Deutscher Fußball-Bund:Verärgerte Politiker

Der DFB hat erhebliche Irritationen ausgelöst, weil er seine Teilnahme an der für Mitte Dezember angesetzten Sondersitzung des Sportausschusses des Bundestages zur WM 2006 abgesagt hat.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat erhebliche Irritationen ausgelöst, weil er seine Teilnahme an der für Mitte Dezember angesetzten Sondersitzung des Sportausschusses des Bundestages abgesagt hat. Bei dieser Zusammenkunft will sich der Ausschuss erneut mit den dubiosen Vorgängen rund um die Vergabe der Fußball-WM 2006 beschäftigen. Ebenso soll es darum gehen, dass Franz Beckenbauer als damaliger Chef des Organisationskomitees vom DFB 5,5 Millionen Euro erhielt. Zu dieser Sitzung lud der Sportausschuss auch den DFB ein. In Berlin stört man sich vor allem an der Art und Weise der Absage. In einem von Generalsekretär Friedrich Curtius unterschriebenen Brief, über den zunächst die Rheinische Post berichtete, wurde auf "längerfristige terminliche Verpflichtungen" verwiesen. Zudem heißt es dort: "Anlässlich dieses Schreibens erlauben wir uns auch die Zuständigkeit des Deutschen Bundestags in dieser Angelegenheit kritisch zu hinterfragen."

"Es sieht so aus, als wäre dem DFB hier der Kompass abhandengekommen", sagte der Grünen-Abgeordnete Özcan Mutlu der Zeitung. "Eine skandaldurchsetzte Fußball-Weltmeisterschaft, die in Deutschland stattgefunden hat, die für Bewerbung und Durchführung massive Unterstützung aus der deutschen Politik erfahren hat, fällt sehr wohl in die Zuständigkeit des deutschen Bundestags."

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