Bundesliga:Stuttgart schlittert ins Glück

VfB Stuttgart - Hamburger SV

Kevin Großkreutz (re.): Schon am Anfang mit einer guten Torchance

(Foto: dpa)
  • Die packende Partie auf matschigem Rasen gewinnt der VfB 2:1 gegen den HSV.
  • Hertha BSC vergibt in Bremen eine Zwei-Tore-Führung. Werder bejubelt einen hart erkämpften Punkt und das erste Heimtor von Pizarro nach dessen Rückkehr.
  • Sané und Meyer treffen bei Schalkes Sieg in Darmstadt und stärken ihrem Trainer nach einer unruhigen Woche den Rücken.
  • Hier finden Sie die Ergebnisse und Tabelle der Fußball-Bundesliga.

Hunt hilft mit beim Gegentor

Artem Kravets hat dem VfB Stuttgart im Kampf um den Klassenerhalt einen wichtigen Sieg beschert. Mit seinem späten Tor in der 88. Minute sicherte der Ukrainer den überlegenen Schwaben am Samstagabend ein überaus verdientes 2:1 (0:0). Spielmacher Daniel Didavi hatte die Gastgeber nach 66 Minuten im Zusammenspiel mit HSV-Unglücksrabe Aaron Hunt in Führung gebracht, ehe Artjoms Rudnevs mit einem spektakulären Flugkopfball für den glücklichen Ausgleich (75.) sorgte. Der VfB feierte damit den dritten Sieg in Serie und blieb im fünften Punktspiel hintereinander ungeschlagen, während die Norddeutschen inzwischen schon ebenso lange auf einen Dreier warten. Wegen kurz vor Spielbeginn einsetzenden strömenden Regens herrschten extrem schwierige Bedingungen für beide Teams. Der Rasen war richtig seifig, weshalb die Akteure immer wieder ausrutschten. Ein flüssiges Kombinationsspiel und technische Kabinettstückchen waren so kaum möglich.

Pizarro bejubelt sein erstes Heimtor seit seiner Rückkehr

Werder Bremen hat in einem verrückten Bundesligaspiel seine erfolgreiche Heimbilanz gegen Hertha BSC fortgeführt. Die Hanseaten retteten beim 3:3 (0:2) gegen die starken Berliner einen Punkt, obwohl sie schon 0:2 und 1:3 zurücklagen. Hertha wartet damit seit zehn Jahren auf einen Sieg an der Weser.

Fin Bartels (67. Minute), Claudio Pizarro (75./Foulelfmeter) und Santiago Garcia (77.) sicherten dem schlechtesten Heimteam der Liga noch einen verdienten Punkt. Vladimir Darida (29.), Marvin Plattenhardt (41.) und Salomon Kalou (71.) hatten für Hertha getroffen. In der turbulenten Schlussphase standen die abstiegsbedrohten Hanseaten sogar kurz vor dem zweiten Rückrundensieg. Dass Werder noch einmal zurückkam, lag an einem klaren Foul von Hertha-Kapitän Fabian Lustenberger im Strafraum gegen Anthony Ujah, den fälligen Strafstoß verwandelte Werder-Liebling Claudio Pizarro zu seinem 180. Bundesliga-Tor. Nur zwei Minuten später traf Garcia in der Euphorie gar zum kaum mehr erwarteten, aber verdienten Ausgleich.

Mayer und Sané stärken Breitenreiters Position

Schalke 04 hat auf die große Unruhe der vergangenen Tage eine sportlich erfolgreiche Antwort gegeben. Bei Bundesliga-Aufsteiger Darmstadt 98 gewann der Revierclub mit 2:0 (1:0).

Die Tore von Maximilian Meyer (43.) und Leroy Sané (53.) stärkten auch wieder die Position von Trainer André Breitenreiter, über dessen Arbeit zuletzt nach der 1:3-Niederlage gegen Werder Bremen heftig diskutiert worden war. Der 42-Jährige selbst sprach "Rufschädigung", doch dass ausgerechnet Meyer vor 17 000 Zuschauern das wichtige Führungstor schoss, ist durchaus pikant. Auch weil die 20-jährige Zukunftshoffnung des Vereins so ungehalten auf seine Auswechselung gegen Bremen reagiert hatte, waren die Debatten über das Verhältnis zwischen Breitenreiter und seinen Spielern überhaupt aufgekommen.

Eine große Verunsicherung war den Schalkern auch diesmal anzumerken. Der Champions-League-Anwärter spielte über weite Strecken schwach und ideenlos. Aufsteiger Darmstadt hätte bei starkem Wind und Regen zumindest für die erste Halbzeit einen Punkt verdient gehabt. Doch unter dem Strich setzte sich am Ende die individuelle Klasse der Gäste durch. Vor dem 0:1 kratzte Sané den Ball zunächst mit letztem Einsatz von der Außenlinie, dann legte ihn Klaas-Jan Huntelaar im Strafraum auf Meyer zurück. Beim 0:2 leistete umgekehrt Meyer die Vorarbeit für Sané.

Hitz sichert Augsburgs Rekord-Serie

Dank der Topform von Torwart Marwin Hitz hat der FC Augsburg seine imposante Serie auch gegen Eintracht Frankfurt fortgesetzt und einen Vereinsrekord eingestellt. Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl blieb beim leistungsgerechten 0:0 zum siebten Mal nacheinander in der Bundesliga ungeschlagen und hat nun seit drei Partien keinen Gegentreffer mehr kassiert.

Diese egalisierte Bestmarke hatte der Europa-League-Starter vor allem Hitz zu verdanken, der dreimal in höchster Not retten konnte. Zwei Tage vor seinem 55. Geburtstag und nach zwei Dreiern in Serie musste sich der langjährige Augsburger Trainer Armin Veh mit einem Remis seiner Frankfurter begnügen.

Hannover verliert zum fünften Mal in Folge

Für Bayer Leverkusen bleibt Hannover 96 ein verlässlicher Punktelieferant. Der Werksclub feierte gegen den Tabellenletzen mit dem 3:0 (1:0) den neunten Heimerfolg nacheinander. Die Tore erzielten Stefan Kießling (44. Minute) und der zweimal erfolgreiche Javier "Chicharito" Hernandez (63./Foulelfmeter/88.).

Hannovers Lage im Abstiegskampf wird dagegen auch mit dem neuen Trainer Thomas Schaaf immer prekärer: Es war bereits die fünfte Niederlage der Niedersachsen in Serie. Bayer brauchte aber viele Chancen, bis Stürmer Kießling kurz vor der Pause nach einer Ecke von Hakan Calhanoglu per Kopf der Führungstreffer gelang. In der zweiten Hälfte war es wieder Kießling, der den Weg zum vorentscheidenden 2:0 ebnete. Er tunnelte im Strafraum Hiroki Sakai, der ihn danach auflaufen ließ. Den fälligen Elfmeter verwandelte "Chicharito" sicher. Kurz vor Spielende erhöhte der Mexikaner auf 3:0. Es waren bereits seine Saisontreffer zwölf und 13 in der Liga.

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