BVB auf dem Transfermarkt:Auf der Suche nach dem Lewandowski-Nachfolger

In diesem Sommer will Meister Borussia Dortmund hart bleiben und seinen umworbenen Stürmer Robert Lewandowski auf keinen Fall ziehen lassen. Trotzdem ist der Klub schon auf der Suche nach Alternativen - und wird wohl beim VfB Stuttgart fündig. Auch ein Niederländer steht auf der Einkaufsliste.

Während in München grimmig und mit gefülltem Konto daran gearbeitet wird, das Image des Zweiten schnellstmöglich loszuwerden, bereitet sich auch der Erste auf das neue Spieljahr vor. Mehrere Medien berichten, dass sich Borussia Dortmund ernsthaft auf Stürmersuche befindet.

Julian Schieber, Luuk de Jong

Kandidaten in Dortmund: Julian Schieber (links) und Luuk de Jong.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Nach dem Weggang von Lucas Barrios nach China hält der Kader des Double-Gewinners nur noch Robert Lewandowski für die Position des Stoßstürmers vor. Und nach dessen grandioser Saison ist davon auszugehen, dass dem Polen gerade von einigen finanzstarken Klubs der Kopf verdreht wird. Nach SZ-Informationen hat zum Beispiel der FC Bayern München ein Angebot in Dortmund hinterlegt, auch ein Interesse von Manchester United wurde von einem Lewandowski-Berater bestätigt.

Bislang wehrt sich die Borussia mannhaft gegen das Werben um seinen Stürmer. "Robert ist nicht auf dem Markt", sagt Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke der Sport Bild. Bis zu seinem Vertragsende 2014 werde er zweifelsfrei in Dortmund spielen: "Ich lehne mich so weit aus dem Fenster, da das Thema bei uns intern klar besprochen ist. Es gibt keine Summen, die uns umstimmen könnten." Auch Trainer Jürgen Klopp legt sich fest: "Es gibt keine Summe, bei der wir im Sommer schwach werden. Darüber mache ich mir überhaupt keine Gedanken", sagte Klopp dem Kicker. Es sei die erste Verpflichtung des BVB, "einen Kader zu haben, mit dem man erfolgreich Fußball spielen kann, und nicht, das Festgeldkonto zu erhöhen".

Das hindert Klopp und Watzke aber nicht daran, sich nach Alternativen im Angriffszentrum umzusehen. So erreichte den VfB Stuttgart die Nachricht, dass Julian Schieber seinen Vertrag nicht verlängern wolle. "Er hat mich am Dienstagabend angerufen und mir seine Entscheidung mitgeteilt", sagt der VfB-Manager Fredi Bobic der Stuttgarter Zeitung. Nach deren Informationen liegt dem VfB ein Angebot aus Dortmund vor, und Schieber ist offenbar gewillt, zum Champions-League-Teilnehmer zu wechseln. Wollen die Stuttgarter noch eine Ablöse kassieren, müssen sie den 23-jährigen Stürmer in diesem Sommer ziehen lassen, sein Vertrag läuft bis 2013.

25 Tore in 31 Partien

Zweiter Kandidat auf der Dortmunder Einkaufsliste ist Luuk de Jong. Der 21-Jährige spielte am Dienstagabend in der zweiten Hälfte für die niederländische Nationalmannschaft gegen den FC Bayern und fiel dort überhaupt nicht auf. Doch für Twente Enschede absolvierte de Jong eine sehr erfolgreiche Saison und erzielte in 31 Partien 25 Tore. Die Borussen sind nicht der erste Bewerber, mehrere Klubs aus der Premier League und auch Borussia Mönchengladbach sind an de Jong dran. Laut der niederländischen Zeitung De Telegraaf schreckt die Dortmunder zumindest der Preis von 15 Millionen Euro nicht ab.

Nach Marco Reus für 17,5 Millionen Euro aus Gladbach sind die Dortmunder also noch einmal bereit, einen weiteren Millionentransfer zu tätigen. Das Geld kommt durch den Transfer von Barrios nach Guangzhou Evergrande (10 Millionen Euro) und den sich anbahnenden Umzug von Shinji Kagawa zu Manchester United (Borussia hat offenbar 20 Millionen Euro aufgerufen) herein.

Die Kandidaten Schieber und de Jong offenbaren jedenfalls, dass die Dortmunder sich weiterhin treu bleiben wollen: Lieber einen relativ jungen, entwicklungsfähigen Mann, bei dem das Risiko des Scheiterns zwar inbegriffen ist, die Chance des hungrigen Ich-gebe-alles-und-noch-mehr-Typen aber auch. Einen, der das Gehaltsgefüge im Team nicht sprengt, wie das etwa bei Edin Dzeko von Manchester City wohl der Fall wäre. Und vor allem wollen die Dortmunder vorbauen für den Fall, dass Robert Lewandowski spätestens im kommenden Sommer um seine Freigabe bitten wird.

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