DFB-Frauen in der Einzelkritik:Synchronschwimmerin Marozsan

Die Torschützin taucht gegen Schweden auf und ab, Melanie Behringer darf ihre Waffe nur zum Passen einsetzen und Melanie Leupolz wuselt grandios. Die DFB-Frauen in der Einzelkritik.

Von Jürgen Schmieder

Almuth Schult

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(Foto: Leonhard Foeger/Reuters)

Wäre dankbar, wenn es keinen Strafraum gäbe, sondern nur eine Straflinie. Fühlt sich abseits der Linie eher unwohl, was sie nach einem Eckball gleich mal unter Beweis stellte. Rette später aber außerhalb des Strafraums per Kopf vor Lotta Schelin und präsentierte anschließend zahlreiche Reaktionen auf der Torlinie. Beim Gegentor ohne Chance.

Leonie Maier

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(Foto: Mario Ruiz/dpa)

Hat auf der Visitenkarte Außenverteidigerin, interpretiert ihre Rolle meist aber eher als Außenstürmerin. Tat das auch im Finale, wurde im Gegensatz zu den Partien davor aber von Melanie Leupolz abgesichert. Problem dabei: Sicherte nicht ab, wenn Leupolz auch mal nach vorne wollte. Kam deshalb vor dem Anschlusstreffer der Schwedinnen zu spät nach hinten.

Annike Krahn

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(Foto: Luis Acosta/AFP)

Weder Feinmotorikerin noch Filigrantechnikerin, jedoch mit herausragendem Stellungsspiel und der Fähigkeit ausgestattet, eigene Fehler selbst auszubügeln. Zunächst ein wenig unsicher bei den schnellen Angriffen der Schwedinnen, jedoch wie immer kompromisslos und erfolgreich bei Zweikämpfen. Rettete kurz vor dem Ende gegen Schelin.

Saskia Bartusiak

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(Foto: Odd Andersen/AFP)

Besitzt die Kondition einer Marathonläuferin. Erreicht allerdings auch nur die Höchstgeschwindigkeit einer Marathonläuferin. Gleicht das mit der Übersicht und Gelassenheit aus, die sonst nur Kapitäne von Frachtschiffen besitzen. Entschärfte zahlreiche gefährliche Pässe und Dribblings, initiierte danach die Angriffe der deutschen Elf.

Tabea Kemme

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(Foto: Felipe Dana/AP)

Betreibt nebenher Wasserski und Wakeboarden - spielt auch Fußball, weil diese beiden Disziplinen nicht zum Olympischen Programm gehören. Wurde zu Beginn der Partie von den langen Pässen der Schwedinnen einfach überspielt. Fand das gar nicht lustig. Ließ sich deshalb weiter zurückfallen und erkämpfte zahlreiche Bälle.

Sara Däbritz

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(Foto: Getty Images)

Erzielte vor dem Finale bereits drei Treffer, gilt als Versprechen auf die Zukunft, das durchaus schon in der Gegenwart eingelöst werden kann. Dribbelte immer wieder mutig an den Gegenspielerinnen vorbei, provozierte so Eckbälle und Freistöße - darunter jenen, der zum 2:0 führte. Ging sieben Minuten vor dem Ende vom Feld.

Melanie Behringer

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(Foto: Silvia Izquierdo/AP)

Es war ein Wunder, dass sie ohne Komplikationen nach Brasilien einreisen durfte - ihr linker Fuß gilt schließlich in 150 Ländern als Waffe. Durfte diesen Fuß im Finale nur zum Passen einsetzen, weil die Schwedinnen zwei persönliche Bewacher abstellten. Organisierte, lief, arbeitete sich auf - und musste 20 Minuten vor dem Ende erschöpft vom Feld. Darf ihren Fuß, aber auch eine Goldmedaille mit nach Hause nehmen. Dürfte damit keine Probleme am Zoll haben.

Melanie Leupolz

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(Foto: Clive Brunskill/Getty Images)

Kam in der 20. Spielminute völlig frei zum Kopfball - hatte aber offensichtlich noch nie am Kopfballpendel trainiert und setzte den Ball aus sieben Metern deutlich über das Tor. Sicherte häufig für Leonie Maier ab, was aufgrund der schnellen Gegenangriffe der Schwedinnen dringend notwendig war. Wagte sich kurz nach der Pause nach vorne, wuselte sich durch zwei Gegenspielerinnen und bereitete schnell mal den Führungstreffer vor. Sicherte danach wieder ab. Grandiose Leistung.

Anja Mittag

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(Foto: Luca Bruno/AP)

Fiel im Turnierverlauf eher wegen der tätowierten Unterarme auf denn wegen ihrer Fähigkeiten in der Offensive. Vergab im Finale nach einem Fehler der schwedischen Torfrau derart grotesk, dass es fast wie Absicht wirkte. Half danach immer wieder in der Defensive aus und verhinderte einige Chancen der Gegnerinnen.

Dzsenifer Marozsan

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(Foto: Luis Acosta/AFP)

Ähnelt aufgrund ihrer Spielweise bisweilen einer Synchronschwimmerin: taucht minutenlang ab, kommt dann kurz an die Oberfläche und präsentiert ein Kunststück, taucht dann wieder ab. Zeigte im Finale ein paar schöne Pässe, aber auch ausgedehnte Abtauchphasen. Tauchte dann kurz nach der Halbzeit auf und präsentierte einen feinen Schlenzer in die rechte obere Ecke. Zeigte kurz darauf ihre Fähigkeiten beim Freistoß, der Ball sprang vom Pfosten an den Fuß einer Gegenspielerin und von dort aus ins Tor. Tauchte dann wieder ab. Durfte sich das aber leisten.

Alexandra Popp

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(Foto: Leonhard Foeger/Reuters)

Wurde bei Olympia an jedem Körperteil mindestens einmal gefoult, könnte deshalb auch im Judo oder Teakwondo antreten. Warf sich wieder in jeden Zweikampf, der ihr angeboten wurde. Stand wie immer nach jedem einzelnen Foul auf, schüttelte sich kurz - und machte einfach weiter. Verzog nach einem Konter knapp.

Lena Gößling

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(Foto: Clive BrunskillGetty Images)

Kam 20 Minuten vor dem Ende für Melanie Behringer.

Svenja Huth

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(Foto: Cristiane Mattos/dpa)

Kam kurz vor dem Ende und verbrauchte dadurch wertvolle Zeit. (Archivbild)

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