Champions League:"RB Leipzig und Red Bull Salzburg sind zwei eigenständige Vereine"

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Der bislang letzte Leipzig-Import aus Salzburg: Dayot Upamecano, r. (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Zwei Klubs, die unter dem Einfluss des gleichen Geldgebers stehen, dürfen nicht gleichzeitig an der Champions League teilnehmen.
  • Leipzig glaubt, dass sein Konstrukt mit Red Bull und dem Verein aus Salzburg dabei kein Problem darstellt.
  • "Ich kann versichern, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben", sagt Vorstandschef Oliver Mintzlaff.

Vorstandschef Oliver Mintzlaff hat bekräftigt, dass er sich bei einer sportlichen Qualifikation von RB Leipzig für die Champions League keine Sorgen um das Startrecht macht. "Diesbezüglich ist öffentlich sehr viel Halbwissen im Umlauf", sagte er in einem Interview dem Kölner Stadt-Anzeiger. Der 41-Jährige ergänzte in der Mitteldeutschen Zeitung: "Ich kann versichern, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben."

Ein Bericht der Salzburger Nachrichten über ein angeblich mögliches Champions-League-Verbot hatte die Diskussion um das RB-Modell wieder angeheizt. Demnach habe die Uefa den Beteiligten bereits "Signale gesendet", dass die herrschenden Umstände für die Zulassung der Klubs zum Europacup ein Problem darstellten. Sollten sich RB Salzburg und RB Leipzig in ihren Ligen für einen europäischen Klubwettbewerb qualifizieren, müsste die Uefa entscheiden, ob ein Startrecht für beide Vereine mit dem Reglement vereinbar wäre. Es geht dabei um Artikel 5 der Bestimmungen, namentlich die "Integrität des Wettbewerbs", wonach nicht zwei Klubs zeitgleich im Europacup antreten dürfen, die in der Führung oder Verwaltung oder durch Besitzanteile miteinander verwoben sind. Vereinfacht gesagt: Kein Eigentümer, Anteilshalter oder Funktionär darf in mehr als einem Klub Kontrolle ausüben oder Einfluss nehmen.

Nun sind die Verflechtungen zwischen Salzburg und Leipzig bekannt, nicht nur wegen des gemeinsamen Geldgebers, der Red Bull GmbH, sondern auch wegen der außergewöhnlich engen Geschäftsbeziehungen (dokumentiert durch den regen Transfer-Verkehr) und der personellen Verbindungen auf der Führungsebene.

Mit Blick auf eine parallele Teilnahme von RB (offiziell: RasenBallsport) Leipzig und Red Bull Salzburg (derzeit Spitzenreiter der österreichischen ersten Liga) in der Champions League sagte Mintzlaff: "RB Leipzig und Red Bull Salzburg sind zwei eigenständige Vereine."

Die Doppelrolle als Sportdirektor von RB Leipzig und Red Bull Salzburg - damals von Ralf Rangnick eingenommen - gibt es seit Mitte 2015 nicht mehr. Rangnick ist nur noch Sportdirektor in Leipzig. Offiziell ist das österreichische Getränkeunternehmen Red Bull in Salzburg auch längst nur noch Hauptsponsor.

"Ich kann nur für RB Leipzig sprechen: Wir sehen bezüglich des Financial-Fair-Plays und hinsichtlich der Integrität des Wettbewerbs keine Probleme auf uns zukommen", sagte Mintzlaff.

Dass jemand das RB-Modell nicht gutheißt, kann der RBL-Vorstandschef aber durchaus nachvollziehen. "Das ist auch okay, das respektieren wir. Aber wir sind eben davon überzeugt, dass dieser Weg, den wir hier eingeschlagen haben, für uns der richtige ist", sagte Mintzlaff.

Selbst wenn sich die Uefa schon damit beschäftigt, eine Entscheidung über den Fall wird erst nach Ende der Saison getroffen werden. Wenn die beiden Klubs ihre Nennung für die internationalen Wettbewerbe abgeben.

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