Deutsche Tennis-Profis:Ohne Satzverlust

Deutsche Tennis-Profis: Einstieg gelungen: Kerber nach dem Sieg über Irina Falconi.

Einstieg gelungen: Kerber nach dem Sieg über Irina Falconi.

(Foto: Alastair Grant/AP)

Vorjahres-Finalistin Angelique Kerber gewinnt ihr Auftaktspiel gegen Irina Falconi mühelos, ohne dabei zu glänzen. Auch Alexander und Mischa Zverev gewinnen und präsentieren sich in blendender Form.

Von Barbara Klimke, London

Eine Reihe von Fehlern hat sich Angelique Kerber bei ihrem Erstrundensieg geleistet, aber sie waren wohl der Nervosität geschuldet: Sie ist zurück in London, wieder ist Erdbeerzeit, und wie vor einem Jahr durfte sie auf dem Centre Court aufschlagen, diesmal als Nummer eins der Weltrangliste. "Ich bin froh, dass ich es gemeistert habe", sagte sie, als sie ihre Gegnerin, die amerikanische Qualifikantin Irina Falconi in Wimbledon in zwei Sätzen (6:4, 6:4) niedergerungen hatte.

Die Erwartungen an Angelique Kerber waren nicht die größten nach ihrem bemerkenswert frühen Scheitern vor fünf Wochen bei den French Open in Paris. Auch diesmal fehlte ihrem Spiel die Brillanz. Wenig war zu sehen von der präzisen Wucht der Schläge, die sie im vergangenen Jahr zu zwei Grand-Slam-Siegen und Endspielen in Wimbledon und bei Olympia getragen hatten. Aber Angelique Kerber, 29, hat gelernt, mit weniger zufrieden zu sein. "Ich bin glücklich, durch das erste Match gekommen zu sein", sagte sie: "Die ersten Runden bei den Grand Slams sind immer speziell, besonders nach meiner Niederlage in Paris." Und weil sie es noch immer als Last empfindet, statistisch die Beste und damit die Gejagte zu sein, habe sie diesmal auf dem Platz "nur von Punkt zu Punkt" gedacht. In der nächsten Runde aber wird sie sich deutlich steigern müssen, um gegen die Halbfinalistin von 2013, die Belgierin Kirsten Flipkens, zu bestehen.

Insgesamt drei deutsche Spielerinnen und fünf Spieler überstanden ihre Auftaktmatches (Julia Görges scheiterte nach vergebenem Matchball), damit ist die Bilanz deutlich besser als in Paris. Alexander Zverev, wie Kerber bei den French Open früh gescheitert, hat in London mühelos mit einem Sieg über den Russen Jewgeni Donskoi (6:4, 7:6, 6:3) das nächste Ziel erreicht. Zverev, an Nummer zehn gesetzt, gab sich zuversichtlich, dass er "vielleicht die nächsten Runden hier noch gewinnen kann". Er fühle sich gut auf Rasen, sagte er, der Untergrund komme ihm als Spieler mit starkem Serve entgegen, auch wenn er nach einem Sturz im Training noch den Knöchel spürt. Ebenfalls in blendender Form präsentierte sich sein älterer Bruder Mischa, 29. Er besiegte am Dienstag den Australier Bernard Tomic 6:4, 6:3, 6:4, dem er vor wenigen Tagen in Eastbourne noch unterlegen war. Zverev ist in Wimbledon in diesem Jahr an Nummer 27 auf der Setzliste platziert, was ihm ganz neue Einblicke in das Turnier eröffnet: "Die Gesetzten haben im Klub ja ihre eigenen Umkleidekabinen, da durfte ich jetzt auch mal reinschauen", sagte er. Überraschendes gab es aber nicht zu vermelden: "Da sieht es auch nicht anders als in den normalen Umkleiden aus." Mischa gewann sein erstes Match seit 2009 in Wimbledon und trifft nun auf den Kasachen Michail Kukuschkin. Sofern er auch das übersteht, könnte Roger Federer auf ihn warten.

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