Bundesliga:Tuchel über Fouls: "Da sind Grenzen überschritten"

Bayer Leverkusen - Borussia Dortmund

Harte Gangart? Leverkusens Benjamin Henrichs (rechts) gegen Dortmunds Christian Pulisic.

(Foto: dpa)
  • Nach der zweiten Saisonniederlage klagt BVB-Coach Thomas Tuchel über die harte Leverkusener Spielweise.
  • Tuchel sagt: "Da werden Mittel angewendet, die in dieser Häufigkeit normalerweise dafür sorgen, dass man nicht zu elft zu Ende spielt."
  • Sein Kollege Roger Schmidt sieht das ganz anders.

Am Ende gab es noch Zoff. Nach dem 0:2 bei Bayer Leverkusen provozierte der tief enttäuschte Dortmunds Chefcoach Thomas Tuchel wegen der angeblichen Härte der Werkself einen Schlagabtausch mit seinem Trainerkollegen. "Wir hatten wieder mal 21 Fouls gegen uns", schimpfte er nach dem 75. Bundesliga-Westderby am Samstag: "Wir mussten auch wieder verletzungsbedingt wechseln. Irgendwann sind da Grenzen überschritten. Da werden Mittel angewendet, die in dieser Häufigkeit normalerweise dafür sorgen, dass man nicht zu elft zu Ende spielt."

Bayer-Trainer Roger Schmidt hielt den Vorwurf Tuchels, seine Leverkusener seien zu rüde aufgetreten, nicht nur für falsch, sondern kehrte ihn noch um. "Das war ein sehr faires Spiel. Es könnte aber auch so sein, dass Dortmund sehr gut darin ist, Fouls zu ziehen", konterte er kühl und brachte Tuchel erneut in Rage. "Da habe ich ein anderes Spiel gesehen, sorry", meinte der Borussia-Coach. "Ich war ja mal Trainer", kommentierte Bayer-Sportchef Rudi Völler beschwichtigend den Streit. "Wenn du verlierst, siehst du die Dinge auch mal anders."

"Natürlich wäre das heute ein Big Point gewesen"

Es war wohl nicht nur der Ärger Tuchels über die nach seiner Ansicht zu harten Attacken gegen seine Spieler, von denen Gonzalo Castro und Sebastian Rode angeschlagen ausgewechselt werden mussten. Mehr noch wurmte ihn sicher, den 1:1-Ausrutscher vom FC Bayern gegen den 1. FC Köln nicht genutzt zu haben und nicht bis auf einen Punkt an den Branchenprimus herangerückt zu sein. Offen zugeben wollte Tuchel es nicht.

"Das hat mit dem Ergebnis von Bayern München absolut gar nichts zu tun", sagte er barsch. "Der Ehrgeiz ist völlig unabhängig von jedem anderen Ergebnis in der Bundesliga."Die BVB-Spieler teilten die Sichtweise ihres Trainers nicht. "Natürlich wäre das heute ein Big Point gewesen", sagte Gonzalo Castro nach der Niederlage bei seinem früheren Arbeitgeber mit Blick auf das Bayern-Remis.

"Natürlich wollten wir nachziehen, weil Bayern Punkte liegengelassen hat", äußerte sich Marcel Schmelzer ähnlich. "Aber wir haben auch so in dieser Saison noch viel vor. Das Team ist relativ frisch zusammen. Deshalb nehmen wir uns die Zeit."

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