Champions League:1400 Verletzte beim Public Viewing in Turin

  • Beim Public-Viewing während des Champions-League-Finals kommt es in Turin zu Tumulten.
  • Mindestens 600 Fans werden verletzt.

Bei einer Massenpanik in Turin beim Public Viewing während des Champions-League-Finals zwischen Juventus Turin und Real Madrid sind etwa 1400 Menschen verletzt worden. Acht seien schwer verletzt worden, ein sieben Jahre alter Junge und eine Frau lebensgefährlich, berichteten italienische Nachrichtenagenturen am Sonntag unter Berufung auf die Einsatzkräfte. Juventus hatte das Spiel in Cardiff mit 1:4 (1:1) verloren.

Zunächst hatten die Behörden von 200 Verletzten gesprochen. "Es war eine Nacht des Chaos und der Verletzten", hieß es bei Ansa. Viele seien im Gedränge gestürzt oder umgerissen worden. Die meisten seien leicht verletzt, vor allem mit Schnittwunden. Es gebe aber auch bis zu fünf Schwerverletzte. "Sie schrieen und drängelten, es begann eine allgemeine wilde Flucht", beschrieben Augenzeugen die Szenen auf der Piazza.

Bürgermeister Renato Saccone sagte am Sonntagmorgen, dass Menschen immer noch nach Verwandten oder Bekannten suchten. Der Polizeipräsident von Turin erklärte, möglicherweise habe ein Knaller die Panik ausgelöst. Die Turiner Zeitung La Stampa berichtete von umgefallenen Absperrungen. Zeugen hätten auch einen Knall gehört. In anderen Berichten hieß es, jemand habe einen schlechten Scherz gemacht und "Bombe" gerufen. Die Panik sei nach dem dritten Tor für Real Madrid ausgebrochen.

Auf dem Platz waren rund 30 000 Menschen, um das Spiel ihres Heimatklubs zu verfolgen. Die Polizei war vor Ort, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. "Ich bin erschüttert, es erinnerte an die Katastrophe von Heysel", sagte ein Fan der Ansa. Beim Finalspiel des Europapokals der Landesmeister am 29. Mai 1985 zwischen dem FC Liverpool und Juventus Turin im Heysel-Stadion waren in Brüssel 39 Menschen gestorben.

Football Soccer - Juventus v Real Madrid - UEFA Champions League Final - San Carlo Square, Turin

Panik auf dem San-Carlo-Platzin Turin.

(Foto: REUTERS)
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