Daniel Bierofka:"Das wird eine Mammutaufgabe"

Der Trainer der Münchner Löwen warnt nach dem Erfolg im Hinspiel vor dem Angriff der Gegner. Das Spiel am Donnerstag habe gezeigt, dass Saarbrücken auch in Unterzahl großen Druck aufbaue.

Von Markus Schäflein, Völklingen

Alles hatte nichts genutzt aus Sicht des 1. FC Saarbrücken, nicht einmal, sich bis 2.25 Uhr wach zu halten. In der Nacht vor der Partie hatten Saarländer Ultras Böller in der Nähe des Mannschaftshotels des TSV 1860 München gezündet, um die Löwen in ihrer Nachtruhe zu stören. "Das sind halt so Mätzchen", entgegnete 1860-Stürmer Markus Ziereis nach dem 3:2-Auswärtssieg, "ich habe jedenfalls gut schlafen können." Und auch der Hinweis von FCS-Trainer Dirk Lottner an seine Mannschaft, "wie wichtig in solchen Spielen Klarheit in der Birne ist", zeigte nicht die gewünschte Wirkung. Sonst hätte sein Torjäger Kevin Behrens kaum bei einem unwichtigen Zweikampf an der Seitenauslinie Kodjovi Koussou derart umgesenst, dass die rote Karte nach 25 Minuten vertretbar war. "Ein frühes Gegentor und dann Rot - das sind die Horrorszenarien", sagte Lottner.

Für 1860-Trainer Daniel Bierofka waren die beiden Gegentreffer zum zwischenzeitlichen 1:1 und 2:2 die Horrorszenarien - ein Remis wäre angesichts des Spielverlaufs und Spielglücks und des starken Gegners, der seine individuelle Überlegenheit immer wieder andeutete, zu wenig gewesen. Nach der jeweiligen Führung hatte seine Elf "die eine oder andere Situation zu schlampig zu Ende gespielt", um den Vorsprung auszubauen, stellte Bierofka fest. "Und das 2:2 war natürlich eine Katastrophe für uns, zum Glück fiel dann noch das 3:2." Es galt, sich beim einmal mehr überragenden Torjäger Sascha Mölders zu bedanken, der schon in der Regionalliga-Runde bewiesen hatte, dass er immer dann auffällig wird, wenn es wichtig ist. "Er war auch heute wieder ein Faustpfand", sagte der Sportliche Leiter Günther Gorenzel.

Dann machte sich der Tross auf den Weg zum Flughafen. Nach Saarbrücken bestritten die Münchner noch die beschwerliche Busreise - am Donnerstagabend reisten sie zum Zwecke maximaler Regeneration für das Rückspiel am Sonntag mit dem Flieger zurück. "Trotz des guten Ergebnisses heute wird es am Sonntag eine Mammutaufgabe", meinte Bierofka. "Saarbrücken hat uns auch mit einem Mann weniger unter Druck gesetzt, da sieht man, dass man die immer knallhart verteidigen muss." Der ausgeschlafene Ziereis verbreitete da mehr Optimismus: "Wir tun jetzt alles für eine gute Regeneration, und dann bereiten wir uns top vor und haben einen super Plan, wie wir es angehen."

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