 (0:0).

1. FFC Frankfurt - Bayern München 0:2

Sensation für die FC-Bayern-Damen: Gegen Frankfurt haben sie sich den DFP-Pokal geholt.

(Foto: dpa)

Der mit 60.000 Euro dotierte Triumph ist der größte Erfolg der Bayern-Frauen seit dem Gewinn der Meisterschaft 1976. Der siebenmalige deutsche Meister aus Frankfurt steht dagegen am Donnerstag (18.00 Uhr/ARD und Eurosport) im Champions-League-Finale in München gegen den starken Titelverteidiger Olympique Lyon vor seiner letzten Titelchance.

"Für uns war es das Highlight der Saison. Wir haben immer daran geglaubt, dass wir das schaffen können. Trotzdem ist das jetzt der Wahnsinn", sagte Bayerns Torfrau Kathrin Längert, während Trainer Thomas Wörle von einer "Sensation" sprach: "Wir sind einfach alle überwältigt."

Saskia Bartusiak vom FFC zeigte sich dagegen selbstkritisch. "Wir haben eigentlich alles falsch gemacht. Wir waren einfach schlecht von vorne bis hinten", sagte die Nationalspielerin und lag ganz auf der Wellenlänge ihres Trainers Sven Kahlert: "Die Bayern haben hochverdient gewonnen. Wir wussten, dass es schwer werden würde. So wie die Mannschaft gespielt hat, wird sie es im Champions-League-Finale sehr schwer haben."

Von Beginn an hatten die Favoritinnen aus Frankfurt vor 15.678 Zuschauern große Probleme, gegen die kompakt stehenden und sicher kombinierenden Bayerinnen ins Spiel zu finden. Die ersten Bayern-Chancen durch das in der Winterpause verpflichtete US-Duo Hagen (2.) und Nicole Cross (15.) schienen den FFC allerdings aufzuwecken.

Die beste Gelegenheit für die Frankfurter Führung vergab Melanie Behringer (25.) bei einem direkten 20-Meter-Freistoß, den Torfrau Kathrin Längert mit einem guten Reflex an die Querlatte lenkte. Aus dem Spiel heraus gelang dem FFC, der verletzungsbedingt auf die Nationalspielerinnen Nadine Angerer, Kim Kulig sowie die Amerikanerin Alexandra Krieger verzichten musste, im ersten Durchgang wenig. Immer wieder fingen die Münchnerinnen, bei denen Julia Simic und Petra Wimbersky fehlten, den Ball vor dem Strafraum ab.

Noch vor der Pause musste FFC-Trainer Sven Kahlert dann auch noch Nationalspielerin Fatmire Bajramaj wegen einer Blessur am rechten Sprunggelenk auswechseln. Für sie kam die Schweizerin Ana-Maria Crnogorcevic (40.) als einzige Spitze zum Einsatz. Trotz des Rückschlags fanden die Titelverteidigerinnen, die auf dem Weg ins Endspiel die Top-Teams aus Wolfsburg, Potsdam und Duisburg ausgeschaltet hatten, nach der Pause besser ins Spiel, das zunehmend hektischer wurde.

Eine Standardsituation nutzte der Underdog aus München nach gut einer Stunde Spielzeit zur Führung. Nach einer Ecke von Katharina Baunach stieg die 1,80 Meter große Stürmerin Hagen am höchsten und wuchtete den Ball an Torfrau Desiree Schumann vorbei ins Netz und schockierte damit den Titelverteidiger. In der Nachspielzeit erzielte nach einem Konter die kurz zuvor eingewechselte Rudelic die Entscheidung. Bestnoten bei den Münchnerinnen verdienten sich Laura Feiersinger und Torschützin Hagen, bei Frankfurt überzeugten Svenja Huth und Behringer.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: