Deutschlands nächster Gegner:Schottland schießt nicht

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Vergebliche Mühe: Der Schotte Ikechi Anya versucht, den Georgier Solomon Kverkvelia aufzuhalten.

(Foto: Vano Shlamov/AFP)

Vor dem Montagsspiel gegen Deutschland in Glasgow haben die Gastgeber ein gravierendes Problem: Beim 0:1 gegen Georgien wissen sie nicht, wo das Tor steht. Die Europameisterschaft ist damit fast außer Reichweite.

Wie ein Dirigent vor dem Orchester stand Gordon Strachan am Spielfeldrand in Tiflis und versuchte, die Niederlage abzuwenden. Vergebens: Schottlands Teammanager kassierte am Freitagabend trotz aller persönlicher Anstrengungen ein 0:1 (0:1) mit den Bravehearts in Georgien in der EM-Qualifikation - das Ticket zur EM 2016 in Frankreich ist nur noch schwer erreichbar. Denn mit elf Punkten sind die Schotten in der Gruppe D hinter Deutschland (16 Punkte), Polen (14) und Irland (4:0 in Gibraltar/12) auf den vierten Rang abgestürzt. Platz eins und zwei berechtigen automatisch zum EM-Start, der Gruppendritte bekommt in Playoffspielen eine weitere Chance.

Noch gibt Strachan, 58, nicht auf, auch wenn an diesem Montag um 20.45 Uhr im Glasgower Hampden Park der WM-Champion aus Germany der Gegner ist. "Ich habe vollstes Vertrauen, dass wir gut organisiert, erholt und bereit sein werden für eine starke Vorstellung", kommentierte Strachan. Der Auftritt in Tiflis hat den Optimismus eher nicht genährt. In 90 Minuten gaben die Schotten nicht einen Schuss aufs gegnerische Tor ab. Strachan: "Es war ein holpriger Ritt. Es war einfach nicht unser Tag." Der einstige Dauerläufer im Dienst von Manchester United und Leeds United denkt jedoch nicht ans Aufgeben: "Es stehen noch drei Spiele aus, und wir wollen so viele Punkte wie möglich holen. Ich habe meine Meinung nicht geändert: Wir haben noch alle Chancen, uns zu qualifizieren." Die in der EM-Qualifikation abgeschlagenen Georgier kamen durch Waleri Kasaischwili (38.) zum Siegtor.

Ganz anders ist in der Gruppe D die Gefühlslage bei den Iren. Mann des Tages gegen Gibraltar war Rekord-Torjäger Robbie Keane. Der 35-Jährige von Los Angeles Galaxy war in der 49. und 51. (Foulelfmeter) erfolgreich. Es waren seine Länderspieltreffer 66 und 67 für Irland, womit Keane seine Bestmarke ausbaute. Cyrus Christie (27.) und Shane Long (79.) sorgten für die weiteren Tore bei diesem nach Faro/Portugal verlegten Duell. "Es war ein guter Abend für uns. Das Resultat der Schotten aus Tiflis hat uns zusätzlich Auftrieb gegeben", zog der irische Teammanager Martin O'Neill das Fazit.

Und so hoffen die Iren auch am Montag auf Unterstützung durch die deutsche Elf. Diese hat zuletzt vor 16 Jahren in Bremen eine Länderspiel-Niederlage gegen Schottland (0:1) verbuchen müssen. Es wartet gegen Schottland der 17. Vergleich, die Bilanz ist bei sieben Siegen, aber auch vier Niederlagen für die DFB-Auswahl nicht nur positiv.

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