Das Jena-Syndrom:Pokal hui, Liga pfui

Jena ist kein Einzelfall: Vereine, die im DFB-Pokal erfolgreich waren, zitterten in der Liga nicht selten um den Klassenerhalt. Es kam auch schon vor, dass ein Absteiger den Pokal gewann. Ein Rückblick über die vergangenen 16 Jahre.

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Pokal hui: Nach dem sensationellen Sieg gegen den VfB Stuttgart steht der FC Carl Zeiss Jena im Halbfinale des DFB-Pokals. Liga pfui: "Ich würde lieber mit drei Punkten in der zweiten Liga tauschen", sagte Jenas Trainer Henning Bürger nach dem Spiel. Während Stefan Kühne, Torhüter Wasilij Chomutowski und Michael Stegmayer (Foto, von links) im Pokal jubeln, steht ihr Klub in der Tabelle auf dem vorletzten Platz.

Pokal hui, Liga pfui - das ging in der Geschichte schon vielen Vereinen so. In der Vorsaison war ...

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... Alemannia Aachen das Pokal-Team der Stunde. Die wackeren Kämpfer um Erik Meijer (Foto) besiegten im Achtelfinale den FC Bayern mit 4:2. Im Viertelfinale scheiterte der Klub jedoch am VfL Wolfsburg (0:2) und auch in der Liga gab es ein böses Erwachen: Aachen stieg als Vorletzter in die 2. Liga ab.

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Das Jena-Syndrom ereilte auch den heutigen Regionalligisten VfB Lübeck: Die Nordlichter wurden im DFB-Pokal 2003/04 erst im Halbfinale von Werder Bremen gestoppt. Francis Bugri (links) und seine Mitspieler verloren knapp mit 2:3 in der Verlängerung. Knapp war auch das Endergebnis der Lübecker in der 2. Liga: Vier Punkte fehlten zum Klassenerhalt, der VfB stieg in die Regionalliga ab.

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Erik Gerets wird ein Stein vom Herzen gefallen sein, als er in der Saison 2002/03 mit dem 1. FC Kaiserslautern den Klassenerhalt sicherte. Fast wäre noch eine Trophäe hinzu gekommen: Gerets, der das Traineramt von Andreas Brehme übernommen hatte, führte den Traditionsklub ins DFB-Pokalfinale nach Berlin. Dort war der FC Bayern jedoch zu stark und gewann mit 3:1.

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In ihrer Heimatstadt sind sie der ewige Underdog, doch in der Saison 1999/2000 konnten die Stuttgarter Kickers im DFB-Pokal auftrumpfen: Eberhard Carl, Michael Kümmerle und Tomislav Maric (Foto, von links) bejubelten Siege über Arminia Bielefeld und Freiburg. Im Halbfinale zwangen die Kickers Werder Bremen in die Verlängerung, wo der Pokaltraum dann mit einer 1:2-Niederlage endete. So konnte sich der Verein ganz auf die 2. Liga konzentrieren - und verhinderte mit Müh' und Not den Abstieg.

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Aleksandar Ristic reihte sich 1998/99 mit Rot-Weiß Oberhausen in die Riege der Vereine ein, die es im Pokal weit brachten, aber in der Liga Probleme hatten. Der Trainer-Kauz führte RWO bis ins Halbfinale, wo Bayern München mit 3:1 die Oberhand behielt. In der 2. Liga glückte der Ristic-Elf nur der zwölfte Tabellenplatz. Ristics Kommentar könnte ungefähr so ausgefallen sein: "Ich habe absichtlich falsch ausgewechselt, damit wir nicht zu hoch gewinnen."

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Jena-Syndrom im Endstadium: Kaiserslautern betrauerte 1996 erst den Abstieg in die 2. Liga und feierte nur eine Woche später den DFB-Pokalsieg. Andreas Brehme (Foto) hob die Trophäe in den Berliner Abendhimmel, nachdem der FCK das Finale durch ein Tor von Martin Wagner gegen den Karslruher SC gewonnen hatte.

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Rot-Weiss Essen war der Pokal-Überflieger der Saison 1993/94. Trainer Wolfgang Frank (Foto) führte seine Mannschaft bis ins Finale. Das ging allerdings mit 3:1 an Werder Bremen, Essen blieb nur der zweite Platz. In der 2. Liga lief es deutlich schlechter für den Ruhrgebiets-Klub: Der vorletzte Tabellenrang bedeutete den Abstieg.

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Karlsruhe, Bremen, Mönchengladbach - niemand konnte in der Saison 1991/92 Hannover 96 vom Triumph im DFB-Pokal abhalten. Als erster Zweitligist in der Geschichte des Wettbewerbs gewannen die Roten die Trophäe. Der Schwung der Pokalerfolge blieb im Liga-Alltag allerdings ungenutzt: 1991/92 wurde 96 Fünfter, in der folgenden Saison Neunter. Und auch die Teilnahme im Europapokal der Pokalsieger haben sie sich in Hannover wahrscheinlich anders vorgestellt: Statt Monaco, Liverpool oder Madrid erwischte 96 in der Vorrunde ausgerechnet Werder Bremen als Gegner. Der Europokalsieger des Vorjahres gewann das Hinspiel mit 3:1. Hannovers 2:1-Erfolg im Rückspiel reichte nicht, um eine Runde weiterzukommen.

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