Deutsches Duell in Wimbledon:Tommy Haas spielt gegen Philipp Kohlschreiber

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In der ersten Runde von Wimbledon kommt es zu einem deutschen Duell, Ralf Rangnick soll Trainer bei Red Bull Salzburg werden, ein Fan des FC-Liverpool erhält vier Jahre Stadionverbot wegen Rassismus und Bremen verpflichtet einen tschechischen EM-Teilnehmer.

Sportnachrichten in Kürze

Duell in Wimbledon: Tommy Haas trifft auf Philipp Kohlschreiber. (Foto: dpa)

Tennis, Wimbledon: Bei der Auslosung für das am Montag beginnende Grand-Slam-Turnier in Wimbledon waren die deutschen Tennisprofis nicht gerade vom Glück verfolgt. Schon in der ersten Runde der mit 19,7 Millionen Euro dotierten Rasen-Veranstaltung in London kommt es am Dienstag erneut zum brisanten Vergleich zwischen den beiden deutschen Hoffnungsträgern Philipp Kohlschreiber aus Augsburg und dem gebürtigen Hamburger Tommy Haas, die sich bereits vor Kurzem im Halbfinale in Halle/Westfalen gegenüberstanden. Am Freitag ist Kohlschreiber im Viertelfinale des ATP-Turniers im südenglischen Eastbourne ausgeschieden. Der 28-Jährige gab in der Partie gegen den Italiener Andreas Seppi beim Stand von 5:7 und 1:2 verletzungsbedingt auf.

Die Weltranglisten-Achte Angelique Kerber aus Kiel trifft in Wimbledon auf die Tschechin Lucie Hradecka, Vorjahres-Halbfinalistin Sabine Lisicki aus Berlin auf die Kroatin Petra Martic. Kerber bewies am Freitag mit einem 6:0, 6:3-Sieg über Klara Zakopalova (Tschechien) und dem Finaleinzug in Eastbourne, dass sie auch auf Rasenplätzen hervorragend klarkommt.

Zu einem weiteren Aufeinandertreffen zweier deutscher Profis könnte es in Runde zwei kommen, Siege von Florian Mayer gegen den Russen Dimitri Tursunow und des ebenfalls aus Bayreuth stammenden Philipp Petzschner gegen den Slowenen Blaz Kavcic vorausgesetzt. Julia Görges aus Bad Oldesloe muss in Wimbledon gegen die Israelin Shahar Peer antreten, Qualifikantin Annika Beck (Bonn), die Junioren-Siegerin der French Open, beginnt ihr erstes Grand-Slam-Turnier gegen Olga Gowortsowa (Weißrussland).

Ralf Rangnick, Red Bull Salzburg: Ralf Rangnick ist laut österreichischen Medien Trainerkandidat bei Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg. Der 53-Jährige wurde angeblich in einem Hotel in Fuschl gesichtet. Spätestens am kommenden Montag soll der Nachfolger von Ricardo Moniz, der am 12. Juni zurückgetreten war, vorgestellt werden. Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz fällt wohl die letzte Entscheidung über den neuen Chefcoach. Zuletzt war Rangnick beim englischen Premier-League-Klub West Bromwich Albion als Teammanager gehandelt worden, sagte jedoch ab. Im September 2011 hatte der Fußballlehrer wegen eines Burn-out-Syndroms seinen Rücktritt von seinem Posten als Trainer beim Bundesligisten Schalke 04 erklärt. Der 47-jährige Moniz, der als Interimscoach 2010 beim Bundesligisten Hamburger SV tätig war, hatte den Salzburger Klub zum ersten Double aus Meisterschaft und Pokalsieg geführt. Moniz hatte in Salzburg noch einen Vertrag bis 30. Juni 2013. Der Niederländer war seit dem 8. April 2011 als Nachfolger des jetzigen Schalker Trainers Huub Stevens Chefcoach der Salzburger gewesen.

FC Liverpool, Rassismus: Die englische Justiz hat einem Fan des Fußball-Erstligisten FC Liverpool wegen rassistischer Gesten vier Jahre Stadionverbot erteilt. Phillip Gannon hatte in der vierten Runde des FA-Cups Manchester Uniteds Kapitän Patrice Evra mit eindeutigen Gesten beleidigt, wie TV-Bilder belegen. Der Franzose Evra wurde im Senegal geboren. Das Liverpooler Amtsgericht erteilte dem 58-Jährigen für die kommenden vier Jahre nicht nur Stadionverbot in Liverpool, er darf auch keine Spiele der englischen Nationalmannschaft besuchen. Zudem muss sich Gannon jeweils vier Stunden vor und nach Heimspielen des FC vom Liverpooler Stadtzentrum fernhalten.

Olympia, Syrien: Der Chef des Nationalen Olympischen Komitees von Syrien, General Mowaffak Joumaa, darf nach Informationen der BBC nicht zu den Olympischen Sommerspielen nach London reisen. Sein Antrag auf ein Visum sei abgelehnt worden. Joumaa unterhalte zu enge Beziehungen zum Regime von Präsident Baschar al-Assad. Das Innenministerium in London wollte den Vorgang zunächst nicht kommentieren. "Wir nehmen nicht zu individuellen Fällen Stellung", sagte ein Sprecher.

Werder Bremen, Zugang: Am Tag nach dem Ausscheiden der tschechischen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft hat Fußball-Bundesligist Werder Bremen die Verpflichtung von Außenverteidiger Theodor Gebre Selassie offiziell bekannt gegeben. Der 25-Jährige wechselt vom tschechischen Meister FC Slovan Liberec an die Weser. Er unterzeichnet einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016. Über die Höhe der Ablöse teilte Werder nichts mit, sie soll etwa bei 1,5 Millionen Euro liegen.

Dressurreiten, CHIO: Dressurreiter Matthias Rath und der Millionen-Hengst Totilas werden nicht am CHIO in Aachen teilnehmen. Rath sei am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt, hieß es auf der Internetseite der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Mannschaftsarzt Manfred Giensch wird mit den Worten zitiert: "Wir müssen leider Matthias Alexander Rath dringlich von jeglicher sportlichen Tätigkeit für mindestens 12 bis 14 Tagen abraten, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden." Ein Start des 27-Jährigen in Aachen vom 29. Juni bis 8. Juli komme daher nicht in Betracht. Während der Zwangspause soll Totilas von Raths Vater und Trainer Klaus Rath geritten werden. Ob Rath mit dem Hengst für die Olympischen Spiele in London nominiert wird, soll am 6. Juli bei einem Treffen entschieden werden. In Aachen startet anstelle von Rath nun Dorothee Schneider (Framersheim) mit der zehnjährigen Hannoveraner Stute Diva Royal.

Hertha BSC, Zugang: Der Zweitligist hat Angreifer Elias Kachunga als ersten Neuzugang für die kommende Saison verpflichtet. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dapd wollen die Berliner den 20-Jährigen für ein Jahr von Borussia Mönchengladbach ausleihen. Ein Vertrag ist noch nicht unterschrieben, gleichwohl bestätigte Hertha-Manager Michael Preetz gegenüber Bild, dass Kachunga am Sonntag zum Trainingsauftakt der Berliner erscheinen soll. Der Nachwuchsstürmer soll Pierre-Michel Lasogga vertreten, der wegen eines Kreuzbandrisses bis zum Winter ausfällt. Mönchengladbach hatte Kachunga in der Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit zum VfL Osnabrück ausgeliehen. In der Rückrunde gelangen dem U20-Nationalspieler in 17 Drittligaspielen zehn Tore für Osnabrück.

Basketball, FC Bayern: Centerspieler Jared Homan (USA) bleibt Basketball-Bundesligist FC Bayern München zwei weitere Spielzeiten erhalten. Der 29-Jährige unterschrieb einen Zweijahresvertrag bis Sommer 2014. Der 2,08 Meter große Homan gehörte in der vergangenen Saison zu den auffälligsten Spielerin in der Liga und erzielte als bester Bayern-Werfer im Schnitt 14,5 Punkte und 7,8 Rebounds. Nach der Vertragsverlängerung mit Chevon Troutman haben die Münchner damit einen weiteren zentralen Ausländerplatz besetzt.

Basketball, Alba Berlin: Basketball-Bundesligist Alba Berlin hat Forward Nathan Peavy vom Ligakonkurrenten Artland Dragons Quakenbrück verpflichtet. Der 27 Jahre alte US-Amerikaner mit puertoricanischen Wurzeln unterschrieb einen Einjahresvertrag mit der Option auf ein Jahr Verlängerung, wie Alba am Freitag mitteilte. Cheftrainer Sasa Obradovic bezeichnete Peavy als Kämpfer und verlässlichen Scorer. Peavy war nach einer Saison in Paderborn drei Spielzeiten lang für die Artland Dragons aktiv. In 40 Bundesligabegegnungen der vergangenen Spielzeit erzielte er pro Spiel im Schnitt 13,8 Punkte und 6,3 Rebounds. Peavy spielt für das Nationalteam Puerto Ricos und nahm 2010 an der Weltmeisterschaft in der Türkei teil.

Borussia Dortmund, Julian Schieber: Borussia Dortmund hat Julian Schieber verpflichtet. Der 23 Jahre alte Stürmer kommt vom Bundesliga-Kontrahenten VfB Stuttgart und erhält beim deutschen Fußball-Meister einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016. Das teilte der BVB am Donnerstag mit. Schieber spielte seit 2006 für Stuttgart. In der Saison 2010/2011 war er für ein Jahr an den 1. FC Nürnberg ausgeliehen. "Wir freuen uns, in Julian Schieber einen jungen deutschen Spieler zu bekommen, der hervorragend in unser Team passt und eine große Perspektive besitzt", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Die Dortmunder hatten zuvor schon Oliver Kirch (1. FC Kaiserslautern), Nationalspieler Marco Reus (Borussia Mönchengladbach) und Leonardo Bittencourt (Energie Cottbus) als Neuzugänge gemeldet.

Schalke, Barnetta: Der Schweizer Fußball-Nationalspieler Tranquillo Barnetta steht nach Informationen des kicker vor einem Wechsel von Bayer Leverkusen zum Champions-League-Starter Schalke 04. Angeblich soll es eine mündliche Einigung zwischen dem ablösefreien Eidgenossen und den Königsblauen geben. Allerdings müssen die Schalker offensichtlich zunächst den Spanier Jose Manuel Jurado, der das Budget von S04 stark belastet, verkaufen. Der Vertrag von Barnetta bei Bayer läuft am 30. Juni aus. Zuletzt war der Schweizer auch als Neuzugang beim Miroslav-Klose-Klub Lazio Rom und beim FC Sunderland im Gespräch.

Greuther Fürth, Zoltan Stieber: Nach wochenlangen Verhandlungen hat Aufsteiger Greuther Fürth Offensivspieler Zoltan Stieber vom FSV Mainz 05 verpflichtet. Der 23-Jährige wechselt für eine ungenannte Ablösesumme vom Bundesliga-Konkurrenten zu den Franken und erhält dort einen Vierjahresvertrag. "Mit Zoltan Stieber haben wir unseren Wunschkandidaten für diese Position", teilte Fürth-Präsident Helmut Hack am Donnerstag mit. "Er ist der schnelle, wendige Spieler, der zu unserem System passt." Der Ungar soll im linken Mittelfeld den nach Hoffenheim abgewanderten Stephan Schröck ersetzen. "Fürth spielt einen erfrischenden Offensiv-Fußball", sagte Linksfuß Stieber, "hier kann ich zeigen, dass ich ein guter Bundesligaspieler bin." Für die Mainzer Profi-Mannschaft absolvierte er in der vergangenen Saison sieben Ligaspiele.

Augsburg, Ottl: Fußball-Bundesligist FC Augsburg hat den Profivertrag mit Eigengewächs Moritz Nebel um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2013 verlängert. Am Donnerstag unterschrieb der 20-Jährige, der für den FCA bisher fünf Zweitligaspiele absolviert hat, den neuen Kontrakt. Der neue Trainer Markus Weinzierl bestätigte unterdessen das Interesse an einer Verpflichtung von Andreas Ottl (Hertha BSC). "Wie andere Spieler auch, ist er sicher nicht uninteressant. Aber ob sich ein Transfer realisieren lässt, ist offen", sagte Weinzierl dem kicker. Schließlich seien die Verdienstmöglichkeiten in Berlin wesentlich höher. Blinder Aktionismus bei Transfers mache keinen Sinn: "Wenn wir jemanden holen, müssen wir vom Preis-Leistungsverhältnis überzeugt sein." Ablösesummen von zwei und mehr Millionen Euro seien für Augsburg nicht denkbar.

Ried, Walch: Mittelfeldspieler Clemens Walch verlässt den Bundesliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern und kehrt nach Österreich zurück. Der 24-Jährige wechselt zum SV Josko Ried, wie der FCK am Donnerstag mitteilte, und erhält dort einen Dreijahresvertrag. Walch war in der abgelaufenen Rückrunde an den Zweitligisten Dynamo Dresden ausgeliehen, sein Kontrakt in Lautern lief ursprünglich bis 2013. Über die Ablösemodalitäten machten die Pfälzer keine Angaben. Walch bestritt 19 Erstliga-Spiele für den FCK und den VfB Stuttgart.

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