Bundesliga, 27. Spieltag:Neue Hamburger Leichtigkeit

Gelöst von allen Fesseln: Mit Trainer Michael Oenning gelingt dem HSV ein 6:2 gegen Köln - Lukas Podolski ist ratlos. Hannover fixiert Platz drei, während Bremen langsam aus der Krise kommt - zum Leidwesen der Nürnberger.

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Zé Roberto fasste die Leistung des HSV beim 6:2 gegen Köln knapp zusammen. "Besser geht nicht", sagte der Brasilianer in Diensten des Hamburger SV. Und weil das angesichts des 0:6 in der Vorwoche gegen die Bayern eher unwirklich klang, wiederholte er seine Einschätzung: "Besser geht nicht".

Hamburger SV - 1. FC Koeln

Mladen Petric, von Beruf Torjäger des Hamburger SV: Gegen Köln traf der Kroate drei Mal.

(Foto: dapd)

Sein neuer Trainer Michael Oenning freute sich über ein Debüt, wie es fulminanter kaum hätte sein können. Angeführt vom überragenden Mladen Petric ging Oennings Team schon zur Halbzeit mit 4:0 in Führung, nach 60 Minuten stand es 6:1. "Die Mannschaft war sich darüber im Klaren, dass eine Reaktion kommen muss. Aber so ein Ergebnis hatte ich nicht erwartet", sagte der zum Chefcoach beförderte vormalige Assistent des unter der Woche gefeuerten Armin Veh.

Allein drei Treffer gingen auf das Konto von Petric, (12., 38., 44.). Änis Ben-Hatira (32.), Gojko Kacar (52.) und Zé Roberto (62.) steuerten vor 57.000 Zuschauern die weiteren Tore bei. Mato Jajalo (50.) und Lukas Podolski (62.) mit seinem zwölften Saisontor betrieben für Köln nur Ergebniskosmetik.

Dass die Kölner am Spieltag zuvor den Champions-League-Aspiranten Hannover mit 4:0 geschlagen hatten, war angesichts der Leistung in Hamburg schwer zu glauben. "So dürfen wir nicht auftreten", mahnte Podolski. Der neue HSV-Trainer Michael Oenning sagte derweil, man habe "vielleicht nochmal die Chance, oben reinzurücken."

Oben - das ist weiterhin da, wo Hannover 96 ist. Die Niedersachsen gewannen 2:0 (1:0) gegen 1899 Hoffenheim und machten die 0:4-Pleite gegen Köln aus der Vorwoche wieder wett. Didier Ya Konan (38.) erzielte nach überstandener Knieverletzung sein zwölftes Saisontor, den zweiten Treffer erzielte Mohammed Abdellaoue (53.).

Dank des Sieges belegt Hannover weiterhin Platz drei - mit zwei Punkten Vorsprung vor den Bayern, die sich zu einem 2:1 gegen Freiburg mühten. Bleibt es bis zum Saisonende bei dieser Tabellensituation, spielt das Slomka-Team um die Qualifikation für die Champions League, während München an der Europa League teilnehmen muss.

Der frühere Champions-League-Stammgast Werder Bremen ist auf dem Weg, zumindest den Abstieg zu vermeiden. Die Hanseaten gingen beim starken 1. FC Nürnberg durch ein Foulelfmeter-Tor von Sandro Wagner (27.) in Führung und ließen sich auch vom Ausgleich durch Ilkay Gündogan drei Minuten später nicht beirren. Claudio Pizarro (50.) traf zum 2:1, ehe Wagner noch einen Foulelfmeter verwandelte (89.).

In Frankfurt feierte derweil Theofanis Gekas seine Auferstehung als Torjäger. Nach mehr als 700 Minuten ohne Treffer verwandelte er im Spiel gegen den FC St. Pauli einen Foulelfmeter zum 1:0 für die Eintracht. Nach dem 1:1 durch Charles Takyi (42.) erlöste Gekas sein Team mit dem Tor zum 2:1-Endstand. Für St. Pauli wird es nun richtig eng - die Hamburger belegen den Abstiegs-Relegationsplatz 16, könnten am Sonntag aber auf Platz 17 abrutschen.

Voraussetzung dafür wäre eine erfolgreiche Rückkehr von Felix Magath nach Wolfsburg. Nach seiner Demission auf Schalke sitzt er erstmals seit der Meisterfeier 2009 wieder auf der Bank des VfL - und das im wichtigen Abstiegsduell bei seinem früheren Klub VfB Stuttgart. Anstoß ist um 17.30 Uhr. Zuvor ist Bayer Leverkusen gegen Magaths früheren Verein Schalke 04 gefordert.

Borussia Mönchengladbach hatte sich am Freitag selbst ausgebremst. Der fünfmalige Meister verlor durch ein kurioses Eigentor von Logan Bailly 0:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Der Torhüter schlug sich den Ball nach einer Ecke von links mit einer Faust ins Tor, es war fast schon das Ende der Gladbacher Träume vom Klassenerhalt.

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