Deutsche Biathleten in Östersund:Hildebrand patzt beim letzten Schuss

Germany's Franziska Hildebrand competes during the15km individual race for women at the Biathlon World Cup in Ostersund

Franziska Hildebrand: Braucht mehr Sicherheit am Schießstand

(Foto: REUTERS)
  • Franziska Hildebrand kommt im Sprint von Östersund auf Rang neun, sie vergibt eine bessere Position beim letzten Schießen. Tiril Eckhoff gewinnt.
  • Die deutschen Männer schaffen es nicht unter die Top Ten, Simon Schempp erreicht mit Rang elf das beste Ergebnis.
  • Erik Lesser wird trotz 0 Fehlern am Schießstand nur Zwölfter.
  • Martin Fourcade aus Frankreich steht nach Rang 81 im Einzel wieder ganz oben.

Hildebrand scheitert spät

Franziska Hildebrand hat auch das zweite Einzelrennen der noch jungen Biathlonsaison als beste Deutsche beendet. Beim letzten Schießen vergab sie aber eine bessere Platzierung. "Da habe ich an Simon Schempp gedacht, der ja auch den letzten nicht getroffen hat", sagte sie später gegenüber der ARD, "und dann habe ich es ihm gleich gemacht".

Beim Sprint im schwedischen Östersund landete die 27-Jährige aus Clausthal-Zellerfeld auf Platz neun. Nach einem Schießfehler hatte sie im Ziel nach 7,5 km 46,8 Sekunden Rückstand auf die norwegische Siegerin Tiril Eckhoff, die den ersten Weltcupsieg ihrer Karriere feierte. Platz zwei belegte die Tschechin Veronika Vítková (0 Fehler) mit 4,6 Sekunden Rückstand, Dritte wurde die Finnin Kaisa Mäkäräinen (2/7,6).

Probleme mit der Strecke

Für Hildebrand war es nach Rang sechs im Einzel der zweite Top-10-Platz im zweiten Rennen - und trotzdem ärgerte sie sich über ihren Schießehler, der ihr mit der letzten Patrone unterlief. "Das ärgert mich doppelt, denn es war total unnötig", sagte Hildebrand in der ARD: "Auf der Strecke war es ganz schön schwer und huckelig. Ich bin sehr, sehr froh, ohne Sturz ins Ziel gekommen zu sein."

Gössner erlebt Debakel im Stehen

Rückkehrerin Miriam Gössner hatte beim zweiten Start nach ihrer monatelangen Verletzungspause große Probleme beim Stehendschießen und traf lediglich eine Scheibe. Nach insgesamt vier Fehlern musste sich die 24-Jährige aus Garmisch mit Rang 58 begnügen und schaffte gerade noch so die Qualifikation für die Verfolgung der Top 60 am Sonntag. Die zweimalige Staffel-Weltmeisterin hatte 2:28,7 Minuten Rückstand.

Preuß auf Rang 22

Zweitbeste Deutsche wurde Franziska Preuß (Haag/2) auf Platz 22. Karolin Horchler (Clausthal-Zellerfeld/0) blieb auch im zweiten Weltcup ihrer Karriere ohne Schießfehler und landete auf Rang 45. Vanessa Hinz (Schliersee/3) wurde 59., Luise Kummer (Frankenhain/2) verpasste als einzige DSV-Starterin auf Rang 68 die Verfolgung am Sonntag.

Deutsche Männer ohne Kontakt zum Podest

Die deutschen Männer haben die Podestplätze im ersten Sprintrennen des WM-Winters verpasst, beim Weltcup im schwedischen Östersund aber immerhin eine ordentliche Mannschaftsleistung gezeigt. Beim Triumph von Gesamtweltcupsieger Martin Fourcade (Frankreich/0 Fehler) war Simon Schempp (Uhingen/1) als Elfter bester Deutscher. Der 26-Jährige hatte nach 10 km im Ziel 1:04,3 Minuten Rückstand auf den überragenden Fourcade.

Hoffen auf die Verfolgung

"Ich hatte am Anfang ein relativ schlechtes Gefühl, bin dann aber immer besser ins Rennen gekommen", sagte Schempp in der ARD: "Das war ein ordentlicher Wettkampf, auch wenn ich den letzten Schuss weggeschossen habe. Im Verfolgungsrennen ist schon noch was möglich."

Lesser wird Zwölfter

Zweitbester aus dem Team des Deutschen Skiverbandes (DSV) wurde der Einzel-Olympiazweite Erik Lesser (Frankenhain/0) als Zwölfter. Auch der Thüringer ("Beim Schießen lief es richtig gut") hat sich mit einem Rückstand von 1:08,3 Minuten eine akzeptable Ausgangsposition für das Verfolgungsrennen verschafft. Das gilt ebenso für den fehlerfreien Daniel Böhm (Buntenbock), der mit 1:11,0 Minuten Rückstand auf die Jagd nach Fourcade geht und am Samstag Rang 14 belegte.

"Beim Laufen war es nicht ganz so gut"

Schempp und Böhm schafften damit die halbe Norm für die WM im finnischen Kontiolahti (5. bis 15. März 2015), Lesser hatte das Ticket als Vierter im Einzel bereits gelöst. "Man muss die ganze Mannschaft am Schießstand loben, sie haben ordentlich gearbeitet", sagte Bundestrainer Mark Kirchner, der sich lediglich über zwei Patzer von Florian Graf ärgerte: "Beim Laufen war es nicht ganz so gut, das hat uns ein paar bessere Platzierungen gekostet."

Treppchen für Moravec und Fak

Hinter Doppel-Olympiasieger Fourcade, der im Einzel vor drei Tagen nur 81. geworden war, sicherte sich der ebenfalls fehlerfreie Tscheche Ondrej Moravec (28,3 Sekunden Rückstand) den zweiten Platz hauchdünn vor dem Slowenen Jakov Fak (0/28,7).

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