Deutsche Eishockey Liga:Köppchens Mahnung

Im Bild Danny IRMEN ERC Ingolstadt 19 erzielt im Fallen das Tor zum 0 1 xmfx

Der Auftakt eines munteren Toreschießens: Ingolstadts Danny Irmen (rechts) erzielt im Fallen das 1:0 gegen die Augsburger Panther.

(Foto: imago/foto2press)

5:4 gegen Augsburg: Der ERC Ingolstadt erweist sich als lernfähig und zeigt nach der Niederlage gegen Bremerhaven Offensivkraft.

Von Christian Bernhard

Im Leben eines Profisportlers gibt es Situationen, in denen er nicht sprechen muss, um seine Gemütslage wiederzugeben. In solchen Momenten reicht ein Blick in sein Gesicht, um zu erkennen, was los ist. Patrick Köppchen befand sich am vergangenen Wochenende in genau dieser Situation. Sein ERC Ingolstadt hatte gerade das Heimspiel gegen Bremerhaven absolviert, als er noch auf dem Eis zum Interview gebeten wurde. Dort stand er - und blickte ins Leere. Der ERC hatte das Spiel ja nicht gewonnen. Köppchens Worte untermauerten diesen Zustand. "Das war einfach schlecht von uns", sagte er mit leiser Stimme. Die 2:4-Heimniederlage gegen Liganeuling Bremerhaven hatte bei den Ingolstädtern ihre Spuren hinterlassen. "Wenn du nur 20 von 60 Minuten versuchst, vernünftig zu spielen, brauchst du nicht zu erwarten, dass du gewinnst", betonte er.

Die Niederlage gegen Bremerhaven war die zweite in Serie gewesen, damit hatte der ERC in den ersten sieben Saisonspielen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nur neun Punkte geholt. Das Resultat: nur Platz neun in der Tabelle. Kapitän Köppchen forderte sein Team auf, in sich zu gehen und darüber nachzudenken, "wie wir so was abstellen".

Im bayerischen Derby am Sonntag bei den Augsburger Panthern, die ebenfalls mit neun Punkten in die Partie gegangen war, gelang das. 5:4 (1:1, 2:1, 2:2) gewannen die Ingolstädter, für Augsburg war es nach dem 1:2 in Iserlohn die zweite Pleite des Wochenendes. "Wir haben schon ein paar Punkte hergeschenkt", hatte Angreifer Thomas Oppenheimer vor dem Spiel erklärt. "Am Schluss haben wir mehrmals unnötige Fehler gemacht." In Augsburg machten sie diese nicht. Und Oppenheimer konnte sich in seinem 500. DEL-Spiel über sein erstes Liga-Saisontor freuen.

"Wir spielen eigentlich nicht schlecht, aber nicht gut genug."

Trotz des Sieges in Augsburg sind Ingolstadts Probleme derzeit relativ leicht zu lokalisieren. Die Defensive steht, die 15 Gegentore wurden vor den Sonntagspartien ligaweit nur von den Kölner Haien (sieben) überboten. Die Probleme drücken vorne. Einige Leistungsträger im Sturm blieben bisher hinter ihren Möglichkeiten zurück. Brandon Buck hat erst ein Tor erzielt, Martin Buchwieser, der vor der Saison aus Hamburg zum ERC gekommen war, wartet gar noch auf seinen ersten Treffer. "Wir haben in der Offensive einfach zu naiv gespielt", sagte ERC-Trainer Tommy Samuelsson nach dem Bremerhaven-Spiel und bemängelte, dass seine Spieler oft einen Pass zu viel spielen würden. Im Eishockey gehe es um "Kampf, Kampf, Kampf", auch vor dem gegnerischen Tor, erklärte er. "Du musst da hingehen, wo es weh tut." Das fehlte Samuelsson, er fand, seine Mannschaft habe für zu wenig Verkehr vor dem gegnerischen Tor gesorgt: "Außen spielen wir gut, aber niemand geht vor das Tor".

In Augsburg machten seine Spieler das deutlich besser, die Treffer von Petr Pohl (29.) und Oppenheimer (32.) fielen direkt vor dem Tor. Die anderen ERC-Tore erzielten Danny Irmen (12., 60.) und Benedikt Schopper (45.). "Wir spielen eigentlich nicht schlecht, aber nicht gut genug", hatte Ingolstadts Verteidiger Benedikt Kohl vor der Partie gesagt. In Augsburg reichte es diesmal.

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