Deutsches Tennis:Männer, schaut auf diese Frauen

Görges, Lisicki, Petkovic - die Zukunft der deutschen Tennisfrauen sieht so glänzend aus, dass einem die Tennismänner fast Leid tun können. Die Generation der Siegerinnen und Mittelmaßtypen:

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WTA-Turnier Stuttgart

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Görges, Lisicki, Petkovic - die Zukunft der deutschen Tennisfrauen sieht so glänzend aus, dass einem die Tennismänner fast Leid tun können. Die Generation der Siegerinnen und Mittelmaßtypen: Eine Geschlechterbilanz in Bildern.

Wahrlich Verwunderliches geschieht derzeit im deutschen Frauen-Tennis. Da gingen Jahre ins Land, ohne dass eine Spielerin nur annähernd auf Weltklasseniveau agierte - so hielten sich die Gedanken an Steffi Grafs kernigen Longline-Slice und natürlich Anke Hubers famose Milchschnitten-Werbung automatisch frisch. Und nun? Es wird jubiliert und sogar ein Turniersieg gefeiert.

WTA-Turnier Stuttgart

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Zuallererst dank Julia Görges (im Bild). Es war die wohl aufregendste Woche ihres Lebens, die die 22-Jährige in Stuttgart verlebte. Im Finale schließlich schlug sie die Weltranglistenerste Caroline Wozniacki aus Dänemark, schmiss sich freudestrahlend in den Sand...

WTA-Turnier Stuttgart

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... und fuhr letztlich mit einem nagelneuen Sportwagen davon. "Ich weiß nur, dass ich gewonnen habe. Wie ich das gemacht habe, weiß ich nicht. Gegen Caroline zu spielen, ist wie ein hoher Berg, den man erklimmen muss", sagte Görges nach dem Spiel. In der Weltrangliste steht sie nun auf Platz 27 - besser als je zuvor.

WTA-Turnier Stuttgart

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Doch es wäre zu einfach, den Aufschwung im deutschen Frauen-Tennis einzig und allein am Turniersieg von Görges festzumachen. Da wäre auch noch Sabine Lisicki (im Bild) aus Berlin: Die scheiterte zwar im Einzel-Viertelfinale noch an Görges, holte sich dann jedoch gemeinsam mit der Australierin Samanta Stosur den Doppel-Titel. Gegenüber standen...

Porsche Tennis Grand Prix

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... mit Kristina Barrois (im Bild) und Jasmin Wöhr übrigens zwei weitere junge deutsche Spielerinnen, die ihren wiederum ersten bedeutenden Turniersieg nur knapp verpassten.

Porsche Tennis Grand Prix - Day Three

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Nicht zu vergessen natürlich Andrea Petkovic. Die 23-Jährige aus Darmstadt war die erste, die plötzlich begann, überragende Spielerinnen aus der Weltspitze zu bezwingen: Maria Scharapowa bei den Australien Open, Caroline Wozniacki und Jelena Janković in Miami.

Porsche Tennis Grand Prix - Day One

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In der Weltrangliste ist Petkovic damit bis auf Rang 15 geklettert - trotz der Niederlage im Viertelfinale von Stuttgart. Ihr verschmitzter Kommentar nach dem Turniersieg von Görges: "Hoffentlich bin ich im nächsten Jahr diejenige, die mit dem Porsche wegfährt. Und nicht mehr Julia."

Fed Cup Deutschland - USA

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Das sagt einiges über die gute Stimmung im deutschen Team (von links Petkovic, Lisicki, Görges, daneben Bundestrainerin Barbara Rittner) aus. Die deutschen Spielerinnen pushen sich gegenseitig - und verstehen sich trotzdem gut. "Jeder ist auf seine eigene Art motiviert. Aber zu sehen, dass Andi zuletzt all diese Top-Leute geschlagen hat, gab uns anderen Spielerinnen auch Mut", sagte Görges. Übersetzt heißt das auch: Um das deutsche Frauen-Tennis muss man sich dieser Tage keinerlei Sorgen machen.

Andreas Beck, Christopher Kas, Patrick Kuehnen

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Da kann einem Männer-Teamkapitän Patrick Kühnen (links im Bild) aufrichtig leid tun. Sicher, auch von ihm gibt es Jubelbilder, wie hier 2010 nach dem Sieg in der Davis-Cup-Relegation gegen Südafrika (links im Bild, daneben Andreas Beck und Christopher Kas). Doch der Jubel im Männertennis hat derzeit eine andere Qualität.

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Wie sich zuletzt bei den Australien Open zeigte. Erstmals seit sieben Jahren schaffte es dort kein deutscher Mann in die dritte Runde - als Letzter verabschiedete sich Benjamin Becker (im Bild). "Das Niveau ist einfach verdammt eng. Da ist es egal, ob man gegen einen aus den Top 20 spielt oder gegen die Nummer 50", sagte Becker enttäuscht: "Wenn ich wüsste, woran es liegt, dass wir die Konstanz nicht hinbekommen, würde ich es zu allererst bei mir abstellen."

Philipp Kohlschreiber

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Auch bei den Männern gibt es vereinzelt Lichtblicke. Etwa Philipp Kohlschreiber (im Bild), der 2010 beim Masters in Toronto Rafael Nadal am Rande einer Niederlage hatte und Anfang 2011 in Auckland immerhin das Viertelfinale erreichte. Doch begeisternde Spiele der Marke Petkovic? Ein Turniersieg wie Julia Görges? Mitnichten. Kohlschreibers letzter Einzel-Turniersieg (2008 in Auckland) ist über drei Jahre her. Ähnlich verhält es sich mit...

Philipp Petzschner

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... Philipp Petzschner (im Bild). Der zog 2010 in Halle zwar bereits zum vierten Mal ins Halbfinale ein, holte an der Seite des Österreichers Jürgen Melzer gar den Doppel-Titel von Wimbeldon. Doch 2011 ist bislang kein Petzschner-Jahr: Bei den Australien Open scheiterte er in der ersten Runde, zwei Wochen später war in der zweiten Runde des Hallenturniers von Zagreb Schluss.

Monte Carlo Masters 2011 tournament

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Bester deutscher Mann in der Weltrangliste ist derzeit Florian Mayer (im Bild) auf Platz 35. Er schied jüngst in Monte Carlo gegen den recht unbekannten Portugiesen Frederico Gil aus. "Wir sind quantitativ sehr gut aufgestellt, mit zehn Spielern in den Top 100", erklärt DTB-Sportdirektor Klaus Eberhard, "aber natürlich fehlt uns jemand, der bei den Grand Slams in der zweiten Woche noch dabei ist."

Wimbledon - Halbfinale - Rainer Schüttler

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Die letzten größeren Erfolge eines deutsches Manns sind deshalb schon Jahre her. Man muss nicht bis zu Boris Becker oder Michael Stich zurückgehen, jedoch bis ins Jahr 2003, als ein gewisser Rainer Schüttler das Grand-Slam-Finale von Melbourne erreichte. Seitdem herrscht bei großen Turnieren Flaute - viel schlimmer noch: Es fehlt an hoffnungsvollen Talenten, denen man in absehbarer Zeit den ganz großen Durchbruch zutraut.

Thomas Haas

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Und so ist es fast schon tragischerweise Tommy Haas (im Bild), der dieser Tage sein neuerliches Comeback verkündet. "Es reicht zwar leider nur zum Doppel aber ich freue mich sehr bei den BMW Open antreten zu können. Ich bin auf einem guten Weg und möchte auch mal wieder sehen, wie das ist, richtige Matches zu spielen", sagte der 33-Jährige am Wochenende in München. Na immerhin.

© sueddeutsche.de/ebc
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