BVB in der Einzelkritik:Bartra hält die Ansprache

Der beim Anschlag verletzte Abwehrspieler versucht sich als Mutmacher, seine Mitspieler leisten sich zu viele Patzer - insbesondere Bürki und Ginter. Der BVB in der Einzelkritik.

Von Felix Meininghaus, Monaco

Roman Bürki

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(Foto: AFP)

Strafraumbeherrschung, gute fußballerische Grundausbildung und tolle Reflexe - kein Zweifel, Roman Bürki ist in dieser Saison in der Gilde der europäischen Top-Torhüter angekommen. Das Prädikat ließ der Schweizer in Monaco allerdings vermissen, als er bei der Führung des Gegners arg patzte und den Ball nach vorne abprallen ließ. Das weiß man schon in der Bezirksliga, dass so etwas bestraft wird.

Lukasz Piszczek

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Solche Schnitzer wie im Hinspiel, als Lukasz Piszczek dem Gegner das dritte Gegentor quasi auf dem Tablett servierte, sieht man vom Polen normalerweise nicht. Die Gelegenheit, es besser zu machen, verpasste Piszczek, der unsicher wirkte und seine Gegenspieler immer wieder von der rechten Außenbahn flanken ließ. Vor dem 1:3 leistete er sich den nächsten Bock. Erneut eine ganz schwache Leistung.

Sokratis

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"Wenn er loszieht, dann kann alles passieren, vom Einwurf für den Gegner bis zum Tor", witzelte Thomas Tuchel, als Sokratis den Ball gegen Eintracht Frankfurt in den Winkel gewuchtet hatte. In Monaco beschäftigte sich der Grieche wieder mit seiner originären Daseinsberechtigung, gegnerische Treffer zu verhindern, und das gelang ihm gewohnt zuverlässig. Sokratis war in einer wilden Hintermannschaft der Einzige, der halbwegs in Normalform agierte.

Matthias Ginter

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Wer die Spiele von Borussia Dortmund regelmäßig verfolgt, stöhnt gewohnheitsmäßig auf, wenn Matthias Ginter in Ballnähe erscheint. Dortmunds Manndecker vertrat den beim Sprengstoffattentat verletzten Marc Bartra in der Innenverteidigung und übernahm damit eine besondere Verantwortung. Doch die Fehler stellte Ginter auch gegen Monaco nicht ab. Wo war der Verteidiger eigentlich mit seinen Gedanken, als er Falcao vor dem 2:0 einfach davonlaufen ließ?

Erik Durm

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Der Weltmeister ohne Einsatzminute machte sein erstes Spiel seit dem 17. März und bekam das volle Vertrauen von Tuchel, der den 24-Jährigen gleich von Beginn an brachte. Ein schwerer Fehler, wie sich schnell herausstellen sollte. Durm ließ Benjamin Mendy vor dem ersten Tor ungehindert davonalleinen, auch sonst wirkte er völlig überfordert. Nach 26 Minuten war die kurze Schicht vorbei. Tuchel hatte Einsehen und brachte Dembélé.

Julian Weigl

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Dortmunds Passmaschine funktioniert nach dem Durchhänger in der ersten Saisonhälfte wieder, schaffte es aber nie, dem Spiel der Borussia Stabilität zu verleihen. Weigl hatte große Probleme mit dem quirligen Lemar, vor dem 0:2 ließ er seinen Gegenspieler ungehindert flanken. Ein schwacher Auftritt.

Nuri Sahin

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Ruhig, abgeklärt, verlässlich - Nuri Sahins Art tut dem BVB gut, weil er schnörkellos agiert und sich auf die einfachen Dinge beschränkt. Und die beherrscht der Türke aus dem Sauerland richtig gut. Sahin war bester Dortmunder, nicht nur wegen seines Freistoßes, den er in der 14. Minute ans Lattenkreuz zwirbelte.

Marco Reus

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(Foto: REUTERS)

Nach dem Sieg gegen Frankfurt sprach Marcel Schmelzer davon, "wie gut es ist, dass Marco wieder da ist. Es macht riesig Spaß, mit ihm zu spielen". Tatsächlich kann dieser Mann den Unterschied machen, wenn er so richtig in Spiellaune ist. Reus lief in Monaco aus Kapitän auf, zeigte sich viel, bekam jedoch zu wenig Unterstützung, um sich eindrücklicher in Szene setzen zu können. Traf aber immerhin zum 1:2.

Shinji Kagawa

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(Foto: REUTERS)

Der kleine Japaner präsentierte sich in den letzten Wochen in guter Form, gegen Monaco erwischte der Mann aus dem Land des Lächelns allerdings einen schwachen Tag. Kagawa versteckte sich im Fürstentum bis zur Unkenntlichkeit. In der zweiten Halbzeit wurde es besser, der Techniker nahm nun immerhin aktiv am Spielgeschehen teil.

Raphael Guerreiro

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(Foto: REUTERS)

Der Europameister aus Portugal war nach durchwachsenen Leistungen zuletzt nicht mehr erste Wahl, gegen Monaco rückte er in die Startformation zurück, konnte seine Nominierung jedoch nie rechtfertigen. An Guerreiro lief das Spiel komplett vorbei.

Pierre-Emerick Aubameyang

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Vor allem auf dem torgefährlichen Sprinter lagen die Dortmunder Hoffnungen, die Heimniederlage gegen Monaco noch ausbügeln zu können. Allerdings hätte er wesentlich besser in Szene gesetzt werden müssen, um seine Stärken ausspielen zu können. Das passierte nicht, und deshalb trat Aubameyang kaum in Erscheinung.

Einwechselspieler

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Ousmane Dembélé: Zuletzt hat Ousmane Dembélé sein riesiges Talent oftmals versteckt, weil er viel zu hibbelig agierte und sich immer wieder festdribbelte. Auch deshalb ließ ihn Tuchel zunächst draußen, brachte den Franzosen allerdings früh, weil er sich nach dem schnellen Rückstand von ihm mehr Offensivkraft versprach. Doch an der Aufgabe, zu retten, was nicht mehr zu retten war, scheiterte auch er, auch wenn seine Vorbereitung des Dortmunder Anschlusstores sehenswert war. Marcel Schmelzer: Dortmunds Kapitän war in der letzten Woche nicht nur auf der linken Außenbahn gefragt, sondern auch als Sprachrohr einer Mannschaft, die einen traumatischen Sprengstoffanschlag zu verarbeiten hatte. In Monaco war der nach seiner Einwechslung wieder in seiner Hauptfunktion in der Dortmunder Abwehr gefragt, die er zufriedenstellend löste. Christian Pulisic: Durfte auch noch knapp 20 Minuten mitkicken.

Marc Bartra

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Der Spanier stand zwar nicht auf dem Spielberichtsbogen, weil er sich beim Sprengstoffattentat vor dem Hinspiel verletzte und operiert werden musste. Doch Bartra ließ es sich nicht nehmen, der Mannschaft hinterherzufliegen und sie von der Bank aus zu unterstützen. Durfte sogar in der Kabine die letzte halbe Minute der Mannschaftsansprache halten. Eine bemerkenswerte Geste an einem für Borussia Dortmund traurigen Abend.

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