Bundesliga-Vorschau:Wir kennen uns doch

Daum in Leverkusen, Magath bei Bayern, Meyer in Gladbach. Die Bundesliga steht vor einem Wochenende voller Rückkehrer-Emotionen. Und einem überraschenden Spitzenspiel. Die Vorschau des 9. Spieltags

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Bayer Leverkusen - 1. FC Köln, Freitag, 20:30 Uhr

Los geht's am neunten Spieltag mit dem Rheinderby Leverkusen gegen Köln. Dabei gibt es zwei pikante Wiedersehen: FC-Coach Christoph Daum kehrt an den Ort seiner erfolgreichsten (u. a. dreimal Zweiter), aber auch bittersten (verpasste Meisterschaften, Kokain-Affäre) Trainertage zurück. Auf Leverkusener Seite dürfte die Partie besonders für Patrick Helmes eine emotionale Sache sein. Der Zweite der Torschützenliste (acht Treffer) spielt erstmals gegen seinen Ex-Verein, der ihn nach wochenlangem Transfer-Hin-und-Her den Rhein hinauf ziehen lassen musste. Wäre er geblieben, könnten sich die Kölner jetzt an einem Sturmdou Novakovic (fünf Tore) und Helmes erfreuen. Das dem nicht so ist, macht aber auch nichts, denn in Köln reden nach zuletzt drei Siegen in Folge auch so alle von der Champions League.

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FC Bayern München - VfL Wolfsburg, Samstag, 15:30 Uhr

Nein, das Bild zeigt nicht den neuesten Spontaneinkauf von Uli Hoeneß zur Stabilisierung der wackeligen Bayern-Defensive. Felix Magath, hier bei der Arbeit in seinem ehemaligen Verein, kommt mit seinem VfL zum Gastspiel nach München. Und seine Chancen stehen gar nicht so schlecht: Wolfsburg zeigte zuletzt, wie stark es spielen kann, wenn Misimovic zu Hochform aufläuft. Der kehrt wie sein Trainer ebenfalls an die alte Wirkungsstätte zurück und dürfte deshalb genau zuhören, wenn Magath aus dem Nähkästchen erzählt, wie man die Bayern bezwingen kann. Bei den Münchnern fällt neben Luca Toni (Rippenprellung) auch Philipp Lahm verletzt aus, was nichts Gutes für die Abwehr bedeuten dürfte. Falls VfL-Stürmer Grafite (wegen eines Trauerfalls in Brasilien) rechtzeitig zurückkehrt, gilt: Die Bayern müssen besser verteidigen, denn wer weiß, ob der Brasilianer mit den vielen Chancen auch so sorglos umgeht wie zuletzt Mutu und Gilardino.

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FC Schalke 04 - Arminia Bielefeld, Samstag, 15:30 Uhr

Schalkes Heiko Westermann verletzte sich im Uefa Cup am Knöchel und fällt damit gegen seinen alten Verein Bielefeld aus. Nachdem er zu Anfang der Spielzeit auf 24 Saisontore-Kurs war, ist mittlerweile ohnehin etwas Normalität beim Nationalspieler eingekehrt. Schalkes eigentlicher Torjäger ist ja Kevin Kuranyi, aber der spielt nur selten so gut wie um Uefa-Cup gegen Paris. Manager Andreas Müller vertraut dem Schalker Sturm offenbar nicht ganz: Am Mittwoch schaute er sich schon mal den vielversprechenden Schweizer Nationalstürmer Eren Derdiyok beim Spiel Basel gegen Barcelona an. Fortsetzung folgt ...

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Hannover 96 - Werder Bremen, Samstag, 15:30 Uhr

Dass mit Per Merstesacker ein weiterer prominenter Spieler auf seinen vorherigen Verein treffen würde, wenn er nicht gesperrt wäre, wird bei der Partie Hannover gegen Bremen kaum jemand interessieren. Nach den neuesten Entwicklungen bei "Frings-Ballack-Löw-Gate" werden alle Augen auf den Bremer Nationalteam-Stammplatzfan Torsten Frings (re.) schauen. In Athen spielte der Mittelfeldkämpfer wie die meisten seiner Mitspieler unterdurchschnittlich. Nach den Ausfällen von Diego und Daniel Jensen kann der "Lutscher" allen zeigen, was er kann. Wichtig wäre aus Bremer Sicht, endlich einmal sicher in der Verteidigung zu stehen. Ganz vorne kann Werder sogar den Ausfall von Claudio Pizarro verkraften, für ihn wird wohl der Athen-Torschütze Almeida ran dürfen. Um beim Thema Rückkehrer zu bleiben, sollte man auch kurz die beiden Ex-Bremer Frank Fahrenhorst und Christian Schulz erwähnen, die bei 96 Mitglieder der zweitschlechtesten Abwehr der Liga (16 Gegentore) sind. Wer noch schlechter ist? Klar, Bremen: 19 Gegentreffer.

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Energie Cottbus - Eintracht Frankfurt, Samstag, 15:30 Uhr

Für die Eintracht ist das Spiel in Cottbus die Fortsetzung der Funkel-Finalspiele: Gewinnt man, könnte man sich innerhalb von vier Tagen ins ruhige Fahrwasser katapultieren und damit dem Trainer endgültig Sicherheit geben - bei einer Niederlage geht sie Diskussion um Funkel (re.) in eine neue Runde. Der langersehnte Sieg in einem "Schweinespiel" gelang unter der Woche gegen den KSC (2:1) und festigte Funkels Position fürs Erste. Als "harten Schlag" bezeichnet der Eintracht-Coach die längere Verletzungspause seines bissigen Sturmführers Ioannis Amanatidis, der ihm mit seinem Siegtreffer gegen Karlsruhe wohl den Job rettete. Der Cottbuser Mittelfeldluftikus Ervin Skela sorgt dafür, dass auch in dieser Partie ein alter Bekannter auf den Ex-Klub trifft. Nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Stanislaw Angelow und Stürmer Emil Jula, trifft die Rotsperre von Igor Mitreski die Lausitzer besonders hart. So oder so, es wird eine heiße Abstiegskiste.

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Borussia Mönchengladbach - Karlsruher SC, Samstag, 15:30 Uhr

Nach seiner Rückkehr steht Gladbachs Trainer Hans Meyer mit seinem Team gegen den KSC unter großem Erfolgsdruck. "Man muss einfach mal gewinnen", sagte der 65-Jährige. Unter Meyer-Vorgänger Jos Luhukay hatte Aufsteiger Mönchengladbach in dieser Saison schon drei Heimspiele verloren. Er sei sicher, dass seine Elf, die mit nur vier Punkten Tabellen-Letzter ist, lediglich ein Erfolgserlebnis brauche, so Meyer. Der Borussia-Coach muss in der Partie gegen die Badener auf Steve Gohouri (Muskelfaserriss) sowie Jan-Ingwer Callsen-Bracker verzichten. Meyer ließ noch offen, ob Routinier Oliver Neuville wieder Spielführer wird oder erneut Patrick Paauwe die Kapitänsrolle übernimmt. Unbedeutend, aber der Vollständigkeit halber: Beim KSC wird der frühere Gladbacher Bradley Carnell wohl auf der Bank sitzen.

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VfB Stuttgart - VfL Bochum, Sonntag, 17:00 Uhr

Beim VfB dominiert vor dem Wochenende die mögliche Vertragsverlängerung des Trainers das Geschehen. Armin Veh liebt die große europäische Bühne mit Auftritten wie beim zweimaligen Uefa-Cup-Sieger FC Sevilla, und genau deshalb denkt er über seine Zukunft beim VfB Stuttgart nach. Der Vertrag der einstigen Notlösung Veh läuft zum Saisonende aus. Sportdirektor Horst Heldt ist von einer Vertragsverlängerung überzeugt, aber der 47-Jährige stellt Bedingungen. "Ich habe keine Lust mehr, um die Plätze sechs bis zehn zu spielen. Das macht mir keinen Spaß mehr", hat Veh gesagt. Dass das ernüchternde 0:2 in Sevilla beim VfB für viel Freude gesorgt hat, ist unwahrscheinlich. Sogar das Häuflein VfB-Anhänger war bedient. "Ihr seid euer Geld nicht wert", pöbelten einige von ihnen am Donnerstagabend den Stuttgarter Profis beim Auslaufen im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán hinterher. "Sevilla kann nicht unser Maßstab sein. Uns fehlt einfach noch etwas. Wir müssen das richtig einordnen", entgegnete der schwitzende Veh den Kritikern. Fast scheint es, als passen beim VfB Anspruch und Wirklichkeit nicht zusammen. Immerhin soll es gegen Bochum mit Cacau wieder etwas offensiver zugehen, Mario Gomez hatte es als einzige Spitze gegen Sevilla schwer. Nicht dabei sind hingegen die verletzten Sami Khedira und Yildiray Bastürk (Ex-Bochumer).

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Borussia Dortmund - Hertha BSC Berlin, Sonntag, 17:00 Uhr

Dortmunds Jakub Blaszczykowski flitzt derzeit allen davon. Das hat man auch in Liverpool mitbekommen, wo man ihn angeblich gerne spielen sehen würde. Vorsichtshalber hat Präsident Watzke dem Polen deshalb kurzerhand das Label "unverkäuflich, weil zu wertvoll" verpasst. Auf Berliner Seite präsentiert sich Andrej Woronin in diesen Tagen als fataler Chancentod (verpasste gegen Benfica zwei große Möglichkeiten), was wiederrum erklärt, warum Liverpool ihn ausgeliehen hat. Und dann ist da ja noch der überaus effektive Marko Pantelic, der auch dann trifft, wenn er das Training verpennt und deshalb nur noch Kurzeinsätze von Hertha-Coach Favre bekommt.

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TSG Hoffenheim - Hamburger SV, Sonntag, 17:00 Uhr

Wer hätte gedacht, dass das Spitzenspiel Zweiter gegen Erster am neunten Spieltag Hoffenheim gegen Hamburg sein würde? Gewiss, der HSV zählte auch vor der Saison als Kandidat für relativ weit oben, doch nach dem Abgang eines gewissen Holländers mit der Nummer 23 schien das Team seiner einzigen Möglichkeit für einen Spitzenplatz beraubt. Doch dann kam Mladen Petric aus Dortmund (Nummer 10 im Bild) und erzielte bisher acht Treffer in zwölf Pflichtspielen. Getrübt wurde die Freude über den Sieg in Zilina im Uefa-Cup durch die Verletzung von Atouba, der wohl länger fehlen wird. Außerdem fehlen Jansen, de Jong und Neves, so dass beim HSV langsam Ersatzbank-Einsamkeit herrschen dürfte.

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Die aktuelle Tabelle:

1. ( 1.) Hamburger SV 8 15:12 17 2. ( 2.) 1899 Hoffenheim 8 21:14 16 3. ( 4.) Bayer Leverkusen 8 20:11 15 4. ( 8.) Hertha BSC Berlin 8 10: 9 14 5. ( 9.) VfL Wolfsburg 8 18:12 13 6. ( 5.) Schalke 04 8 12: 8 13 7. ( 3.) VfB Stuttgart 8 13:10 13 8. ( 6.) B. Dortmund 8 16:14 13 9. (10.) 1. FC Köln 8 8: 9 13 10. ( 7.) Werder Bremen 8 22:19 12 11. (11.) Bayern München 8 16:13 12 12. (12.) Karlsruher SC 8 8:12 9 13. (13.) Hannover 96 8 9:16 8 14. (14.) VfL Bochum 8 12:13 7 15. (17.) Eintracht Frankfurt 8 7:12 6 16. (15.) Arminia Bielefeld 8 10:16 6 17. (16.) Energie Cottbus 8 3:11 5 18. (18.) B. M'gladbach 8 8:17 4

Alle Spiele im Überblick:

Freitag, 24.10.2008: Bayer Leverkusen - 1. FC Köln 20.30

Samstag, 25.10.2008: Bayern München - VfL Wolfsburg 15.30 FC Schalke 04 - Arminia Bielefeld 15.30 Hannover 96 - Werder Bremen 15.30 Energie Cottbus - Eintracht Frankfurt 15.30 Bor. M'gladbach - Karlsruher SC 15.30

Sonntag, 26.10.2008: VfB Stuttgart - VfL Bochum 17.00 Borussia Dortmund - Hertha BSC 17.00 1899 Hoffenheim - Hamburger SV 17.00

Texte: Jonas Beckenkamp

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