Deutsche Fußballerinnen:DFB wundert sich über Kritik an Neid

Germany Press Conference & Training Session - FIFA Women's World Cup 2015

Von Bundesliga-Trainern kritisiert, vom DFB verteidigt und mit einer Jobgarantie ausgestattet: Bundestrainerin Silvia Neid.

(Foto: Dennis Grombkowski/Getty Images)

Trotz des verpassten WM-Titels nimmt der Verband die Bundestrainerin in Schutz. Er weist den Vorwurf taktischer Unflexibilität zurück.

Trotz des verpassten WM-Titels und teils heftiger Kritik aus der Bundesliga hat Frauen-Bundestrainerin Silvia Neid eine Jobgarantie vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) erhalten. "Silvia Neid hat das Gesicht unserer Nationalmannschaft entscheidend geprägt und großartige Erfolge gefeiert. Daher genießt sie auch weiterhin unser totales Vertrauen", sagte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock am Freitag auf der Verbands-Homepage.

Schon vor dem Spiel um Platz drei gegen England am Samstag (22 Uhr MESZ) in Edmonton zog Sandrock ein positives Fazit. "Es ist schade, dass es nicht für das Finale gereicht hat, aber die Mannschaft hat in Kanada eine tolle Visitenkarte abgegeben." Die Kritik einiger Liga-Trainer, die unter anderem die fehlende taktische Flexibilität der Auswahl bemängelt hatten, wies Sandrock zurück.

In den Chor der Neid-Kritiker stimmte derweil auch Siegfried Dietrich ein, Manager beim Champions-League-Sieger 1. FFC Frankfurt. "Früher hat Silvia Neid immer gefordert, dass in den Vereinen professioneller gearbeitet und trainiert werden muss", sagte er, nun müsse man auch "konstruktiv über die zukünftige Entwicklung" der Nationalelf sprechen. Er findet: Die Trainer Colin Bell (Frankfurt) und Ralf Kellermann (Wolfsburg), die Neid taktische Defizite vorgeworfen hatten, haben Recht: "Was sie gesagt haben, war sachlich-fachlich fundiert.

Keiner hat die Bundestrainerin persönlich angegriffen. Beide haben belegbare Fakten aufgezeigt." Silvia Neid sagte dazu am Freitag: "Ich hätte es gut gefunden, wenn mich meine Bundesliga-Kollegen angerufen hätten." Die Kritik versteht sie nicht: "Wenn man über unser System spricht, finde ich, dass wir ein sehr variables, flexibles System haben."

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