Deutsche Basketballer verlieren gegen Serbien:Ohne Punkte nach Vilnius

Viele Ballverluste, eine unkluge Wurfauswahl und ein vergrätzter Dirk Notwitzki: Die deutschen Basketballer haben bei der EM im Gruppenspiel gegen Serbien ihre zweite Niederlage kassiert und müssen nun ohne Punkte zur Zwischenrunde nach Vilnius reisen. Dort wartet am Mittwoch gleich im ersten Spiel ein richtig schwerer Brocken.

Andreas Burkert

Fünf Minuten vor Spielende sprangen sie doch noch einmal auf von der deutschen Bank, das lag an Dirk Nowitzki. Denn nach einer bis dahin zerfahrenen Leistung sorgten die nächsten Punkte des besten deutschen Basketballers zum 54:62 erstmals wieder für etwas Spannung im Duell mit Serbien. Der Favorit traf plötzlich selten, aber Nowitzki traf und dann sogar Hamann, zum 59:64. Die Deutschen kämpften, "das war gut", sagte Nowitzki hinterher, zufrieden war er aber nicht: 64:75 (28:39) hatte die DBB-Auswahl schließlich doch verloren, sie reist somit ohne Punkte in die Zwischenrunde nach Vilnius. "In den entscheidenden Phasen haben wir einfach immer Fehler gemacht", haderte Nowitzki, mit 25 Punkten bester Werfer. Danach ging er bedient in die Kabine. Zu viele Dinge hatten ihn diesmal sichtbar vergrätzt.

Germany vs Serbia

Von Gegnern umstellt: Deutschlands Heiko Schaffartzik und seine Kollegen hatten gegen die Serben wenig zu melden - am Ende stand es 64:75.

(Foto: dpa)

Dabei stand bereits vor dem Tipp-Off der Aufstieg in die Zwischenrunde fest: Italien hatte zuvor gegen die weiterhin tadellosen Franzosen 84:91 verloren und Lettland auch gegen Israel keinen Erfolg (88:91) geschafft. Platz drei der Vorrunde war schon sicher. Es ging nun gegen Serbien auch um Punkte für Vilnius.

Am Mittwoch gegen Spanien

Diese Bedeutung des Duells schien den Deutschen zuzusetzen. Der Start fiel mit einem 0:9 (3.) verheerend aus, und trotz der Reaktion von sieben Punkten in Serie verstörten sie bis zur Pause mit der bisher schlechtesten Turnierleistung. In einer hektischen Partie zeigte die Mannschaft wilde Vorträge im Angriff, Ballverluste wechselten sich mit unkluger Wurfauswahl ab. Seltsam war nur, dass Serbien zwischenzeitlich nur 33:26 (18.) führte - auch der aggressive WM-Vierte kam auf neun Ballverluste in der ersten Hälfte und traf keinesfalls nach Belieben.

Den Unterschied machte wie erwartet Spielmacher Milos Teodosic aus, der neun Assists spielte und auf zwölf Zähler kam. Zudem hatte Serbien ein Übergewicht bei den Rebounds und in Dusko Savanovic einen fast perfekten Scorer: 18 Punkte, nur zwei Fehlwürfe. Gegenüber steigerte einzig Nowitzki seine Ausbeute. Ansonsten blieb das deutsche Spiel ungeordnet, auch Bauermanns Wechsel verhinderten das nicht.

Vor der Reise nach Vilnius spielt Deutschland am Montag noch gegen Lettland (16.45 Uhr), für beide ist das Spiel bedeutungslos. In der Zwischenrunde ist am Mittwoch (14.30 Uhr) Spanien erster Gegner, der Titelverteidiger dominierte am Sonntag den Gastgeber klar beim 91:79. Die Litauer und wohl die Überraschung Polen werden die weiteren Kontrahenten im Kampf um vier Viertelfinalplätze sein. Die Aufgabe bleibt mehr als anspruchsvoll.

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