Bundesligisten in der Europa League:Die Krux mit dem Toreschießen

Zweimal Remis, zweimal keine Treffer: Hannover 96 und der FC Schalke starten mäßig in die Europa League und enttäuschen vor allem in der Offensive. Während es die Niedersachsen gegen Standard Lüttich zumindest noch versuchen, wirkt das Team von Trainer Ralf Rangnick beim Auftritt gegen Steaua Bukarest geradezu lustlos - einziger Höhepunkt bleibt ein Lattenschuss eines Stürmers in der zweiten Halbzeit.

Es war ein Fußballabend, dem eine entscheidende Zutat fehlte: die Treffer. Die Null stand bei den beiden deutschen Klubs Hannover 96 und Schalke 04 - und zwar an beiden Enden. Die Niedersachsen vergaben am Donnerstag beim 0:0 gegen die biederen Belgier von Standard Lüttich ebenso einen Erfolg wie der deutsche Pokalsieger Schalke 04, dem bei Steaua Bukarest in Cluj ebenfalls nicht mehr als ein fades 0:0 gelang.

Knapp einen Monat nach den erfolgreichen Fußball-Festen gegen den FC Sevilla erlebte Hannover die graue Realität der Europa League. Der defensivstarke belgische Pokalsieger ließ nur wenige Chancen der zumeist ideenlos angreifenden Niedersachsen zu. Statt begeisternden Fußball sahen die 42.450 Zuschauer über weite Strecken nur biederes Handwerk. Die beste Chance hatte noch Stürmer Jan Schlaudraff, der in der 40. Minute mit einem feinen Lupfer nur die Latte traf.

Dennoch lobte Trainer Mirko Slomka seine Mannschaft. "Wir wollten mit aller Macht den Treffer erzwingen, haben aber nicht den Weg gefunden. Die Mannschaft hat nach dem 0:3 in Stuttgart eine gute Reaktion gezeigt", sagte er. "Das 0:0 lässt uns noch alle Chancen." Sportdirektor Jörg Schmadtke überraschte mit der Erkenntnis, dass das Unentschieden "ein Erfolg" sei. Dabei ist 96 durch das Heim-Unentschieden schon nach einem Spieltag in der Gruppe B unter Zugzwang. Am 29. September müssen die Deutschen bei Worskla Poltawa mehr zeigen, um ihre Chancen auf das Weiterkommen zu wahren. Die Ukrainer verloren ihre erste Partie beim FC Kopenhagen mit 0:1.

Hannovers Ligakonkurrent Schalke 04 kontrollierte ebenfalls seine Partie gegen den schwachen rumänischen Pokalsieger. Doch das Team von Trainer Ralf Rangnick versäumte es, die eigene Überlegenheit zu Toren zu nutzen. Klaas-Jan Huntelaar (65.) hatte Pech, als er nur die Latte traf. Immerhin konnte Torhüter Ralf Fährmann trotz eines lädierten rechten Fußknöchels spielen, doch eingreifen musste er bei den wenigen Angriffsbemühungen der Gastgeber ohnehin kaum. Steaua, das 1986 den damaligen Europapokal der Landesmeister gewonnen hatte, kam vor 21.000 Zuschauern nur selten vor das Schalker Gehäuse und stellte kaum eine Gefahr da.

Das Spiel war wegen des ramponierten Rasens im Steaua-Stadion in Bukarest ins 400 Kilometer entfernte Cluj (Klausenburg) verlegt worden. Für beide Mannschaften, das zeigte sich sehr deutlich, ist es noch ein weiter Weg zum Finale der Europa League in Rumäniens Hauptstadt im Mai 2012. Am 29. September empfängt Schalke Maccabi Haifa, drei Wochen später geht es nach Zypern zu AEK Larnaka - bis dahin sollten beide Bundesligisten das mit dem Toreschießen noch einmal üben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: