Deutsche Rekord-Olympiasiegerin:Birgit Fischer denkt über Auslandsstart nach

Kanutin kann sich vorstellen, auch mit Mitte Fünfzig bei Olympia zu starten - jedoch für einen anderen Verband. Schnellgericht verwehrt irischem Boxer Olympia-Teilnahme, Hallenweltmeister Dimitris Chondrokoukis ist positiv auf ein Steroid getestet, auch der Bronzemedaillen-Gewinner von 2004 darf nicht nach London reisen.

Olympia-Nachrichten in Kürze

Birgit Fischer

Noch einmal zu Olympia? Birgit Fischer.

(Foto: dpa)

Kanu, Birgit Fischer: Die deutsche Rekord-Olympiasiegerin Birgit Fischer denkt nach ihrem gescheiterten Comeback für London über einen Start im Kanurennsport bei den Olympischen Sommerspielen 2016 nach. Die 50-Jährige rechnet aber damit, dass sie bei ihrer dann siebten Olympia-Teilnahme für eine andere Nation antreten müsste. "Deutschland braucht mich nicht in der Mannschaft, dies habe ich in diesem Jahr gemerkt", sagte die achtmalige Olympiasiegerin am Donnerstagabend in der ARD-Sendung Beckmann. Mit Blick auf einen möglichen Start bei den Sommerspielen in vier Jahren in Rio de Janeiro fügte sie hinzu: "Aber vielleicht nicht für Deutschland." Die Rekord-Weltmeisterin hatte wegen einer Herzmuskelentzündung nicht an den nationalen Ausscheidungsrennen teilnehmen können. Ausgangspunkt sei ein leichter Reizhusten im Trainingslager in Australien gewesen, den sie nicht beachtet habe. Fischer hatte als 18-Jährige ihre erste Goldmedaille 1980 in Moskau im Einerkajak gewonnen. Nach der WM 2005 trat sie zurück.

Boxen, Cas: Das Schnellgericht bei den Olympischen Spielen in London hat dem Iren Joseph Ward die Teilnahme an den Box-Wettkämpfen verwehrt. Die Ad-hoc-Kammer des Internationalen Sportgerichtshofs Cas lehnte das Gesuch des nicht qualifizierten Faustkämpfers auf ein Schiedsverfahren ab. Ward hatte die Qualifikationskriterien nicht erfüllt und war auch von den zuständigen Verbänden nicht nachnominiert worden. Gegen diese Entscheidung hatte der Halbschwergewichtler Protest eingelegt. Die Ad-hoc-Kammer erklärte sich im Kern nicht zuständig für Wards Einspruch. Doch auch für den Fall der Zuständigkeit wäre der Protest abgewiesen worden, teilte der Cas mit.

Leichtathletik, Doping: Die beiden Leichtathleten Dimitris Chondrokoukis (Griechenland) und Zoltan Kövago (Ungarn) nehmen wegen Doping-Verstößen nicht an den Olympischen Spielen in London teil. Chondrokoukis, Hallen-Weltmeister im Hochsprung, ist positiv auf das Steroid Stanozolol getestet worden. Dies bestätigte sein Trainer und Vater Kyriakos am Donnerstag. Diskuswerfer Zoltan Kövago, Bronzemedaillengewinner von Athen 2004, darf nicht nach London reisen, weil er wegen eines im August 2011 verweigerten Dopingtests am Donnerstagmorgen vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) für zwei Jahre gesperrt worden war.

Kövago war mit 68,21 Metern Fünfter der aktuellen Weltrangliste und hatte bei der EM in Helsinki hinter Harting Bronze gewonnen. Kövago hatte bestritten, dass er von einem Kontrolleur besucht worden sei. Der ungarische Verband hatte ihm geglaubt und ihn nicht gesperrt. Daraufhin rief der Weltverband IAAF den CAS an.

100 Meter, Christophe Lemaitre: Der französische Sprint-Europameister Christophe Lemaitre verzichtet bei den Olympischen Spielen in London auf einen Start über 100 Meter. "Wir haben endgültig einen Haken drunter gemacht", sagte sein Trainer Pierre Carraz der französischen Sportzeitung L'Équipe. Dafür will sich der schnellste Mann Europas lieber auf die 200 Meter konzentrieren. "Da hoffe ich auf eine Medaille", sagte Lemaitre. Beim Diamond-League-Meeting der Leichtathleten Mitte Juli in London war er mit 19,91 Sekunden die drittschnellste Zeit des Jahres gelaufen. Über 100 Meter hätte er bei Olympia voraussichtlich keine Chance auf einen der vorderen Plätze gehabt. Angeführt wird das Feld der Sprint-Asse, die an der Themse um Gold kämpfen, von Weltrekordler Usain Bolt, Weltmeister Yohan Blake (beide Jamaika), Tyson Gay und Justin Gatlin (beide USA)

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