Deutscher Nationalspieler:Klose verletzt, Klubchef sauer

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Fällt abermals aus: Miroslav Klose. (Foto: AFP)

Deutscher Nationalstürmer fällt mit Muskelproblemen erneut aus, sein Klubchef ist darüber wenig amüsiert, schreiben italienische Medien. Eishockey-Nationaltorhüter Jochen Reimer wechselt im Sommer erwartungsgemäß den Verein. Kevin Kuranyi bekommt bei Dynamo Moskau einen neuen Coach.

Fußball in Italien: Der deutsche Nationalstürmer Miroslav Klose (35) kämpft gut zwei Monate vor der Fußball-WM in Brasilien erneut mit einer Verletzung. Zwei Wochen lang wird der Stürmer wegen Muskelproblemen im rechten Oberschenkel ausfallen, berichtete der Corriere dello Sport am Dienstag. Klose hatte die Ligapartie gegen Sampdoria Genua am Sonntag wegen der Beschwerden kurzfristig verpasst. Am Montag reiste er nach München, um sich dort von DFB-Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt untersuchen zu lassen. Die neue Verletzung könnte Kloses Zukunft bei Lazio Rom beeinträchtigen. Zuletzt war der Stürmer nach Rückenbeschwerden ins Team zurückgekehrt und Klose hatte in der WM-Saison immer wieder wegen Blessuren und Verletzungen gefehlt. Laut italienischen Medien ist Lazios Chef Claudio Lotito wegen des erneuten Ausfalls verärgert. Es geht auch um Kloses Vertragsverlängerung, die immer noch nicht in trockenen Tüchern ist.

Eishockey, DEL: Nationaltorhüter Jochen Reimer steht in der kommenden Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wie erwartet zwischen den Pfosten der Thomas Sabo Ice Tigers. Der Verein aus Nürnberg verkündete am Dienstag die Verpflichtung des 28-Jährigen, der einen Drei-Jahresvertrag unterzeichnet und dort auf seinen Bruder Patrick treffen wird. "Mit ihm haben wir die Qualität, die man braucht, um eine erfolgreiche Saison zu spielen. Er spielt auf einem konstant hohen Level, ist ein kämpferischer Typ und kann Spiele für seine Mannschaft im Alleingang gewinnen"; sagt Nürnbergs Sportdirektor Martin Jiranek.

Reimer kommt vom Ligakonkurrenten EHC Red Bull München. 2011 und 2012 wurde er in der DEL als Torhüter des Jahres ausgezeichnet, sein Bruder Patrick war in der vergangenen Saison bester Torjäger. Trotz guter Leistungen werden sie bei der WM in Minsk im Mai fehlen. Jochen Reimer fällt wegen eienr Gehirnerschütterung aus, Patrick verzichtet aus persönlichen Gründen.

Basketball, NCAA: Der deutsche Basketball-Nationalspieler Niels Giffey hat zum zweiten Mal mit den Connecticut Huskies den Titel der US-College-Liga NCAA gewonnen. Im Finale im texanischen Arlington setzten sich die Huskies gegen die Kentucky Wildcats mit 60:54 durch und bescherten der University of Connecticut den vierten Erfolg nach 1999, 2004 und 2011. Bereits beim letzten Sieg vor drei Jahren war Giffey dabei. Der Berliner ist der erste Deutsche, dem dieses Kunststück gelang. "Es geht nicht darum, das nächste Level zu erreichen, es geht nicht darum, Profi zu werden, sondern für deine Universität und deine Teamkollegen zu spielen", sagte ein überwältigter Giffey nach der Partie: "Ich bin so stolz auf die Jungs, die dem Team die Treue gehalten haben".

Giffey, der bei der EM 2013 im deutschen Aufgebot stand, kam im Endspiel 37 Minuten zum Einsatz und steuerte zehn Punkt, fünf Rebounds und einen Block bei. Herausragender Akteur der Huskies war Shabazz Napieer, der auf 22 Zähler und sechs Rebounds kam.

Fußball in Russland: Der frühere Fußball-Nationalspieler Kevin Kuranyi (32) bekommt beim russischen Erstligisten Dynamo Moskau einen neuen Trainer. Wie der Klub am Montag mitteilte, wurde der Rumäne Dan Petrescu nach einer peinlichen Niederlage am Wochenende als Coach entlassen. Am Samstag hatte der Tabellenvierte Dynamo bei Schlusslicht Anschi Machatschkala mit 0:4 (0:2) verloren und damit im Kampf um die internationalen Plätze einen empfindlichen Rückschlag kassiert. Als Topkandidat auf die Nachfolge gilt nun Stanislaw Tschertschessow. Der frühere Torhüter von Dynamo Dresden, derzeit Coach bei Amkar Perm, befindet sich bereits in Gesprächen mit der Führung des Kuranyi-Klubs.

Handball, Supercup: Der Supercup der Handball-Bundesliga (HBL) hat eine neue Heimat. Der deutsche Meister und der Pokalsieger treffen am 19. August in Stuttgart aufeinander. Das teilte die HBL am Dienstag mit. Die Porsche Arena in Stuttgart verfügt bei Handballspielen über ein Fassungsvermögen von 6212 Zuschauern. In der vergangenen Spielzeit wurde der Supercup in Bremen ausgetragen, in den Jahren davor war München Gastgeber.

Olympia, Bob: Bobpilot Manuel Machata hat nach dem Olympia-Eklat um seine verliehenen Kufen auf ganzer Linie gegen den Bob- und Schlittensportverband für Deutschland (BSD) gesiegt. Am Montag musste sich der Verband vor dem BSD-Rechtsausschuss mit Machata einigen und die einjährige Wettkampfsperre sowie die 5000-Euro-Geldstrafe zurücknehmen. Damit endete eine fünfwöchige Auseinandersetzung um die Frage, ob der für Potsdam startende Königsseer seine Kufen dem zweifachen Sotschi-Olympiasieger Alexander Subkow aus Russland borgen durfte.

"Ich habe mit keiner anderen Entscheidung gerechnet. Für mich ist wichtig, dass ich mich jetzt wieder auf meinen Sport konzentrieren kann und ich Planungssicherheit für mein Team habe", sagte Machata der Nachrichtenagentur dpa weitgehend emotionslos. Wesentlich kämpferischer fügte er hinzu: "Mein Ziel ist der WM-Titel nächstes Jahr in Winterberg." Diesen will Machata für Deutschland gewinnen, denn die Einigung sieht außerdem vor, dass "die sportliche Zusammenarbeit fortgeführt wird und sich der ehemalige Weltmeister in die Nachwuchsarbeit des Verbandes einbringt", wie es in einer vom BSD verbreiteten Erklärung heißt.

Der Streit zwischen dem Verband und Machata hatte sich einen Tag nach Olympia begonnen, bei denen die deutschen Bobfahrer erstmals ohne Medaillen geblieben waren. Der nicht qualifizierte Machata hatte Kufen an Subkow weitergegeben. Daraufhin sprach der deutsche Verband die Wettkampfsperre und die Geldstrafe aus. Zudem warf der BSD Machata "ein treuwidriges Verhalten gegen die eigene Organisation vor". Machatas Rechtsanwalt Thomas Fleischer hatte gegen das Urteil Einspruch eingelegt. Schließlich handelte es sich bei Machatas Kufen weder um Eigentum des Verbandes noch um Material der mit dem BSD zusammenarbeitenden Forschungs- und Entwicklungsstelle für Sportgeräte in Berlin (FES). Die Kufen waren Privateigentum.

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