Der FC Bayern in der Einzelkritik:Pingpong mit den Zuschauern

Arjen Robben versöhnt sich mit dem Publikum. Franck Ribéry erkennt, dass er Gegenspieler Phil Jones im Ringkampf nicht schlagen kann. Und Philipp Lahm erschafft den abkippenden Außenverteidiger. Der FC Bayern beim 3:1 gegen Manchester in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Johannes Knuth

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Arjen Robben versöhnt sich mit dem Publikum. Franck Ribéry erkennt, dass er Gegenspieler Phil Jones im Ringkampf nicht schlagen kann. Und Philipp Lahm erschafft den abkippenden Außenverteidiger. Der FC Bayern beim 3:1 gegen Manchester in der Einzelkritik.

Manuel Neuer: Stand vor dem Spiel unter Artenschutz - nach dem Ausfall von Ersatztorwart Tom Starke hatte ja nur der angeschlagene Regionalliga-Torwart Lukas Raeder Bereitschaftsdienst auf der Bank. War in der ersten Hälfte nur einmal gefragt: Spielte den Ball wegen einer Verletzungsunterbrechung ins Aus. Boxte nach der Pause einen Eckball aus dem Strafraum, fing ein Schüsschen von Kagawa sicher. Machtlos beim Gegentreffer, beschäftigungslos beim folgenden Wirbel der Bayern. Fing sich hoffentlich keine Erkältung ein.

FC Bayern Muenchen v Manchester United - UEFA Champions League Round Quarter Final

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Philipp Lahm: Begann als Rechtsverteidiger. Ignorierte diese Vorgabe nach handgestoppten zehn Sekunden stur, da Manchester seine Außenverteidiger ins Zentrum abgezogen hatte. Leistete Toni Kroos im defensiven Mittelfeld Gesellschaft. Erschuf damit den abkippenden Außenverteidiger, die falsche Zwei.

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Jérôme Boateng: Ermahnte seine Mitspieler vor der Partie: "Wir sollten nicht auf 0:0 spielen." Löste diese Vorgabe nach zehn Minuten beinahe ein, als er im Laufduell mit Rooney unter Gleichgewichtsstörungen litt, erschuf damit die umkippende Vier. Dante und Lahm retteten in großer Not. Versuchte sich kurz vor der Pause an einem Schlenzer von der gegnerischen Strafraumkante. Beschränkte sich anschließend lieber auf seine Aufgabe als standfester Innenverteidiger.

Manchester United's Rooney goes for a header with Bayern Munich's Dante during their Champions League quarter-final second leg soccer match in Munich

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Dante: Durfte in Manchester nicht mitmachen, sehr zur Freude der kopfballstarken Vidic und Co. Holte sich vor der Partie noch ein paar Anregungen für die Auseinandersetzungen: Traf sich mit Andrew Luck, Quarterback des American-Football-Klubs Indianapolis Colts. Räumte Welbeck nach fünf Minuten fachmännisch aus dem Weg. Ansonsten mehr als Spielmacher, als Fußball-Quarterback gefragt.

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David Alaba: Zog vor kurzem das Interesse der Internetgemeinde auf sich, als er sich selbst fotografierte und damit Kollege Franck Ribéry zum Geburtstag gratulierte - während Ribéry im Hintergrund ein Mittagsschläfchen hielt. Hätte auf der linken Außenbahn durchaus ein frühabendliches Nickerchen einlegen können, es wäre nicht aufgefallen. Fing die wenigen Pässe, die Manchester Richtung Welbeck adressierte, mühelos ab.

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Toni Kroos: Fand sich auf gefährlichem Terrain wieder: Musste als Vertretung der gesperrten Schweinsteiger und Martínez die defensive Zentrale bewachen. Weckte damit schon vor Spielbeginn böse Erinnerungen an das EM-Halbfinale gegen die Italiener im Juni 2012. Erledigte seine Aufgabe aber auch deshalb weitgehend fehlerfrei, weil ihm Lahm die meiste Zeit seine Arbeit abnahm. Konnte sich deshalb darauf konzentrieren, Schlenzer aus 25 Metern Richtung gegnerisches Tor abzusetzen. Scheiterte nach einer halben Stunde mit seinem ersten und letzten Versuch. Gab ansonsten eine passive Sechs.

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Franck Ribéry: Wurde nach zehn Minuten von Gegenspieler Phil Jones an der Torauslinie in einen Ringkampf verwickelt. Jones gewann mit einem technisch einwandfreien Haltegriff. Nutzte einen der wenigen Momente ohne Jones' Gesellschaft, um Mandzukics Tor vorzubereiten. Erkannte anschließend, dass er Jones nicht im Ringkampf schlagen kann, dafür in einer anderen Sportart: im 20-Meter-Sprint. Zerpflückte anschließend mit Freude den rechten Flügel der Engländer.

Bayern Munich's Mueller challenges Welbeck during their Champions League quarter-final second leg soccer match in Munich

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Thomas Müller: Hielt es nicht lange aus auf der Achterposition. Schlich sich eifrig ins Zentrum, nach rechts, wieder ins Zentrum, auf die Neunerposition. Passt in keine taktische Kategorie, hat längst seine eigene Begriffe geprägt. Erschuf bis zur Pause die Position der unsichtbaren Acht. Krönte nach dem Wechsel einer seiner Ausflüge in den Strafraum, indem er Robbens Vorlage zum 2:1 ins Tor stolperte.

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Mario Götze: Hatte in Abwesenheit von Dosenöffner Thiago vor allem eine Aufgabe: Sollte durch die engmaschigen Zentrale von Manchester United wandern, die gegnerischen Verteidiger zu sich locken und Räume öffnen, als schleichende Achteinhalb. Schlich ab und zu gar in die eigene Hälfte und half dort aus. Leitete Sekunden nach Evras Premium-Direktabnahme in den Winkel den Ausgleich ein: Verwickelte zwei Gegenspieler ins Dribbling, schaufelte Platz frei für Flakengeber Ribéry und Kopfball-Schütze Mandzukic. Durfte nach 65 Minuten in den verdienten Feierabend.

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Arjen Robben: Spielte zunächst Ping-Pong mit Manchesters Nemanja Vidic: Flanke Robben, Kopfball Vidic. Torschuss Robben, Kopfball Vidic. Fehlpass Vidic zu Robben, Dropkick Robben übers Tor. Hatte kurz vor der Halbzeit dann keine Lust mehr auf Nemanja Vidic, dribbelte nach einem Ballgewinn aufs gegnerische Tor zu, ignorierte die ausnahmsweise unbeschatteten Kollegen - und schoss Vidics Kollege Chris Smalling an. Das Stadion klatschte sich kollektiv die Hand an die Stirn. Versöhnte sich mit dem Publikum, bereitete Müllers 2:1 pflichtschuldig vor, erschuf das 3:1 mit einem klassischen Robben-Solo.

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Mario Mandzukic: Kämpfte zuletzt um die Zuneigung seines Trainers. Litt im ersten Durchgang weniger an Liebesentzug, sondern unter der mangelnden Präzision, wenn seine Mitspieler Flanken schlugen. Köpfelte die erste präzise Flanke eines Bayern-Spielers ins Tor. Erhielt viel Zuspruch von Fans und Mitspielern.

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Rafinha: Kam nach einer Stunde für Götze. Erschuf beim Torjubel mit Müller den hüpfenden Außenverteidiger.

Claudio Pizarro: Wirkte für die letzten zehn Minuten anstelle von Müller mit. Erledigte seine Aufgaben als echter Neuner zur vollen Zufriedenheit.

© SZ.de/schma
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