BVB siegt im DFB-Pokal-Achtelfinale:Gala zum Abschluss

Borussia Dortmund - Hannover 96

Netter Billard-Effekt: Der erste Versuch der Dortmunders Jakub Blaszczykowski (rechts), Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler zu überwinden ist gescheitert - aber den Abpraller nimmt er dankbar zum 2:0 auf.

(Foto: dapd)

Mit einem prächtigen 5:1 gegen Hannover 96 im Achtelfinale des DFB-Pokals beendet Borussia Dortmund das überragende Kalenderjahr 2012. Drei Tore erzielt der famose Mario Götze, einmal schiebt er den Ball bei einem Freistoß unter der hochspringenden Hannoveraner Abwehrmauer hindurch.

Von Hendrik Buchheister, Dortmund

Borussia Dortmund hat Geburtstag gefeiert am Mittwoch, 103 Jahre alt ist der Verein geworden. Außerdem steht die Weihnachtszeit bekanntermaßen vor ihrem festlichen Höhepunkt. Die Voraussetzungen waren also prächtig für einen Abend voller Frohsinn, und tatsächlich verlief auch das Pokal-Achtelfinale gegen Hannover 96 zur vollen Zufriedenheit der 77615 Festgäste auf den Tribünen: 5:1 (3:0) gewannen die Dortmunder, weil sie den Gegner vor allem in der ersten Halbzeit beherrschten wie einen Kreisligisten, der nur dank eines Freiloses ins Achtelfinale des Pokals vorgerückt war.

Angreifer Marco Reus sagte: "Wir haben Hannover in der ersten Halbzeit keine Chance gelassen, wir hatten die ganze Zeit Pressing gespielt." Torschütze und Kumpel Mario Götze ergänzte: "Ich denke, wir haben bewiesen, dass wir gut drauf sind." Was sein Trainer Jürgen Klopp bestätigte: " Sie haben richtig Lust auf den Wettbewerb und tollen Fußball gespielt."

Schon zur Pause stand es 3:0 für den BVB. Die Mannschaft von Jürgen Klopp ist damit zum ersten Mal seit Gründung der Bundesliga zur Winterpause noch in allen drei Wettbewerben vertreten, also auch in Champions League und Pokal.

Der Dortmunder Trainer hatte nur eine Veränderung in der Startformation vorgenommen im Vergleich zum 3:1 gegen die TSG Hoffenheim am Sonntag: Im defensiven Mittelfeld kam Sebastian Kehl nach überwundener Knieverletzung für Leitner ins Team. Bei den Gästen beobachteten Jan Schlaudraff und Konstantin Rausch die Partie erstmal von der Ersatzbank - und sahen Schreckliches.

Nur drei Minuten genügen

Keine drei Minuten benötigten die Dortmunder, um zum ersten Tor der Abends zu kommen: Nach einer Hereingabe von Kehl beförderte der nach vorne geeilte Großkreutz den Ball mit dem Kopf zu Mario Götze, der aus wenigen Metern zum 1:0 traf. In der sechsten Minute hätte Robert Lewandowski beinahe den zweiten Treffer nachgelegt, er sah sich im Eins-gegen-Eins dem Hannoveraner Torwart Ron-Robert Zieler gegenüber, der zu Boden gegangen war und über den Rasen krabbelte - in dieser Position aber Lewandowskis Chance zunichte machte. Es gab Eckball für den BVB, und wieder gelangte Lewandowski zum Abschluss, diesmal mit dem Kopf. Nur knapp flog der Ball rechts am Pfosten vorbei.

In der Vergangenheit wurden die Dortmunder gelegentlich für allzu üppige Chancenverschwendung bestraft. Doch zum Vereinsjubiläum konnten sie sich diesen Luxus leisten, da die Hannoveraner freundlicherweise von jeglicher Gegenwehr absahen: In der 18. Minute gelang Jakub Blaszczykowski im Nachsetzen gegen Zieler das 2:0, und noch vor der Pause war die Begegnung entschieden: Götze schob in der 40. Minute einen Freistoß unter der Hannoveraner Abwehrmauer hindurch zum 3:0 ins Tor. Jan Schlaudraff war übrigens inzwischen eingewechselt worden bei Hannover, doch seine Freude über den verspäteten Einsatz hielt sich vermutlich in engen Grenzen. Zu dominant waren die Dortmunder. Wie Konfetti im Wirbelsturm wurden die Gäste aus der niedersächsischen Hauptstadt durcheinander gewirbelt.

Schon im Spiel konnten die Dortmunder nach der Pause also mit der aktiven Vorbereitung auf gemütliche Stunden bei Kaminfeuer am Weihnachtsbaum beginnen. Doch obwohl sie mehrere Gänge zurück schalteten, wäre nach einer Stunde beinahe das 4:0 gelungen: Lewandowski traf per Kopf, doch Schiedsrichter Felix Brych entschied auf Abseits. Auf der anderen Seite wurde ein Tor von Karim Haggui ebenfalls nicht anerkannt.

Mame Diouf gelang dann aber doch noch ein regulärer Treffer für die Hannoveraner. Ein Tor? Lächerlich! Die Dortmunder trafen in der Schlussphase noch zweimal: Erst schoss Götze sein drittes Tor an diesem Abend, und in der Nachspielzeit stellte Lewandowski den 5:1-Endstand für den BVB her.

Das erhoffte Weihnachtspräsent blieb jedoch aus, denn der Ur-Schalker Olaf Thon zog um 23.12 Uhr das schwerste aller Lose: ein Auswärtsspiel beim FC Bayern - quasi das vorgezogene Endspiel im Viertelfinale.

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