Bundesliga:Uli Hoeneß für Abschaffung der 50+1-Regel

Uli Hoeneß

Uli Hoeneß

(Foto: dpa)

Der Präsident des FC Bayern will die Entscheidung für oder gegen einen Investor den Vereinen überlassen. Heribert Bruchhagen wird neuer Vorstandsvorsitzender beim HSV.

Bundesliga, FC Bayern: Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß hätte kein Problem damit, die Fußball-Bundesliga für Investoren zu öffnen. "Ich bin total für die Abschaffung der 50+1-Regel", sagte Hoeneß (64) in einem Interview mit der Bild am Sonntag, und ergänzte: "Nicht, weil wir etwas ändern würden. ... Aber damit endlich diese Diskussion aufhört."

Der Bayern-Boss würde die Entscheidung in die Hände der Vereine legen und damit in einer möglichen Abstimmung den Mitgliedern übertragen. "Das ist Demokratie", sagte Hoeneß, der bestritt, dass der FC Bayern eine Änderung immer abgelehnt habe, um die Konkurrenz nicht zu stärken. "Von mir aus kann jeder Verein seine Anteile an wen auch immer verkaufen. Ist mir völlig wurscht! Wir werden es nicht tun, das wissen unsere Fans, und da kriegen sie von mir auch die 100-prozentige Garantie", sagte Hoeneß.

Hoeneß, der einen Spielertransfer für "150 oder 200 Millionen Ablöse" für ein nicht allzu fernes Szenario im Fußball hält, taxierte den aktuellen Wert des FC Bayern auf "irgendwo zwischen anderthalb und zwei Milliarden Euro. "Überdies zeigte sich Hoeneß überzeugt, dass die Vertragsverlängerungen von Torjäger Robert Lewandowski und Superstar Arjen Robben bald über die Bühne gehen werden. "Meines Wissens sind die Gespräche ja weit fortgeschrittenen. Ich glaube nicht, dass das ein großes Problem ist", sagte er in Bezug auf Lewandowski, der Kontrakt ohnehin noch bis Juni 2019 gilt. Zu Robben, dessen Vertrag im Sommer endet, meinte Hoeneß: "Ich bin ziemlich, dass der bleiben wird."

Hamburger SV, sportliche Leitung: Dietmar Beiersdorfer, 53, muss als Vorstandschef des Hamburger SV für Heribert Bruchhagen weichen. Das bestätigte der Verein am Sonntagabend. Der 68-Jährige soll nach Medienberichten bei den Norddeutschen einen Vertrag bis Sommer 2019 erhalten. Bruchhagen war seit Wochen als möglicher Kandidat für den Chefposten beim HSV gehandelt worden. Er war bereits von 1992 bis 1995 als Manager für die Hamburger tätig. Zuletzt führte der ehemalige Zweitliga-Profi 13 Jahre die Frankfurter Eintracht, ehe er im Sommer zurücktrat und seither als TV-Experte für Sky arbeitete.

Beiersdorfer war im Sommer 2014 zum Chef der neu gebildeten Fußball-AG des HSV berufen worden. Sein Vertrag gilt noch bis Ende Juni 2018. Dem Franken wird der sportliche Absturz der Hamburger zu großen Teilen angelastet. Unter seiner Ägide konnte die Mannschaft trotz wechselnder Trainer und Sportdirektoren keinen Fortschritt nachweisen und ist trotz des jüngsten Aufschwungs mit zwei Siegen in Serie ein Kandidat für den erstmaligen Abstieg. Nach dem schlechtesten Saisonstart in ihrer 54-jährigen Bundesliga-Geschichte haben die Hamburger inzwischen zehn Punkte auf dem Konto und liegen als 16. auf dem Relegationsplatz.

Basketball, BBL: Vizemeister ratiopharm Ulm hat den deutschen Gipfel gegen Titelverteidiger Brose Bamberg mit 78:63 (42:37) für sich entschieden. Trotz der ersten Saison-Niederlage behaupteten die Franken mit 26:2 Punkten aber die Tabellenführung vor den Ulmern, die mit 24:0 Zählern nun das einzige ungeschlagene Team in der Bundesliga sind. Bester Werfer beim Sieger war am Sonntag vor 6200 Zuschauern Tim Ohlbrecht mit 19 Punkten. Für Bamberg traf Janis Strelnieks (14 Punkten) am häufigsten.

Riesenslalom, deutsche Patzer: Die deutschen Skirennfahrer haben das Podest beim Riesenslalom in Val d'Isère knapp verpasst. Beim Sieg des Franzosen Alexis Pinturault fuhren am Samstag Felix Neureuther als Vierter (+1,56 Sekunden) und Stefan Luitz als Fünfter (+1,72) an den Top drei vorbei. Sowohl Luitz, der Zweitplatzierte des ersten Laufs, als auch Neureuther verloren mit Patzern kurz vor dem Ziel die entscheidende Zeit. Pinturault rettete einen Vorsprung von 0,33 Sekunden auf den Österreicher Marcel Hirscher. Auf Platz drei fuhr der Norweger Henrik Kristoffersen (+1,50). Dominik Schwaiger wurde als dritter Deutscher 19. und egalisierte damit sein bestes Riesenslalom-Ergebnis.

Biathlon, Staffel der Männer: Die deutschen Biathleten sind zum Abschluss des Weltcups im slowenischen Pokljuka mit der Staffel auf Rang drei gelaufen. Erik Lesser, Matthias Dorfer, Benedikt Doll und Simon Schempp mussten sich am Sonntag nach 4 x 7,5 Kilometern nur Frankreich mit dem überragenden Martin Fourcade und Olympiasieger Russland geschlagen geben. Insgesamt leistete sich das deutsche Quartett im ersten Saison-Staffelrennen elf Nachlader und hatte 21,5 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Zu Rang zwei fehlten dem Team von Bundestrainer Mark Kirchner 5,8 Sekunden. Die Russen mit Schlussläufer Anton Schipulin kompensierten sogar eine Strafrunde. Benedikt Doll lief als dritter Starter von Rang acht auf zwei, Matthias Dorfer blieb als einziger Deutscher ohne Fehlschuss. Er war zum ersten Mal in einer Staffel dabei.

Boxen, Wladimir Klitschko: Der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko kämpft am 29. April 2017 im Londoner Wembley-Stadion gegen IBF-Champion Anthony Joshua (Großbritannien) um den Titel des Superweltmeisters der WBA. Dies verkündete der Ukrainer am Samstag in Manchester nach Joshuas erfolgreicher Titelverteidigung gegen den US-Amerikaner Eric Molina noch im Ring. Bereits für 2016 war ein Kampf zwischen Klitschko und Joshua geplant gewesen, dieser platzte jedoch. Stattdessen trat der bislang ungeschlagene Joshua gegen Molina an, den er in der dritten Runde K.o. schlug.

Handball, EM: Die deutschen Handballerinnen bleiben bei der Europameisterschaft in Schweden auf Erfolgskurs und haben einen großen Schritt in Richtung Halbfinale gemacht. Die Mannschaft von Bundestrainer Michael Biegler gewann im ersten Hauptrundenspiel 26:19 (14:10) gegen Serbien in Göteborg und baute ihr Konto damit auf vier Punkten aus. Serbien steht weiter bei drei Zählern. Anna Hubinger und Svenja Huber waren mit jeweils vier Treffern die beste Werferin in der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die am Montag (16.15 Uhr) gegen Spanien antreten muss.

Ski alpin, Riesenslalom der Frauen: Viktoria Rebensburg hat beim Riesenslalom von Sestriere eine herbe Enttäuschung erlebt. Die Kreutherin kam am Samstag nur auf den 23. Platz - so weit hinten wurde sie in ihrer Spezialdisziplin seit Dezember 2013 nicht mehr geführt. Der Sieg ging an die Französin Tessa Worley vor Sofia Goggia aus Italien (+0,15 Sekunden) und der Schweizerin Lara Gut (+0,29).Rebensburg bestritt nach einer Knieverletzung Anfang Oktober erst ihr fünftes Rennen und hatte am Ende 2,92 Sekunden Rückstand auf Worley. Das Finale der besten 30 verpasst hatten Lena Dürr als 36. des ersten Durchgangs und auch Maren Wiesler, die auf Rang 41 fuhr.

FC Bayern, Uli Hoeneß: Das Amt des Bayern-Präsidenten ist für Uli Hoeneß nicht der erhoffte Teilzeitjob. "Ich habe festgestellt, dass der FC Bayern zuletzt noch mal enorm gewachsen ist. Als ich gesagt habe, vielleicht könne ich das Amt in zwei, drei Tagen pro Woche ausüben - das kann ich jetzt schon revidieren. Das ist nicht möglich", sagte der 64-Jährige der Bild-Zeitung (Samstag) in einem Interview. "Auch wenn ich mal zu Hause bin, geht es Tag und Nacht weiter: Telefon, E-Mails, Faxe."

Neun Monate nach seiner nach Haftentlassung war Hoeneß am 25. November wieder zum Präsidenten des FC Bayern München gewählt worden. Dieses Amt übte er beim deutschen Fußball-Rekordmeister bereits von 2009 bis 2014 aus. Seine wichtigste Aufgabe sieht er künftig darin, "dass Karl-Heinz Rummenigge und ich gemeinsam versuchen, den FC Bayern in die nächste Generation zu führen". Das sei auch ein Grund, "warum ich zurückgekommen bin. Wie heißt dieses Stück? Die Unvollendete, von Beethoven, glaube ich."

Viel vornehmen müsse er sich in seiner zweiten Amtszeit nicht mehr, versicherte Hoeneß in dem Interview. "Ich habe bewiesen, dass ich das kann." Er wolle "sehr emotional sein und dabei helfen, diesen Verein abzuheben von den anderen". Viele Clubs seien "sehr große Geldmaschinen geworden", sagte der alte und neue Bayern-Präsident. "Geld spielt bei uns natürlich auch eine große Rolle, aber wir müssen weiterhin dieser andere Fußballklub sein. Wirtschaftlich vernünftig, aber auch sehr emotional. Dazu will ich meinen Beitrag leisten."

Fußball, Zé Roberto: Der unverwüstliche Zé Roberto hat auch mit 42 Jahren noch Lust auf Fußball. Nach dem erstmaligen Gewinn der brasilianischen Meisterschaft mit SE Palmeiras verlängerte der frühere Bundesliga-Profi seinen Vertrag beim Erstligisten aus Sao Paulo bis Ende 2017.Die Möglichkeit, noch einmal eine Copa Libertadores zu spielen, motiviert den 84-maligen Nationalspieler. "Das ist ein Titel, der in meiner Karriere fehlt", sagte Ze Roberto mit Blick auf den wertvollsten Klub-Wettbewerb des Kontinents.Der immer noch lauf- und dribbelstarke Linksverteidiger begann seine Karriere 1994 bei Portuguesa Sao Paulo, gewann in Deutschland in 336 Bundesliga-Spielen Fans und einen guten Ruf bei Bayer Leverkusen (1998-2002), Bayern München (2002-2009) und dem Hamburger SV (2009-2011). Mit Palmeiras triumphierte er 2015 im Pokal und 2016 in der Meisterschaft, er war sein 15. Klubtitel. Mit der Selecao feierte er noch Erfolge bei der Copa America 1997 und 1999 sowie bei den Confed Cups 1997 und 2005 in Deutschland.

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