DFB:Boateng als DFB-Kapitän? "Wäre was Neues für die Gesellschaft"

DFB: Jerome Boateng könnte neuer DFB-Capitano werden.

Jerome Boateng könnte neuer DFB-Capitano werden.

(Foto: AP)

Der Bayern-Profi glaubt an die politische Wirkung des Amtes. Uli Hoeneß taucht überraschend beim 70. Geburtstag von Willi Lemke auf.

DFB: Jérôme Boateng würde eine Berufung zum Kapitän der deutschen Nationalmannschaft als wichtiges Zeichen im Kampf gegen Rassismus und für Integration werten. "Es wäre auf jeden Fall eine Aussage und etwas Besonderes, etwas Neues für die Gesellschaft", sagte der Abwehrspieler des FC Bayern dem Radiosender B5 aktuell am Samstag. Boateng gilt als Kandidat für die Nachfolge von Bastian Schweinsteiger, der seinen Rücktritt aus dem DFB-Team erklärte.

In einer Kicker-Umfrage unter Sportjournalisten wurde der 27-jährige Weltmeister jüngst zum "Fußballer des Jahres" in Deutschland gewählt.Sein Engagement für Integration sei auch durch persönliche Erfahrungen begründet. "Für mich ist es wichtig, weil ich weiß, wie ich aufgewachsen bin", erklärte er. "Ich weiß auch, wie es bei mir in der Schule war und wie es ist, wenn man manchmal nicht so schöne Erfahrungen gemacht hat, mit der Hautfarbe oder auch anderen Dingen - und deswegen setze ich mich dafür ein", sagte der in Berlin aufgewachsene Sohn einer Deutschen und eines Ghanaers.

Uli Hoeneß: Uli Hoeneß zeigte Größe. Zum 70. Geburtstag von Willi Lemke reiste der ehemalige Bayern-Manager am Freitag nach Bremen und gratulierte dem früheren Werder-Manager persönlich. Der sechs Jahre jüngere Hoeneß überreichte seinem einstigen Widersacher als Geschenk einen Ball mit Herz-Motiv.Die meisten Gäste beim Empfang im Weserstadion staunten nicht schlecht. Der Fußball-Bundesligaclub hatte die Geburtstagsfeier für sein Aufsichtsratsmitlied Lemke zwar organisiert, den Namen des unerwarteten Gastes aber nicht öffentlich mitgeteilt.Umso größer war die Überraschung. Schließlich galten Hoeneß und Lemke lange Zeit als Erzrivalen im deutschen Fußball.

Vor allem in den 90er-Jahren, als Werder mit dem FC Bayern München die Bundesliga dominierte und als Hauptgegner des Rekordmeisters galt, lieferten sich die beiden Manager zahlreiche verbale Wortgefechte.Die Männerfeindschaft ist inzwischen begraben. Bereits im vergangenen Oktober hatte Lemke die Versöhnung der beiden öffentlich gemacht. Mit seinem Geburtstagbesuch ließ Hoeneß nun den Worten Taten folgen.

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