Darmstadt - Bremen:Zwei Schicksale

Thomas Eichin verlängert

Punkt verschenkt, Vertrag verlängert: Werder-Bremen-Manager Thomas Eichin.

(Foto: Carmen Jaspersen/dpa)

Im Fokus beim 2:1 von Darmstadt gegen den SV Werder: Bremens Manager Eichin, der seinen Vertrag verlängert, und Darmstadts Doppel-Torschütze Wagner.

Nach der zweiten Niederlage binnen vier Tagen hatte Werder Bremens Sportchef Thomas Eichin keine Lust mehr, über seine Vertragsverlängerung zu sprechen. "Es gibt unglaublich viele Punkte, die für Werder sprechen und unglaublich wenige, die gegen Werder sprechen", begründete er lapidar seine angekündigte Zusage, Werders Angebot zur Verlängerung des Arbeitsverhältnisses bis 2018 anzunehmen. Nach monatelangen Verhandlungen hatte er am Dienstagmorgen dem Aufsichtsratschef Marco Bode seine Zusage gegeben. Eichins im Sommer 2016 auslaufender Vertrag soll bis 2018 verlängert werden. Das Gehalt soll von 300 000 auf 500 000 Euro pro Jahr ansteigen.

Nach dem 1:2 bei Aufsteiger Darmstadt verlagerte Eichin den Blick auf anderes: "Wenn wir so weitermachen, sind wir ruck-zuck da, wo wir nicht hingehören", wetterte er nach der zweiten Pleite in Serie gegen einen Aufsteiger. Beim 0:1 am Samstag gegen Ingolstadt hatte Werder sich selbst um einen möglichen Punkt gebracht; Assani Lukimya verschuldete in der Nachspielzeit einen unnötigen Strafstoß. In Darmstadt verursachte nun Werder-Keeper Felix Wiedwald einen Foulelfmeter vor dem 1:1 (bevor er in der 84. Minute beim zweiten Gegentor durch den Strafraum irrte). Dem unnötigen Elfmeter vorausgegangen war eine Uneinigkeit des Torwarts mit Abwehrchef Jannik Vestergaard. "Wir haben den Gegnern schon zwei Elfmetern geschenkt, das ärgert uns", monierte Trainer Viktor Skripnik. Leistungsträger Zlatko Junuzovic sprach von einer "Pechsträhne". Ganz so lässig aber wollte Eichin dies nicht abtun. "Wir machen in gewissen Situationen Fehler, die so nicht passieren dürfen", schimpfte der Manager: "In so einem Spiel muss man dann auch mal froh sein, wenn man einen Punkt mitnimmt." Mit sieben statt neun Punkten aus sechs Spielen liegt Werder nun im unteren Mittelfeld. "Wir müssen schleunigst Punkte holen, um nicht abzurutschen", forderte Eichin.

Des einen Leid war des anderen Freude. Der ehemalige Bremer Sandro Wagner avancierte mit zwei Treffern zum Matchwinner. Ausgemustert und abgeschrieben hatte der Stürmer zuletzt bei Hertha BSC allein auf dem Platz gestanden, mit seinen Teamkollegen durfte er nicht mal mehr trainieren. Der 1,94-Meter-Stürmer schien in der Sackgasse gestrandet zu sein. Doch dann kam der Anruf aus Darmstadt, und Wagner musste nicht lange überlegen. Schließlich sind die "Lilien" inzwischen quasi der Spezialverein für Profis wie ihn, denen der Stempel "gescheitert" anhaftet. "Sandro passte perfekt in unsere Beuteschema", sagte Darmstadts Trainer Dirk Schuster über seinen Zugang, den er erstmals vom Anpfiff an aufgestellt hatte.

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