Deutsche Elf in der Einzelkritik:Der respektlose Jogi und seine lustige Kopfhörer-Bande

Mario Gomez schwankt zwischen Heldenstatus und Scholl`schem Krankenschwester-Einsatz, Mesut Özil explodiert zwar nicht, hat aber immerhin mehr Energie als Bastian Schweinsteiger. Während Sami Khedira Superlative sammelt, lässt sich Philipp Lahm selbst von der Statue Balotelli nicht einschüchtern. Die Deutsche Elf bei der EM 2012 in der Einzelkritik.

Thomas Hummel

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Holger Badstuber

Germany v Greece - UEFA EURO 2012 Quarter Final

Quelle: Getty Images

Mario Gomez schwankt zwischen Heldenstatus und Scholl`schem Krankenschwester-Einsatz, Mesut Özil explodiert zwar nicht, hat aber immerhin mehr Energie als Bastian Schweinsteiger. Während Sami Khedira Superlative sammelt, lässt sich Philipp Lahm selbst von der Statue Balotelli nicht einschüchtern. Die Deutsche Elf bei der EM 2012 in der Einzelkritik.

Von Thomas Hummel

Holger Badstuber: Bei der WM in Südafrika vor zwei Jahren lief Holger Badstuber immer mit einem Riesenkopfhörer durch die Stadien, mit seinem strähnigen Haar und dem milchigen Gesicht dachten viele, da habe sich der unsportliche Neffe von Arne Friedrich in den Mannschaftsbus verlaufen. Seitdem hat er mehrere Kilogramm Muskelmasse zugelegt, hat an Wangenspeck verloren und gehört zur Kategorie knochenharter Verteidiger. Spielte eine stille, unauffällige und beachtliche Rolle in der Innenverteidigung. Dürfte trotz des ein oder anderen Wacklers seinen Stammplatz weiterhin sicher haben. 

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Lars Bender

EURO 2012- Lars Bender

Quelle: dpa

Lars Bender: Durfte einmal mitspielen, einmal dabei sein, einmal sogar Held sein. Als das Händchen von Bundestrainer Joachim Löw für neue Ideen noch einwandfrei funktionierte, stellte er Lars Bender auf eine Position, auf der er in 23 Jahren Menschsein noch nie gespielt hatte: Rechtsverteidiger. Als in der Hitze von Lemberg schon niemand mehr rennen konnte, rannte er nach 80 Minuten von rechts hinten los. Und als er nach 70 Metern vorne ankam im Strafraum, da rollte ihm der Ball vor die Füße und er schoss das 2:1. Lars Bender war daraufhin einen halben Tag lang der begehrteste Ansprechpartner des DFB.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Jérôme Boateng

Germany Training and Press Conference - Semi Final: UEFA EURO 2012

Quelle: Getty Images

Jérôme Boateng: Brachte eine gewisse Gina-Lisa mit ins Turnier. Die tauchte zwar nicht auf der Tribüne im kurzen Höschen auf, dafür in der Bild-Zeitung mit der Geschichte, einen Tag vor Abflug zur EM mit Jérome Boateng nachts auf einen Zimmer gewesen zu sein. Boateng sagte später, dass dies die schwierigste Phase in seiner Karriere gewesen sei. Dabei musste er danach gegen Cristiano Ronaldo und die holländischen Flügeldribbler verteidigen, dann schenkte er Griechenland zwei Tore und bekam Ärger mit Manuel Neuer. Immer noch der Not-Außenverteidiger auf der Nicht-Lahm-Seite. Mit oder ohne Gina-Lisa.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Mario Gomez

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Quelle: AFP

Mario Gomez: Polarisierte wie kein anderer bei Fans und TV-Experten. Schoss die ersten drei deutschen Tore im Turnier, wankte dennoch zwischen Heldenstatus und einem Krankenschwester-Einsatz durch Mehmet Scholl (Wundlieg-Debatte!). Als er aufhörte mit dem Toreschießen nahm ihn der Bundestrainer erwartungsgemäß raus. Löw schickte ihn aber dann völlig unerwartet zurück ins Turnier, im Halbfinale gegen Italien. Konnte kaum etwas zum Spiel beitragen und initiierte anschließend die "Fresse-Debatte" ("Viermal auf die Fresse gekriegt"). Wird sich in München nun mit Claudio Pizarro und Mario Mandzukic herumplagen müssen und vielleicht ein paar Einsätze in der U23 seines Vereins bekommen. Der Trainer dort: Mehmet Scholl.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Mario Götze

Euro 2012: Deutschland - Griechenland

Quelle: dapd

Mario Götze: Fiel besonders durch extrem gebräunte Haut auf. Als er gegen Griechenland in den letzten zehn Minuten sein EM-Debüt geben durfte, mochte man meinen, er sei direkt aus Thailand eingeflogen. Teil der lustigen Dortmunder Double-Gesellschaft, die fast immer mit ausladend großen Kopfhörern ausgestattet war. Wurde nominiert, obwohl er seit Winter fast durchweg verletzt war. Gilt als Versprechen für die Zukunft, auch für die Solarium-Besitzer in und um Dortmund.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Ilkay Gündogan

EURO 2012 - Deutschland Training

Quelle: dpa

Ilkay Gündogan: Teil der lustigen Dortmunder Double-Kopfhörer-Gesellschaft auf der Ersatzbank. Fuhr ohne Hoffnung auf einen Einsatz nach Osteuropa, kam ohne Einsatz zurück. Wird seine internationale Erfahrung nun in der Champions League sammeln.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Benedikt Höwedes

EURO 2012 - Benedikt Höwedes

Quelle: dpa

Benedikt Höwedes: Als Schalker unverdächtig, ein Teil der Dortmunder Double-Gesellschaft gewesen zu sein. Machte dennoch intensive Bekanntschaft mit vielen aus dem gelb-schwarzen Feindesland, das war auf der Ersatzbank nicht zu vermeiden. Nach dem Schweiz-Debakel ein Verlierer des Turniers, weil er nicht mal mehr der Rechtsverteidiger-Backup sein durfte. Sollte wieder Innenverteidiger probieren.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Mats Hummels

Euro 2012: Deutschland - Italien

Quelle: dapd

Mats Hummels: Ging ins Turnier als Mitglied der fröhlichen Dortmunder Double-Gruppe, kam heraus als trauriger Stammspieler. Joachim Löw vertraute unerwartet dem BVB-Verteidiger, vier Spiele lang erhielt der 23-Jährige Ehrungen aller Art. Bester Spieler gegen Portugal, Beckenbauer-Nachfolger, die Holländer "got hummeled". Fühlte sich merklich wohl als wichtiges Mitglied der deutschen Nationalmannschaft, strafte denn auch freche Fragesteller mit Verachtung, wenn diese nicht wussten, dass die Mannschaft bei Eckbällen im Raum verteidigt. Geriet im Halbfinale gegen Italien aber an seine Grenzen, verschuldete das 0:1 mit. Wer Bundestrainer Löw kennt, der ahnt, dass aus dem Stammspieler bald wieder ein fröhlicher Dortmunder Ersatzspieler werden könnte.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Sami Khedira

Quarter Final Germany vs Greece

Quelle: dpa

Sami Khedira: Gigant im Mittelfeld, Gewinner des Turniers, bester Spieler der deutschen Mannschaft: Sami Khedira sammelte in Polen und der Ukraine Superlative. Das Publikum sah, dass aus dem talentierten Stuttgarter Khedira der reife Madrider Khedira geworden ist, der zur Not auch die Schwächen seines Nebenmanns überdeckt, selbst wenn dieser Bastian Schweinsteiger heißt. Lief hinten die Löcher zu, um sie beim Gegner vorne aufzureißen. Keine zwei Fehlpässe bleiben von ihm während des Turniers in Erinnerung. Bereitete das Tor gegen Portugal vor, schoss dass wichtige 2:1 gegen Griechenland und wehrte sich mit als einziger vehement gegen die starken Italiener. War sich da auch nicht zu schade, giftige Zweikämpfe zu führen. Auf Jahre hinaus nicht mehr aus dieser Mannschaft wegzudenken.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Miroslav Klose

Germany's goalkeeper Neuer leaves the pitch after losing their Euro 2012 semi-final soccer match against Italy at the National Stadium in Warsaw

Quelle: REUTERS

Miroslav Klose: Verließ sein Heimatturnier mit leiser, trüber Stimme. Geboren in Oppeln, Oberschlesien, sollte diese EM der Höhepunkt seiner Karriere werden. Verpasste aber das letzte Saisondrittel bei Lazio Rom wegen einer Verletzung und musste hinnehmen, dass zum ersten Mal seit 2002 ein Bundestrainer nicht auf ihn setzte. Bejubelte die Tore von Mario Gomez, durfte gegen Griechenland endlich ran, aber als es ernst wurde gegen Italien, war er wieder draußen. Konnte am Ende nichts mehr retten. Spekuliert noch auf die WM 2014, Miroslav Klose wird dann 36 Jahre alt werden.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Toni Kroos

Euro 2012 - Löw versteht Reservisten-Unmut

Quelle: dpa

Toni Kroos: Der Fußballinternats-Schüler Toni Kroos ein Unruhestifter? Aus dem Bundestrainer einen Suppenkasper machen? Undenkbar! Ein paar harmlos dahingesagte Wörter ("Situation nicht befriedigend") gerieten kurzfristig zum Aufreger, weil aus dem deutschen Ersatzbanklager (lustige Dortmunder!) so gar kein Rumoren nach außen drang. Dabei gab er nur die Realität wieder: Sein Turnier war nicht befriedigend. Musste dem halb verletzten Schweinsteiger beim Spielen zusehen, war lange der einzige Bayern-Profi ohne Stammelf-Aussicht. Und als er gegen Italien reinkam, konnten an ihm die taktischen Fehler des Bundestrainers festgemacht werden.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Philipp Lahm

Euro 2012: Deutschland - Italien

Quelle: dapd

Philipp Lahm: Stand wieder im Bild des Scheiterns einer deutschen EM-Mission. 2008 schoss neben ihm Fernando Torres das 1:0 im Finale, diesmal knallte Mario Balotelli direkt vor Lahm den Ball ins Tor und mimte die schwarze Statue. Es wäre nicht verwunderlich, stellte sich Lahm als Kapitän freiwillig für solche Verlierer-Fotos zur Verfügung. Immer noch ohne internationalen Titel, dennoch Anführer, Integrationsfigur, teilweise starker Antreiber. Spielte nach seiner Black-out-Partie gegen Portugal ein starkes Turnier und gehörte auch gegen Italien zu den drei Spielern, die sich nicht einschüchtern ließen. Nicht einmal von der Statue Balotelli.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Joachim Löw

Deutschland euro em2012 Europameisterschaft Löw

Quelle: dpa

Joachim Löw: Der Bundestrainer ging wie immer höggscht konzentriert und detailversessen in ein Turnier. Zeigte großen Respekt vor den Anfangsgegnern Portugal und Niederlande, impfte seiner Mannschaft selbigen ein. Entschied zu Beginn immer richtig, schickte genau die passenden Spieler auf den Platz. Verlor irgendwo zwischen Dänen und Griechen den Respekt vor den Gegnern ("standen nur um den 16er rum") und auch vor dem Turnier. Machte sich einen Spaß daraus, die Welt mit neuen Aufstellungen zu überraschen. Überforderte damit am Ende vor allem seine Mannschaft. Wird etwas demütiger zur WM nach Brasilien fahren. Vielleicht.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Per Mertesacker

Germany's national soccer player Mertesacker drinks during a training session after winning their Euro 2012 soccer match against Portugal in Gdansk

Quelle: REUTERS

Per Mertesacker: Lembergs traurigster Mensch des Jahres. Begab sich nach längerer Verletzung in den Turniertunnel und wurde am Abend vor dem ersten Spiel vom Bundestrainer brutal ans Licht gezerrt: Per, du spielst nicht. Verlor seinen Platz an Mats Hummels. Weil Per Mertesacker ein feiner Kerl ist und sich danach um die Atmosphäre im Teamhotel verdient machte, tat seine Degradierung allen ein bisschen leid. Sogar Mats Hummels.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Thomas Müller

Euro 2012: Deutschland - Italien

Quelle: dapd

Thomas Müller: Das mit den zweiten Plätzen sei für dieses Jahr genug, klagte Thomas Müller vor dem Halbfinale. War dann auch mit der Niederlage im Halbfinale nicht wirklich zufrieden. Stapfte nach dem Schlusspfiff fern der Mitspieler über den Platz, trat vor Wut ein paar Grashalme weg, hätte am liebsten alles zerrissen und zerbissen. Der Bundestrainer hatte im Turnier zuerst ihn aus der Mannschaft und dann seine ganze Position gestrichen. Als er gegen Italien auf das Spielfeld kam, war es zu spät. Der unerschrockene Oberbayer hätte den Italienern gerne früher ein paar Rätsel aufgegeben.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Manuel Neuer

-

Quelle: AP

Manuel Neuer: Erklärte, dass er sich immer einrede, der Ball sei sein Freund. Nun, das mag sein, im Halbfinale wirkten allerdings die Freundschaftsbande der Kugeln zu Mario Balotelli schwerer. Spielte die erwartet gute EM, rettete den Sieg gegen Portugal und auch ein bisschen den gegen die Niederlande. Bekam trotzdem in fünf Spielen sechs Gegentore, was mindestens zwei zu viele waren. Reagierte schon gegen Griechenland ungehalten auf die Schlampereien vor ihm. Ist nach wie vor die klare Nummer eins im deutschen Tor, wird demnächst gleichzeitig in der Innenverteidigung spielen.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Mesut Özil

EURO 2012 EM Europameisterschaft Dänemark - Deutschland Özil

Quelle: dpa

Mesut Özil: Explodiert ist der Spieler von Real Madrid überraschenderweise nicht, obwohl ihm das der Bundestrainer aufgetragen hatte. Hatte auch sonst wenig Knalleffekte auf dem Spielfeld, was aber weniger an ihm als an den anderen Spielern auf dem Platz lag. Weil inzwischen auch die Gegner die DFB-Elf studieren, konnten sie unschwer erkennen, dass sie die Bombe Özil entschärfen müssen. Und weil die Mitspieler selten dorthin liefen, wohin Özil hätte spielen können, ging auch die Zündschnur abhanden. Wurde dennoch zweimal zum "Man of the match", worüber er sich selbst zweimal ziemlich wunderte.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Lukas Podolski

Germany's Podolski reacts next to Italy's Balzaretti during their Euro 2012 semi-final soccer match at National Stadium in Warsaw

Quelle: REUTERS

Lukas Podolski: Nach dem Namen "Lewandowski" hallte der Name "Podolski" am lautesten durch die Warschauer EM-Arena. Der in Polen geborene Angreifer freute sich wie Kollege Klose seit Jahren auf dieses Turnier. Half mit, im ersten Schautraining in Danzig 11.000 Menschen anzuziehen. Half zunächst auch fleißig mit, gegen Portugal und Holland die deutsche Defensive zu stärken. Als es aber um sein Kerngeschäft im Angriff ging, kam nicht mehr viel von Lukas Podolski. Ohne Raum und Zeit war der Kölner noch nie der stärkste, ebenso gegen clevere, unerschrockene italienische Verteidiger. Wurde im Turnier der jüngste Nationalspieler der Welt, der 100 Länderspiele bestritt. Hielt danach eine Rede im Flugzeug. Könnte dennoch schwierig für ihn werden, Franz Beckenbauer mit 103 Länderspielen noch zu erreichen.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Marco Reus

Quarter Final Germany vs Greece

Quelle: dpa

Marco Reus: Hatte die Möglichkeit, seine neuen Mitspieler schon mal ausgiebig kennenzulernen. Knüpfte Kontakte zur lustigen Dortmunder Double-Kopfhörer-Bande, die sich in der Halbzeit beim Aufwärmen vergnügte. Wurde zum Viertelfinale aber zum Einsatz gebeten und machte eine formidable Begegnung. Zeigte, dass er selbst ohne Raum und Zeit noch ein gefährlicher Angreifer ist. Seine Herausnahme vor dem Italien-Halbfinale verdeutlichte, dass der Bundestrainerstab die Dynamik dieses Turniers sträflich missachtete. Sollte nach der Pause noch alles retten, hätte das mit ein bisschen Glück auch geschafft.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Marcel Schmelzer

EURO 2012 - Deutschland - Abreise

Quelle: dpa

Marcel Schmelzer: Anführer der Dortmunder Double-Kopfhörer-Bande. Durfte sich immer lange vor dem Anpfiff mit diesen Riesengeräten auf dem Kopf das Stadion vom Rasen aus ansehen. Stünde nicht die Etikette dagegen, hätte Marcel Schmelzer seine Kopfhörer auch mit auf die Bank bringen können. Nachdem der Bundestrainer (Löw) und sein Kapitän (Lahm) beschlossen, die Linksverteidigerposition mit Philipp Lahm zu besetzen, war die Aussicht auf einen Einsatz verschwindend gering.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:André Schürrle

Denmark v Germany - Group B: UEFA EURO 2012

Quelle: Getty Images

André Schürrle: Erhielt seinen Startplatz vom Dänen Lars Jacobsen (rechts im Bild). Der sagte nach dem letzten Gruppenspiel, dass er mit diesem eingewechselten Typen viel mehr Probleme hatte als mit Lukas Podolski. Bundestrainer Löw reagierte prompt und schickte André Schürrle im Viertelfinale von Beginn an auf den Rasen. Hatte dort einige starke Szenen, verlor aber den Ball vor dem 1:1 und für das Halbfinale seinen Platz. Ist nach diesem Turnier dennoch so nah dran wie noch nie an Konkurrent Lukas Podolski. Es kann sich nur noch um Millimeter handeln.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Bastian Schweinsteiger

Euro 2012: Deutschland - Italien

Quelle: dapd

Bastian Schweinsteiger: Schwieriges Turnier für den Ersatzkapitän. Hätte er nicht einfach selbst sagen müssen: Jogi, es geht nicht, stell einen anderen auf!? Tat das eigentlich in einem Interview nach dem Viertelfinale. Hätte ihn daraufhin der Bundestrainer nicht draußen lassen müssen? Ging mit einer schmerzenden Knöchelverletzung, einem Bluterguss in der Wade und einem Pfostenschuss im Elfmeterschießen des Champions-League-Finals ins Turnier. Kam als geschlagener Kämpfer wieder heraus. Hatte zu wenig Energie in Geist und Körper. Gegen Portugal oder Griechenland noch mitgezogen von den Mitspielern, gegen Italien aber auf sich allein gestellt und dadurch verloren. Wird sich einige Zeit von dieser Saison erholen müssen.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Tim Wiese

German National Team Players Sighted In Sopot - UEFA EURO 2012

Quelle: Getty Images

Tim Wiese: Konnte es als einziger mit den Italienern aufnehmen. Hat sich eine gefährliche Indianerfrisur zugelegt und seinen Körper umfassend mit Tätowierungen bemalen lassen. Hätte also durchaus ein wenig Schrecken verbreiten können im Halbfinale, doch da saß er wie in allen anderen Spielen auf der Ersatzbank. Einen tätowierten Indianer auf der Ersatzbank mussten die Italiener nun wirklich nicht fürchten. Wird nun sehen, wie wild die Prärie rund um Hoffenheim ist.

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Deutsche Elf in der Einzelkritik:Ron-Robert Zieler

Ron-Robert Zieler

Quelle: dpa

Ron-Robert Zieler: Gewann das Rennen um den dritten Torwartplatz gegen Marc-André ter Stegen, weil dieser das Rennen um den Startplatz im Freundschaftsspiel in der Schweiz gewann. Ter Stegen kassierte in Basel hinter einer konfusen Abwehr fünf Gegentore, Zieler dürfte froh gewesen sein, draußen zu sitzen. Während ter Stegen nach Hause fuhr, durfte Zieler drei Wochen lang trainieren und dafür 100.000 Euro Halbfinal-Prämie mitnehmen.

© Süddeutsche.de/bero
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