Der FC Bayern zähmt Mainz:Zurück auf alten Pfaden

Scheinbar mühelos und mit hohem Unterhaltungswert baut der Rekordmeister seinen Vorsprung an der Tabellenspitze aus und kann sich sogar erlauben, einen angeschlagenen Oliver Kahn zur Halbzeit auszuwechseln.

Bayern München eilt der Herbstmeisterschaft entgegen. Eine Woche nach dem Sprung an die Tabellenspitze setzte der Fußball-Rekordmeister am 15. Spieltag seinen Siegeszug in der Bundesliga mit einem 4:2 (3:0)-Heimerfolg gegen den FSV Mainz 05 fort.

Die Treffer beim vierten Sieg in Serie erzielten am Samstag vor 49 000 Zuschauern im Olympiastadion Claudio Pizarro (14.), Mehmet Scholl (35.), Roy Makaay (45.+2) und Michael Ballack (88.). Für die Mainzer, die Glück hatten, dass Makaay (67.) und Pizarro (69.) nur Latte und Pfosten trafen, waren in einer turbulenten Schlussphase Christof Babatz (84.) und Claudius Weber (90.) erfolgreich.

"Ich bin zufrieden, was den Unterhaltungswert des Spiels angeht. Sechs Tore sprechen für sich", kommentierte Bayern-Trainer Felix Magath, der seine Mannschaft im Vergleich zum 5:1-Erfolg in der Champions League gegen Maccabi Tel Aviv auf vier Positionen verändern musste. Für Torsten Frings (Gelb-Sperre), Bastian Schweinsteiger (Magen-Darm-Infekt) sowie Willy Sagnol und Robert Kovac (beide muskuläre Probleme) kamen Scholl und Zé Roberto im Mittelfeld sowie Samuel Kuffour und Martin Demichelis in der Abwehr zum Einsatz.

Mainz steht Pate

Der Mainzer Trainer Jürgen Klopp konnte dagegen seine zuletzt gegen den VfL Bochum mit 1:0 siegreiche Formation aufbieten. Der Aufsteiger spielte - unterstützt von rund 7000 mitgereisten Fans - munter mit, konnte die Bayern aber nie gefährden. "Wir können besser spielen und werden das auch wieder tun", bemerkte Klopp. In der Abwehr wurde der FSV ein Opfer seiner riskanten Abseitstaktik.

Bei den ersten drei Münchner Toren ging das jeweils schief: Beim ersten von Pizarro, das Zé Roberto vorbereitete, war der Brasilianer beim Pass von Michael Ballack auf gleicher Höhe mit der Abwehr. Auch beim 2:0, bei dem der von Hasan Salihamidzic freigespielte Makaay den Ball uneigennützig für Scholl auflegte, verzockten sich die Mainzer.

Und bei Treffer Nummer drei leitete Mittelfeldspieler Fabian Gerber den Ball auf Makaay weiter, der dadurch nicht im Abseits war. "An der Art, so zu spielen, werden wir nichts ändern", betonte Klopp.

Bei den Bayern hütete nach der Pause Michael Rensing für Oliver Kahn das Tor. Der Nationaltorhüter konnte wegen einer schmerzhaften Kapselverletzung am Ringfinger der rechten Hand nicht weiterspielen. Magath monierte nach Spielschluss die ungenügende Professionalität seiner Mannschaft, die vorne und hinten unkonzentriert agierte.

Makaay (52.) und Ballack (54.) scheiterten am glänzend reagierenden Mainzer Torhüter Wache, für den außerdem zwei Mal das Aluminium rettete. Nur noch Ballack war kurz vor Schluss erfolgreich, aber auf der Gegenseite nutzten Babatz und der eingewechselte Weber die Nachlässigkeiten der Münchner in der Defensive.

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