Copa América:Pizarro schießt Peru zum Sieg

Group C - Peru vs Venezuela

Claudio Pizarro (rechts) schießt Peru zum Sieg.

(Foto: dpa)

Nach dem Sieg von Peru über Venezuela ist in der Gruppe C der Copa América wieder alles offen. England patzt zum Auftakt der U-21-EM. Sabine Lisicki und Angelique Kerber ziehen ins Viertelfinale von Birmingham ein.

Fußball, Copa América: Peru hat sich in der südamerikanischen Meisterschaft Copa América mit 1:0 gegen Venezuela durchgesetzt. Bayern-Stürmer Claudio Pizarro traf am Donnerstag in Valparaíso in der 71. Minute für die Peruaner. Venezuela hatte die letzten 60 Minuten mit nur zehn Mann gespielt, nachdem Verteidiger Fernando Amorebieta mit einer Roten Karte vom Platz gestellt worden war. Die Venezolaner gingen zunächst mit viel Druck in die Partie. Sie spielten einige gute Möglichkeiten heraus, kamen aber nicht zum Abschluss. In Unterzahl setzten die Weinroten ab der 29. Minute stärker auf Verteidigung. Peru nutzte nun seinen Vorteil und drängte immer stärker in den venezolanischen Strafraum. Christian Cueva spielte sich schließlich frei und passte zu Pizarro, der Alain Baroja aus dem Tor kommen ließ und mit einem hohen Schuss traf. Damit ist in der Gruppe C wieder alles offen. Am Sonntag trifft Peru auf Kolumbien und Brasilien spielt gegen Venezuela.

U-21-EM: Mitfavorit England hat einen Fehlstart in die U21-EM in Tschechien hingelegt. Gegen Portugal unterlag das Team von Trainer Gareth Southgate am Donnerstag 0:1 (0:0) und ist nach dem ersten Spieltag Schlusslicht der Gruppe B. Joao Mario von Benfica Lissabon nutzte in der 57. Minute die Verwirrung im englischen Strafraum und traf zur Führung. Englands Sturmhoffnung Harry Kane (Tottenham Hotspur) machte dagegen zu wenig aus seinen Möglichkeiten. Bei Portugal kam Torhüter Daniel Fernandes vom Drittligisten VfL Osnabrück nicht zum Einsatz. Auch Rekord-Europameister Italien patzte zum Auftakt. Die Squadra Azzurra startete trotz langer Überzahl mit einer überraschenden 1:2 (1:0)-Niederlage gegen Schweden in das Turnier. Der fünfmalige Titelträger führte in Olmütz nach einem verwandelten Foulelfmeter von Jungstar Domenico Berardi (29.) zur Pause, verlor aber durch Treffer von John Guidetti (56.) und Kiese Thelin (86./Foulelfmeter) noch die Partie. Beide Teams beendeten die Begegnung mit nur zehn Spielern. Schwedens Alexander Milosevic hatte früh die Rote Karte gesehen (28.), kurz vor Schluss musste auf der Gegenseite auch Stefano Sturaro (80.) nach einer Tätlichkeit vom Platz. Italien sah zur Pause nach dem Treffer von Berardi (Sassuolo Calcio) und in Überzahl bereits wie der sichere Sieger aus, gab das Heft aber noch aus der Hand. Guidetti (Celtic Glasgow) gelang im 37. Länderspiel für Schweden sein 25. Tor, ehe Thelin (Girondins Bordeaux) nachlegte. Branimir Hrgota von Borussia Mönchengladbach kam bei den Skandinaviern nicht zum Einsatz.

Tennis, Lisicki: Nach dem 27. Einschlag verlor Belinda Bencic die Nerven. Völlig frustriert schmiss die junge Schweizerin ihren Schläger auf den Rasen von Birmingham. 27 Asse in einem Match - so etwas hatte Bencic noch nicht erlebt. Zum Trost: So etwas hatte die gesamte Frauentenniswelt noch nicht erlebt. Für den Weltrekord verantwortlich zeichnete Sabine Lisicki, vom britischen Boulevard liebevoll "Boom Boom Bine" genannt. Bereits im vergangenen Jahr hatte sie eine Bestmarke aufgestellt, als sie in Stanford ein Aufschlaggeschoss mit beinahe 211 km/h übers Netz prügelte. "Es ist schön, einen weiteren Rekord zu haben", flötete Lisicki nun bestens gelaunt. 27 Asse in nur zwei Sätzen! Zum Vergleich: Am gleichen Tag gelangen dem kroatischen Aufschlagriesen Ivo Karlovic (2,11 m groß) beim Rasenturnier in Halle/Westfalen gegen Alexander Zverev "nur" 21 Asse. Die Bestmarke bei den Frauen hatten bislang US-Superstar Serena Williams und die Estin Kaia Kanepi mit jeweils 24 Assen gehalten.

Zusammen mit Angelique Kerber ist Lisicki mittlerweile ins Viertelfinale eingezogen. Die an Nummer acht gesetzte Lisicki bezwang die Slowakin Magdalena Rybarikowa 7:6 (9:7), 6:4 und spielt nun gegen Daniela Hantuchova (Slowakei) oder die Portugiesin Michelle Larcher de Brito. Kerber (Nr. 4) gewann gegen die ehemalige Weltranglistenerste Jelena Jankovic (Serbien/Nr. 15) dagegen souverän 6:4, 6:2. Im Viertelfinale trifft die Weltranglistenzehnte nun auf Katerina Siniakova aus Tschechien. Andrea Petkovic (Darmstadt/Nr. 7) und Tatjana Maria (Bad Saulgau) waren bereits am Dienstag beim mit 665.900 Dollar dotierten Turnier in Birmingham gescheitert.

Fußball, Champions League: Fußball-Weltmeister Miroslav Klose darf auf eine Saison in der Champions League mit Lazio Rom hoffen. Der Klub steht trotz seiner möglichen Verwicklung in den Wettskandal in Italien auf der am Donnerstag veröffentlichten provisorischen Teilnehmerliste der Europäischen Fußball-Union Uefa. Damit kann der Verein des früheren deutschen Nationalstürmers, der in der abgelaufenen Saison in der Serie A Dritter wurde, voraussichtlich in den Playoffs zur Königsklasse antreten. Laut italienischen Medien war die Teilnahme wegen möglicher Verbindungen zum Wettskandal fraglich. Ebenfalls aufatmen kann Sampdoria Genua. Die Ligurier, die in dieser Saison auf Platz sieben gelandet und für den von der Uefa bereits ausgeschlossenen Lokalrivalen CFC Genua nachgerückt waren, dürfen voraussichtlich in der Europa League antreten. Der Klub, gegen den ebenfalls wegen einer Verstrickung in den Wettskandal ermittelt worden war, steht auf der provisorischen Teilnehmerliste für die dritte Playoff-Runde, die am 17. Juli ausgelost wird.

Tennis, Halle: Dustin Brown ist beim Tennisturnier in Halle als fünfter von anfangs sechs deutschen Profis ausgeschieden. Der 30-Jährige aus Winsen/Aller verlor am Donnerstag im Achtelfinale gegen den an Nummer zwei gesetzten Japaner Kei Nishikori 5:7, 1:6. Zuvor waren Tommy Haas, Philipp Kohlschreiber, Jan-Lennard Struff und Alexander Zverev gescheitert. An diesem Freitag bestreitet Florian Mayer sein Viertelfinale gegen Titelverteidiger Roger Federer aus der Schweiz. Damit steht erstmals seit zwölf Jahren nur ein Deutscher bei der Rasen-Veranstaltung in Ostwestfalen in der Runde der besten Acht.

Leichtathletik, Doping: Doppel-Olympiasieger Mo Farah stand offenbar vor seinen beiden Goldläufen in London 2012 kurz vor einer Dopingsperre. Laut eines Berichts der Tageszeitung Daily Mail soll der britische Leichtathletik-Star in der langfristigen Vorbereitung auf die Sommerspiele zwei Dopingtests versäumt haben. Bei einem weiteren sogenannten "missed test" wäre Farah vom britischen Verband aller Voraussicht wohl für vier Jahre gesperrt worden. Dieses Schicksal hatte die britische 400-m-Läuferin Christine Ohuruogu 2006 nach drei versäumten Dopingtests ereilt. Farahs erster verpasster Dopingtest soll sich Anfang 2010 ereignet haben, wenige Monate bevor er die Zusammenarbeit mit seinem derzeit unter Dopingverdacht stehenden US-Trainer Alberto Salazar begonnen und den britischen 5000-m-Europarekord auf unter 13 Minuten gedrückt hatte. Der zweite "missed test" ereignete sich dann aber während der Salazar-Zeit. Farah hatte dazu damals erklärt, er habe die Türklingel nicht gehört.

Er sei daraufhin von seinem Coach gewarnt worden, nicht noch einen weiteren Test zu verpassen. "Wenn du noch einen versäumst, werden sie dich hängen", habe Salazar seinem Schützling gesagt. Mo Farah kommt die jüngste Schlagzeile denkbar ungelegen. Derzeit muss sich Alberto Salazar gegen Dopingvorwürfe wehren. Die Anschuldigungen drehen sich vor allem um Farahs Trainingskollegen Galen Rupp (USA), hinter Farah 2012 Olympiazweiter über 10.000 m. Steve Magness, der 2011 als Assistent Salazars arbeitete, unterstellte dem Trainer-Guru in einem BBC-Bericht, 2002 den damals 16-jährigen Rupp mit Testosteron versorgt zu haben. Farah, der bei den Heimspielen vor drei Jahren das Langstrecken-Double über 5000 und 10.000 m geschafft hatte, ist dagegen selbst bislang noch nicht ins Fadenkreuz der Fahnder gerückt. Der 32-Jährige hatte erklärt, dass er "verärgert" sei, dass sein Name durch den Schmutz gezogen werde und es keine Beweise gebe, die Salazar mit Doping in Verbindung bringen würden.

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