Bundesliga:Leipzig siegt nach Werners Traumtor

Lesezeit: 2 min

Torschütze zum 2:0: Angreifer Timo Werner. (Foto: AFP)
  • RB Leipzig gewinnt in der Bundesliga 2:0 beim HSV.
  • Naby Keita trifft wuchtig zur Führung, Timo Werner gelingt ein famoses Solo.
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Manchmal liegen zwischen Unentschieden und Niederlage nur zwei Szenen und gut 15 Sekunden, so war es am Freitagabend zwischen dem HSV und RB Leipzig. Die erste Szene, sie geschah im Strafraum der Leipziger, in der 75. Minute, beim Spielstand von 1:0 für RB. Ecke von der rechten Seite, vier Spieler springen zum Kopfball, unkontrolliert fliegt der Ball hin und her, schließlich landet er bei Sven Schipplock. Frei steht er vor Leipzigs Torwart Gulacsi, kann aber nur noch halbherzig reagieren und schießt Gulacsi an - kein Tor, weiter 1:0 für Leipzig. Und dann geht alles ganz schnell.

Denn die zweite Szene, sie folgt direkt im Anschluss. Kevin Kampl schießt den Ball aus dem Strafraum Richtung Mittellinie. Und dort sprintet Timo Werner los, schneller als Gegenspieler Dennis Diekmeier, der derart überfordert ist von Werners Tempo (Eurosport will 35 Km/h gemessen haben), dass er hinfällt. Werner läuft weiter, über den halben Platz, verfolgt von Gotuku Sakai, und kreuzt im richtigen Moment dessen Laufweg. Jetzt ist nur noch Christian Mathenia vor ihm, Hamburgs Torwart, den Werner mit einem wuchtigen wie platzierten Schuss überwindet. Es ist das Tor zum 2:0, eines, das den Sieg von RB Leipzig perfekt macht. Und vor allem ist es ein Tor von solcher Wucht und Schönheit, dass man glaubt, der Begriff "Traumtor" sei für genau solche Momente erfunden worden. RB-Trainer Ralph Hasenhüttl drückte es so aus: "Das ist schon fast Wettbewerbsverzerrung, wenn er mit seinem Speed hier läuft."

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Das Tor zählte dann aber doch, und dieses 2:0 bedeutete, dass Leipzig und der HSV in der Bundesliga jetzt beide sechs Punkte haben. RB kletterte damit auf Rang drei, die Hamburger rutschten durch die erste Niederlage nach zuvor zwei Siegen zum Saisonstart auf Tabellenplatz fünf ab.

Fünf Tage vor der Premiere in der Champions League gegen Monaco hatte Leipzig den besseren Start erwischt, früh gab es die ersten Chancen. Zugang Jean-Kevin Augustin traf in der 6. Minute den Außenpfosten. Dann rettete HSV-Abwehrchef Kyriakos Papadopoulos bei einem Schuss von Willi Orban in höchster Not (11.), ehe Werner aus spitzem Winkel an Keeper Christian Mathenia scheiterte (16.). Ein wenig erinnerte diese Phase an das 4:0 der Leipziger beim HSV in der Vorsaison, das Bruno Labbadia den Trainerjob beim HSV kostete.

Nach 20 Minuten fanden die Hamburger jedoch über Konter zu mehr Sicherheit. Das Fehlen ihres Torjägers Nicolai Müller, der sich beim Torjubel einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, machte sich allerdings bemerkbar. Im Abschluss fehlte dem HSV Präzision. So vergab Filip Kostic in der 24. Minute völlig frei vor dem RB-Tor. Wenig später musste der Serbe verletzt ausgewechselt werden - der nächste personelle Rückschlag für die Hamburger.

Kurz vor der Pause zeigte Referee Deniz Aytekin dann auf den Elfmeterpunkt, nachdem Werner im Zweikampf mit Albin Ekdal zu Fall gekommen war. Doch nach Intervention von Video-Assistent Jochen Drees korrigierte Aytekin sich und gab Eckball. "Unfassbar", schimpfte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl am Spielfeldrand. Auch nach dem Seitenwechsel überließen die Hamburger den Gästen die Spielgestaltung und zogen sich weit in die Defensive zurück. Der Druck der Leipziger aber zeigte schließlich Wirkung. Marcel Sabitzer führte einen Freistoß schnell aus, Keita zog aus 20 Metern ab und Mathenia streckte sich vergeblich (67.).

Für die Entscheidung sorgte dann der überragende Werner. Der stellte hinterher sehr zurecht fest: "Zur Zeit läuft's bei mir richtig gut. Ich freue mich, dass ich so gut treffe und hoffe, dass es so weiter geht."

© SZ.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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